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Grünes Klassenzimmer aus Baum und Stein

SCHULEN Die Klasse 8en am Teletta-Groß-Gymnasium Leer legt im Innenhof einen Garten an

Draußen sollen gleich mehrere Fächer unterrichtet werden können. Angeleitet werden die Schüler von einer Landschaftsarchitektin.

Gruppenfoto im Steingarten

Die Schüler der Klasse 8en am Teletta-Groß-Gymnasium greifen jeden Donnerstag zu Schaufel und Harke. Das Projekt „Steingarten“ wurde gestern vorgestellt. Rechts neben der Klasse: Schulamtsmeister Werner Ostermeyer (von links), Landrat Bernhard Bramlage, die Lehrer Ulf Rott und Albrecht Rietz sowie Schulleiter Hermann Visser.

LEER - Über die geistige Arbeit in der Schule hinaus kann der Unterricht auch körperlich anstrengend sein - und nicht nur beim Sport. Schüler des naturwissenschaftlichen Zweigs am Teletta-Groß-Gymnasium Leer legen im Innenhof der Schule einen Steingarten an. Das grüne Klassenzimmer soll in Zukunft für fächerübergreifenden Unterricht in Biologie, Erdkunde, Mathematik und Kunst genutzt werden.

Jeden Donnerstag in den beiden Biologie-Stunden greifen die Schüler der 8e n zu Schaufel und Harke, karren Erde und schichten Steine auf. Jan Schoon, Ihno Harders und Benjamin Auge schafften gestern Morgen Erde für die Pflanzlöcher herbei. Frauke Olthoff, Merle Reckow und Ineke Temmen halten alles mit der Kamera fest: „Wir werden einen Bericht für unsere Internetseite schreiben und machen in der Klasse noch eine Präsentation“, sagt Frauke.

Angeleitet werden die Schüler von der Leeraner Landschaftsarchitektin Christine von Cölln, die den Plan für den Steingarten entworfen hat. Auf dem mageren Boden werden zum Beispiel Ginkgo, Kiefer und Buchsbaum gepflanzt, dazu Steinbrechgewächse, die in den Mauern sitzen. „Der Garten soll möglichst artenreich sein“, stellt sich die Landschaftsarchitektin vor. Schulleiter Hermann Visser freut sich über das Projekt: „Das ist ein Garten, den man nicht alle Tage sieht.“

Nach den Worten von Biologie-Lehrer Albrecht Rietz eignet sich der Steingarten für eine ganze Reihe von Unterrichtsfächern. In seinem eigenen Fach geht es beispielsweise darum, die Anpassung von Pflanzen an bestimmte Lebensräume zu studieren: „Dies hier ist ein karger Boden, die Pflanzen müssen mit wenig Wasser auskommen.“ Die Schüler können Proben ziehen und sie unter dem Mikroskop untersuchen. Selbst für den Mathe-Unterricht eignet sich das grüne Klassenzimmer, nämlich für die Berechnung von Flächen, Kreisen und Winkeln. Nach der körperlichen Anstrengung ist bei den Schülern dann wieder die geistige Arbeit gefragt.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 4. Juni 2004, Seite 22

2004-06-09, sr