Der Große Gelbe Enzian
Der
zur Familie der Enziangewächse zählende Gelbe Enzian, ist eine bis 1,40 m hohe,
kahle Pflanze. Der Stängel dieser Pflanze ist hohl, stielrund, aufrecht, bis fingerstark
und geht aus der mehrköpfigen, wenig verzweigten, bis armdicken Pfahlwurzel
hervor. Die bläulich-grünen Laubblätter werden bis zu 30 cm lang und bis zu 15
cm breit. Im oberen Teil der Pflanze sind sie gestielt und zu schalenförmigen
Tragblättern umgebildet. In diesen werden etwa 3-10 langstielige Blüten zu
einem kugel- bis schirmförmigen Blütenstand vereinigt. Im unteren Teil sind die
Blätter „sitzend“. Der Kelch des Enzianglockige ist röhrig, fünfzähnig und
blass gelb. Die radförmig ausgebreitete, gelbe Krone ist fast bis zum Grund in
5-6 spitze Zipfel unterteilt.
Blütezeit: Juni bis August Sammelgut: Wurzel Sammelzeit: September bis Oktober |
Herkunft: Frankreich, Spanien, Balkanländer,
Deutschland Standort: Bergwiesen, Gebüsch, Flachmoore (bis 2000
m); Alpen |
Wirkung & Wirkstoffe:
Die wesentlichen
Wirksubstanzen sind die in der Droge enthaltenen Bitterstoffe
(Stoffwechselanregende Mittel), welche über eine Reizung der
Geschmacksrezeptoren reflektorisch zu einer Anregung der Abgabe des Speichel-
und Magensaftes führen.
Enzianwurzel gilt daher als „Amarum
purum“ (Verdauungsanregendes Bittermittel). Außerdem wirken einige
Enziankomponenten entzündungshemmend und antibakteriell
Die Leber- und Gallenfunktion wird durch Enzian ebenfalls positiv beeinflusst.
Tierexperimentell finden
sich Hinweise auf eine Steigerung der Bronchialsekretmenge.
Die Bitterstoffe Amarogentin
(möglicherweise bitterste Substanz der Erde), Gentiopicrosid sowie Gentiobiose
sind die Wirkstoffe des Enzians.
Hinweise & Nebenwirkungen:
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Während der Schwangerschaft
sollte die Droge nicht genommen werden.
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In Deutschland ist der Enzian geschützt.
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Bei besonders
krankheitsanfälligen Personen ist gelegentliches Auftreten von Kopfschmerzen
möglich.
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Gegenanzeigen sind Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwüre.
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Enzian war im Mittelalter als
Gegengift gegen verschiedene Vergiftungen bekannt
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Die Wurzel des Gelben Enzians
ist auch im sog. Enzianschnaps enthalten obwohl das Etikett welches blauen
Enzian zeigt dies nicht vermuten lässt.
Sonstige Bezeichnungen: