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Sarah erlebte eine Bombengeschichte

Schüler des Teletta-Groß-Gymnasiums berichten Europaminister Wolfgang Senff über ihre Auslandserfahrungen

Einen Besuch war der niedersächsische Europaminister der Europaschule Teletta-Groß-Gymnasium in Leer noch schuldig.

ew Leer. Sarah Hensmann aus Jemgum hatte ein interessantes Praktikum bekommen: Sie war im englischen Pinner bei der Polizei gewesen. „Einmal gab‘s eine Bombendrohung, da mussten wir schnell hin“, sagt die 17-jährige Schülerin des Teletta-Groß-Gymnasiums in Leer gestern.

Anlass, dass Schüler über ihre Auslandserfahrungen erzählten, war ein Besuch des niedersächsischen Europaministers Wolfgang Senff. Denn das TGG ist, auf Grund der guten Zusammenarbeit mit polnischen, französischen, niederländischen und englischen Schulen, Schülern, Eltern und Firmen seit August vergangenen Jahres Europaschule. Damals musste Senff seinen Besuch absagen, gestern holte er ihn nach.

Rund 30 Jungen und Mädchen aus den Jahrgangsstufen 8 bis 13 haben in einem Klassenraum ihre Reisen dokumentiert: mit Fotos und grafiken auf Stellwänden und mit ihren Arbeitsmappen, die sie zu bestimmten Themen anlegen mussten.

Schüleraustausch und Praktika im Ausland – von der Schule „work experience“ genannt – sind die Schwerpunkte des TGG.

Nils-Martin Berckemeier, 16 Jahre und aus Leer, hatte sich zum Beispiel bei seinem Aufenthalt in Polen im Jahr 2000 mit einem geschichtlichen Thema beschäftigt. Ihn interessierte, wie sich die Bevölkerung vor und nach dem 2. Weltkrieg in Elbing zusammensetzte. Gleichzeitig, erzählte er gestern, habe man auch viel über die Rekonstruktion der ehemaligen Altstadt von Elbing erfahren.

Die Erfahrungen der Jungen und Mädchen sind vielfältig. Die einen schwärmen von der Gastfreundschaft, mit der sie immer und überall empfangen wurden. Die anderen erzählen von Freundschaften, die sie nicht mehr missen. Sie schicken sich E-mails und Briefe.

Einige sind schon mehrere Male im gleichen Land gewesen, wie Sarah Harms aus der 11 d, die aus Moormerland kommt, und schon mehrmals in Polen war; ein Land, dass für ihre Schulkameradin Melanie Bralski (Klasse 10 g) aus Leer nichts Unbekanntes hat. Ihre Eltern stammen aus Polen, erklärt sie dem Landesminister. Die 16-Jährige hatte keine Sprachschwierigkeiten und dolmetschte auch schon mal für ihre Reisegenossen.

In England machen die Schüler in allen möglichen Firmen Praktika: Karen Homeier aus Leer, Klasse 11 b, arbeitete bei einem Tierarzt und ihre Klassenkameradin Katharina Block aus Leer bei einer großen Unternehmensberatung. Die 16-Jährige will mal in Richtung Marketing gehen, sagt sie Senff. „Merk‘ dir die Firma, die zahlen gut“, antwortet der.

Er lobt die Schüler. Ohne Auslandserfahrung und Fremdsprachen würden sie später „ihren Weg nicht machen können“. Und er lobt natürlich das TGG. „Es ist ziemlich selten, dass eine Schule so viele Partnerschaften hat“, sagt er zu Schuldirektor Hermann Visser und den Projektleitern.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 8. März 2002

2004-03-29, sr