Zum Inhalt springen

Siehe auch

Sie sind hier: Startseite > TGG > Partner > Polen > Elbing im November 2009

Einmal Elbing und zurück

Das Hotel in Berlin

Endlich angekommen! – Unser Hotel ist eine dunkle Höhle, aber gemütlich! Wir schlafen gut …

Am Sonntag, dem Tag der Abfahrt, trafen wir uns um 13:00 Uhr und fuhren in einem Kleinbus sehr lange Richtung Berlin.
Die Fahrt war sehr schön, denn wir hatten die Möglichkeit, uns erst einmal in der Leeraner Gruppe kennenzulernen, bevor wir auf die Berliner und zum Schluss die Elbinger Gruppe trafen.
Unsere Ankunft in Berlin bzw. im Hostel Odyssee war dann gegen 22:00 Uhr.
Das Hostel war auf den ersten Blick eher im Stil: Metal und dunkel verraucht. Aber auf eine positive Art. Mir hat es gut gefallen, zumal auch leise Musik aus den überall verteilten Musikboxen kam.
Die Zimmer waren relativ groß und reichten für uns allemal.

Am Montag, dem 23.11.2009, sind wir früh aufgestanden und haben uns gegen 07:00 Uhr in dem Empfangsraum getroffen. Da die Zeit zu knapp für ein Frühstück war, bekamen wir eine Tüte mit Broten, einem Getränk und Obst mit auf die Reise.
Kurz darauf kam ein Kleinbus mit den Berliner Teilnehmern und brachte uns alle über die deutsch-polnische Grenze und setzte uns dann in Stettin am Bahnhof ab – weiter geht es mit dem Zug. Unsere Kontakte zur Berliner Gruppe bleiben vorerst gering.

Mein erster Eindruck von Elbing war, dass die Stadt sich nicht sehr von einer mittelgroßen deutschen Stadt unterscheidet. Am Bahnhof also der erste Kontakt zu meiner Gastfamilie: Vater, Mutter und meine Austauschpartnerin Agnieszka. Sie sind alle sofort sehr nett und aufgeschlossen. Erste Annäherungsversuche werden bereits sehr erfolgreich im Auto gestartet.
Meine Gasteltern konnten nur ein wenig Englisch und ein wenig Deutsch und redeten dadurch ein Gemisch dieser zwei Sprachen mit mir, was aber nicht schlimm war. Es war eher lustig. Meine Austauschpartnerin war sehr nett und offen und wir haben sofort miteinander geredet und uns gut verstanden.
Am Abend selber und auch in der Nacht und am Morgen verliefen die Gespräche und das Zusammensein gut – Probleme gab es keine.

Am nächsten Tag, dem Dienstag, sind wir zum Containerhafen von Gdynia gefahren und haben eine Bustour mit einem Angestellten innerhalb des Hafens gemacht.
Er hat uns z. B. über die Kräne, den Verlauf des Aufladens und Abladens und über die Container selbst aufgeklärt. Es war sehr informativ einmal hinter die „Kulissen“ eines riesigen Hafens zu schauen. Allerdings war das Wetter nicht so gut. Es war ziemlich kalt und nass. Deswegen sind wir dann auch nicht mehr in die Innenstadt von Gdynia gefahren.

Prächtige Fassade in Danzig

Danzig ist eine sehr schöne Stadt! Besonders die Kirche und die prächtigen Fassaden gefallen mir ausgesprochen gut!

Am Mittwoch fuhren wir nach Gdansk und hatten dort eine Stadtführung mit einem Touristenführer.
Er erzählte uns vom alten Stadttor, dem Rathaus, dem grünen Tor, dem Krantor und der Marienkirche. Kurz gesagt, er führte uns durch die Stadt und erzählte uns über die Geschichte der Stadt Danzig und über ihre Sehenswürdigkeiten.
Alles in allem eine gelungene Führung und sehr interessant. Zwischendurch hatten wir – gut eingeplant – auch eine Pause, sodass die Informationen nicht zu sehr auf uns einprasselten. :-) An diesem Ausflug gefiel mir besonders die riesige und wirklich wunderschöne Kirche, deren Orgel die schönste ist, die ich je gesehen habe; die verwinkelten Gassen der Altstadt, in denen man sich manchmal wie ins Mittelalter zurückversetzt fühlte und die prächtigen Fassaden der Häuser in der Altstadt, die auf ehemalige Macht und Reichtum der Hansestadt Danzig hinweisen. In vielen Fällen sind sie auch schön restauriert.
Nach dieser Fahrt haben wir in der Schule gegessen. Der Rahmen war richtig feierlich: ein langer Tisch mit Tischdecke und gefalteten Servietten, ein leckeres Essen und eine wirklich gute Stimmung! Eine Frage aber blieb offen: warum haben die polnischen Austauschpartner so wenig gegessen? Da wir Hunger hatten und das Essen auch gut schmeckte, haben wir ordentlich zugelangt und uns plötzlich gefragt: durften wir das eigentlich? Denn scheinbar haben wir fast alles allein gegessen … :-)
Danach haben wir angefangen in gemischten Gruppen (Berliner + Leeraner + Polen) an unseren Projekten zu arbeiten.

