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MINT400 – Das Hauptstadtforum

Foto der Schüler vom TGG beim MINT400-Hauptstadtforum in Berlin 2013

Die Schüler vom TGG beim MINT400-Haupt­stadtforum

Am 28. und 29. November 2013 hatte der Verein MINT-EC aus ganz Deutschland Schüler und Lehrkräfte der Schulen aus seinem Netzwerk von MINT-Schulen eingeladen.

Neben zentralen Reden, Vorträgen und Musik gab es Vorträge von Wissenschaftlern und Unternehmen, Workshops bei Einrichtungen in Berlin und Umgebung, sowie eine Ausstellung von Firmen und Hochschulen, die über ihr Angebot informierten.

Vom TGG brachen fünf Schüler und ein Lehrer zu der Veranstaltung nach Berlin auf und erlebten zwei ereignisreiche und informative Tage.

Aber auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz mit der A Capella Band „Delta Q“ und einem Science-Slam-Vortrag von Martin Buchholz über Entropie.

Über einen Teil der gehörten Vorträge, die am Abend des 28.11. stattfanden, und von den besuchten Workshops am 29.11. gibt es hier kurze Berichte.

Fachvortrag Stammzellen

Am ersten Abend des zweitägigen Hauptstadtforums konnten sich die Teilnehmer einen von fünf Fachvorträgen anhören. Wir, das sind Markus Kimmann und Lasse Wichmann, haben uns für den Fachvortrag zu Stammzellen entschieden, welcher von Dr. Besser gehalten wurde.

Stammzellen sind Körperzellen, die noch nicht differenziert sind. Sie können sich somit zu verschiedene Zelltypen entwickeln. Dabei gibt es Stufen der Differenzierung. Es gibt toti- sowie pluripotente Stammzellen. Totipotente (toti = total) Stammzellen können sich zu allen Zelltypen ausbilden. So können sie sich zu einer Leber- oder Hautzelle entwickeln, wobei sie mehrere Zwischenstufen durchlaufen. Pluripotente Stammzellen hingegen haben ein geringeres Differenzierungspotential. So kann sich eine Leberstammzelle lediglich in eine Leberdrüsen- oder Leberbindegewebezelle differenzieren, jedoch nicht in eine Hautzelle.

Zudem ging Dr. Besser auf die von dem japanischen Forscher Shinya Yamanaka entwickelte Methode der Rückentwicklung von differenzierten Zellen in sogenannte induzierte pluripotente (pluri = viel; Potenz = Potenzial) Stammzellen (iPS) ein. Dieses Verfahren ermöglicht es Körperzellen (z. B. Hautzellen) in iPS umzuwandeln und die iPS danach in einen anderen Zelltypen (z. B. Nervenzelle oder Herzmuskelzelle) umzuwandeln. So kann man beispielsweise einem Herzinfarktpatienten helfen, indem man Körperzellen in Herzmuskelzellen transformiert und diese mit den beschädigten Herzmuskel verbindet, um dessen Funktion zu verbessern.

Da dieses Gewebe dann körpereigenes ist, wird es vom Immunsystem nicht angegriffen, wie bei einer Organtransplantation. In der Zukunft könnte die Stammzellenforschung dazu beitragen, Lähmungen zu heilen, indem sie aus Körperzellen Nervenzellen „herstellt“ und somit beispielsweise die Verbindung zwischen Gehirn und Bein nach einer Rückenmarksschädigung wiederherstellt.

Workshop Nanochemie

Am darauffolgenden Tag hatten wir, das sind Lasse Wichmann und Markus Kimmann, die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops teilzunehmen. Wir entschieden uns, am Workshop zum Thema Nanochemie und Nanopartikel teilzunehmen, der im NatLab der Freien Universität Berlin stattfand.

Hierbei behandelten wir verschiedene Anwendungsbereiche der Nanopartikel, unter anderem die Verwendung in der Medizin und der Nanoelektronik, und durften im Anschluss selbst in Kleingruppen Experimente zu diesem Thema durchführen.

Insgesamt behandelten wir jeweils zwei von drei möglichen Stationen, wobei wir uns für die Stationen „Synthese von Nanopartikeln“ und „Synthese eines Nanotransporters“ entschieden.

Im Rahmen der Stationen konnten wir anhand eines uns gegebenen Ablaufplans selbständig die Experimente durchführen und dabei auch neue Versuchsinstrumente und Verfahren kennenlernen und direkt anwenden.

Die theoretischen Grundlagen der jeweiligen Versuche klärten wir im Gruppengespräch unter Leitung unserer Betreuer, die Studenten der Chemie an der FU Berlin waren. Dabei blieb auch während der Durchführung der Versuche genug Zeit, uns über ein mögliches Studium in diesem Bereich zu informieren und uns über unsere Zukunftspläne auszutauschen.

Im Anschluss an die Workshops hatten wir noch die Aufgabe, die jeweils von uns durchgeführten Experimente anderen Workshopteilnehmern, sowie auch anderen Besuchern des NatLab, zu erklären, um diese auch über die nicht eigens bearbeiteten Stationen zu informieren.

Workshop Teilchenphysik

In diesem Workshop wurden die Teilnehmer in die Teilchenphysik eingeweiht und durften mit dem erlangten Wissen reale Forschungsdaten aus dem Forschungszentrum CERN auswerten.

Zu Beginn des Workshops wurde das schön simple Atommodell mit Protonen, Elektronen und Neutronen aufgebrochen und den Teilnehmern das Standardmodell der Elementarteilchenphysik nähergebracht.

Nach der Erklärung der verschiedenen Eigenschaften und Zusammenhänge der Elementarteilchen wurde das Labor des CERN inklusive dem großen Teilchenbeschleuniger „Large Hadron Collider“ vorgestellt und anschließend durften die Teilnehmer in Zweiergruppen eine Reihe von CMS-Detektor-Daten selbst auswerten und danach mit offiziellen Auswertungen vergleichen. Abschließend wurde auch noch über die Erforschung und die vermutliche Entdeckung des Higgs-Boson berichtet.

Workshop Beachbox – Wir bauen einen Audioverstärker

In diesem Workshop, der im dEIn Labor an der Technischen Universität Berlin stattfand, haben wir kennengelernt, wie ein Audioverstärker, der in Kopfhörern und Lautsprechern Verwendung findet, in der Theorie funktioniert. Danach haben wir unsere eigenen Audioverstärker mit Teilen und Plänen, die von Studenten entwickelt und der Universität hergestellt wurden, gebaut.

Man konnte sein im Physikunterricht erworbenes Wissen sehr gut einbringen und der Workshop ist empfehlenswert für jeden, der an Physik interessiert ist und behaupten möchte, schon mal Lautsprecher gebaut zu haben.

Text: Moll, Markus Kimmann, Lasse Wichmann, Keno Rott, Tim Schmidt / Foto: Moll

2014-09-14,