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„Instrument wichtiger als Laptop“

ERZIEHUNG Fünftklässler erhielten von einigen Sponsoren Oboen und eine Tuba

Zwei Klassen des Teletta-Groß-Gymnasiums sind jetzt musikalisch ausgestattet. Die Initiative ist ein Bestandteil der Nachwuchsförderung.

Von Gabriele Boschbach

Schüler mit Instrumenten

Die Sechstklässler brachten den Sponsoren und Eltern, die sich gestern in der Aula des TGG versammelt hatten, ein Ständchen. Die neuen Schüler schwenkten ihre Instrumente. (Foto: Boschbach)

LEER – „Ein Instrument ist für ein Kind wichtiger als ein Laptop.“ Mit diesem Zitat eines Erziehungswissenschaftlers hatte Rüdiger Reske gestern Morgen in der Aula des Teletta-Groß-Gymnasiums keine großen Töne gespuckt. Der 1. Kreisrat hatte durchaus etwas im Gepäck, womit er die Ernsthaftigkeit seiner Aussage unterlegen konnte: eine Tuba. Das stattliche Instrument war sorgfältig in einem löwenkäfiggroßen Karton verpackt, bevor es der elfjährigen Schülerin Silke Fogel überreicht wurde. Die Elfjährige war eine von neun Gymnasiasten, die in den Genuss eines Instrumentengeschenks auf Zeit kamen – dank des Engagements von Sponsoren (siehe Kasten). „Jetzt sind zwei Klassen mit jeweils 34 Schülern komplett musikalisch ausgestattet“, sagte Günther Köhnen-van Nuis. Der Musikpädagoge hat maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg, weil er vor etwas mehr als zwei Jahren damit begonnen hatte, Sponsoren für die Finanzierung von Oboen und anderen Instrumenten zu gewinnen. Anfangs habe er viele Klinken putzen müssen, räumt der Musiklehrer ein. Jetzt hat er sein Ziel erreicht und vielen Schülern zu ihrem Wunschinstrument verholfen.

Silke Fogel etwa ist glücklich, endlich eine Tuba spielen zu dürfen. Die Elfjährige aus Wymeer ist gemeinsam mit ihrer Mutter und der Schwester im Posaunenchor aktiv.

Sponsoren

Die Idee, Instrumente über Sponsoren zu finanzieren, wurde aus der Not heraus geboren. Weil das Teletta-Groß-Gymnasium nicht über die erforderlichen Mittel verfügte, um die teilweise sehr kostspieligen Instrumente für die Ausstattung der Bläserklassen anzuschaffen, warben Günther Köhnen-van Nuis und seine Kollegen um Sponsoren. Die ersten Instrumente wurden vor zwei Jahren übergeben.

Unter denjenigen, die ein Instrument lernen, sind immer einige, die sich später auch in den Jazz-AGs und anderen Arbeitsgemeinschaften engagieren. Dadurch wird die Heranführung an ein Instrument zu einem Bestandteil der Nachwuchsförderung.

Gestern haben sich folgende Firmen an der Finanzierung der Instrumente beteiligt:

  • Firma Leffers: zwei Oboen für jeweils 550 Euro
  • Ems Park: eine Trompete für 500 Euro
  • Frisia Möbelteile: eine Oboe für 840 Euro
  • Eltern und Freundeverein: eine Oboe und ein Euphonium für über 2000 Euro
  • Landkreis Leer: eine Tuba für 2150 Euro.

In der Vergangenheit haben sich – außer den oben bereits erwähnten Firmen – folgende heimische Unternehmen beim TGG-Sponsoring engagiert:

Sparkasse Leer-Weener, Ostfriesische Volksbank, Ems Shipping & Trading, Reederei Enno Poets, BBC Chartering, NW Steuerberatung, Prokon, Ölmühle Connemann, Briese Schifffahrts GmbH, Weener Plastik, Raiffeisenbank Flachsmeer sowie Bauunternehmung Hockmann.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 12. Oktober 2005, S. 20

2005-11-02, sr