Am Donnerstag sind wir am Morgen zum Rathaus gegangen, wo der Bürgermeister uns über die Geschichte von Elbing informierte. Außerdem haben wir eine Powerpoint-Präsentation zur Geschichte und neueren Entwicklung von Elbing gesehen. Im Anschluss sind wir wieder zur naheliegenden Schule gelaufen und haben dort an unserem Projekt weitergearbeitet. Nach einer weiteren gemeinsamen Mahlzeit in der Kantine der Schule haben wir dann unsere Ergebnisse vorgetragen bzw. wir haben darüber gesprochen, was wir an dem Containerhafen so gut fanden. Ich habe erzählt, dass mich beeindruckt hat, dass es Maschinen gibt, die genau ausrechnen, wo der einzelne Container hingeladen werden muss, damit der Routenplan, den das Schiff abfährt, damit übereinstimmt. Das heißt, dass, je nachdem, wo das Schiff an der Ostseeküste hält, eine Maschine ausrechnet, wo die einzelnen Container hin müssen, damit es bei dieser Fahrt entlang der Ostseeküste keine Probleme mit dem Auffinden und Abladen der Container gibt.

Dom in Fromborks von außen

Besuch in Frombork. Der Dom stammt aus dem 14. Jahrhundert

Dom in Fromborks von innen

Der Dom ist im Inneren ebenfalls sehr schön! All’ diese Verzierungen und Kunstwerke

Am nächsten Tag, dem Freitag, fuhren wir nach Frombork (Frauenburg) und besichtigten die befestigte Kirche, auch hier wieder begleitet von unserem netten Führer. Es gab erst mal eine kurze Einführung über die Geschichte der Stadt, ihren Aufbau und über den Domherrn Nicolas Kopernikus.
Danach gingen wir in den Dom, der wirklich wunderschön war. Man konnte goldene Verzierungen bestaunen, kleine Altäre für geistliche und biblische Gestalten, die meiner Meinung nach eher als Kunstwerke bezeichnet werden könnten, sowie eine riesige und imposante Orgel.
Nach der Führung durch den Dom aus dem 14. Jahrhundert bestiegen wir den Wasserturm. Von ganz oben hatten wir eine herrliche Aussicht über die Stadt Frombork und Umgebung. Man konnte sogar ein bisschen Russland sehen, was ich sehr toll fand.
An diesem Tag gefiel mir am meisten der Dom mit seinen wunderschönen Altären und seiner herrlichen Deckenfassade.

Samstag war der Tag, den wir in der Familie verbracht haben. Meine Austauschpartnerin hatte schon mit ihren Freundinnen einen ziemlich erholsamen aber dennoch spannenden Tagesablauf geplant. Zuerst sind wir ca. eine Stunde Eislaufen gegangen. Danach gingen wir ins Kino und haben uns „New Moon“ auf Englisch mit polnischem Untertitel angesehen. Dazu gab es ganz klassisch: Popcorn und Cola. Im Anschluss sind wir noch zu einer der Polinnen gefahren, wo wir (auch ganz klassisch) unter anderem Guitar Hero gespielt und Pizza gegessen haben!

Kino in Elbing

Individuelle Freizeitgestaltung in der Gruppe: Kino …

Eislaufhalle in Elbing

… und Eislaufhalle

Der nächste Tag, Sonntag, war der Tag der Abfahrt. Wir fuhren gegen späten Morgen mit dem Zug ab und kamen gegen ca. 22:00 Uhr an. Dann hieß es von den Berlinern Abschied nehmen, die wir, nach kleinen, anfänglichen Schwierigkeiten, als sehr symphatisch empfunden haben.

Montag ging es dann wieder Richtung Leer. Die Nacht im „Odyssee“ war, wie bei der Hinfahrt auch, wieder gut (und kurz …). Diesmal hatten wir am Morgen aber genug Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, was uns allen gut getan hat.
Die Fahrt mit dem Taxiunternehmen zurück verlief problemlos gut: allerdings war ich ziemlich müde und habe deswegen den meisten Teil verschlafen.

Meinen Bericht schließe ich mit einem Fazit der Reise. Wir haben viele neue Freunde gefunden, die Familien waren ausgesprochen herzlich und offen und wir haben sehr viel über den polnischen Alltag in Elbing und Umgebung erfahren.
Für mich persönlich war es eine sehr informative Reise und sehr abwechslungsreich. Es hat mir auch gut gefallen, dass wir mit zwei anderen Gruppen gearbeitet haben und somit einige Berliner und einige Polen ziemlich gut kennengelernt haben. Besonders freut es mich, dass mein Kontakt zu meiner Austauschpartnerin weiterhin intensiv stattfindet.

Text und Fotos: Almuth Breternitz, 9d

2010-03-10, jb