Kopfschmerzen

Unterscheidet man zwischen Kopfschmerzen und Kopfschmerzen?

-          prinzipielle Unterteilung in primäre und sekundäre Kopfschmerzen

§         die häufigsten Formen von Kopfschmerzen sind die sog. Spannungskopfschmerzen und Migräne, die man als primäre Kopfschmerzen bezeichnet

§         trotz intensiver Forschung konnte man bisher die Ursachen einer solchen Krankheit nicht ermitteln, jedoch weiß man was diese beiden Fälle von Kopfschmerzen begünstigen bzw. auslösen (Auslöser nicht mit Ursachen gleichsetzen), weshalb man sie einfach schmerzlindernd behandelt

 

§         zusätzlich gibt es Kopfschmerzen die als Warnsignal anderer Krankheiten im Körper auftreten diese Form bezeichnet man als sekundäre Kopfschmerzen

§         sie treten als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit (z.B. Grippe) auf oder kommen bei Patienten die viele Medikamente (meistens Schmerzmittel einnehmen) vor, weshalb man ihre Ursache bei jedem Patienten individuell erkunden muss um die Ursache zu bekämpfen

Sind Kopfschmerzen eigentlich eine Krankheit?

-          Kennt man Kopfschmerzen nur als Begleiterscheinung kann man sich oft den Ausmaß einer chronischen Kopfschmerzenerkrankung nicht vorstellen

-          Normalerweise treten Kopfschmerzen nur als ein Warnsignal auf, das den Menschen schützen soll, jedoch verselbstständigt sich der Kopfschmerz bei einem chronischem Leiden und beeinträchtigt die normale Lebensweise intensiv

-          Zu beherzigen ist, dass anhaltender Kopfschmerz eine Krankheit ist, die von einem Arzt behandelt werden muss 

Wer kriegt sie und wann bekommt man sie?

 

-          54 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter anfallsartigen oder chronischen Kopfschmerzen (70% der Bevölkerung)

-          Unter Spannungskopfschmerzen leiden 38% (ca. vier von zehn) und unter Migräne 28% (ca. drei von zehn)

-          Prozentuale Verteilung bei Männern und Frauen gleich

-          Kopfschmerzen sind einer der häufigsten Gründe für die Menschen, zum Arzt zu gehen

 

Was begünstigt das Entstehen von Kopfschmerzen?

Welche Kopfschmerztypen gibt es?

 

 

Migräne

Spannungs-
Kopfschmerz

Medikamenten-
Kopfschmerz

 

In welchem Bereich des Kopfes treten die Schmerzen auf?

Normalerweise einseitig,
selten beidseitig

ganzer Kopf, beidseitig

meist beidseitig

 

Wie lange dauern die Schmerzattacken?

4 - 72 Std.

Stunden bis
1 Tag

Dauerschmerz

 

Wie häufig treten die Schmerzen auf?

1-6 / Monat
(nie täglich)

gelegentlich
bis
täglich

Dauerschmerz

 

Wie stark sind die Schmerzen?

Stark

leicht bis mittel

mittel bis stark

 

Wie fühlt sich der Schmerz an?

pochend,
hämmernd,
pulsierend

dumpf,
drückend

dumpf, bohrend, pulsierend

 

Gibt es Begleit-
Erscheinungen?

Übelkeit,
Erbrechen,
Licht- und Lärmempfindlichkeit

Kaum

leichte Übelkeit und Lichtscheu

 

Wodurch werden die Schmerzen ausgelöst?

Alkohol, Stress,
Hormonschwankungen (siehe oben),
Wochenende

Zu Anfang Stress und Wetterwechsel
später ohne
Auslöser

Ständige Schmerzmittel-
Einnahme

 

Sonstiges

Während eines Migräneanfalls:
Aufsuchen ruhiger und dunkler Räume.

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Imitiert zunächst den zugrunde liegenden Kopfschmerz (z.B. Migräne)

 

Quelle: http://www.patientenleitlinien.de./Kopfschmerzen_Migraene/kopfschmerzen_migraene.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie entstehen Kopfschmerzen bzw. was kann sie auslösen?

 

Folgende biologische Faktoren und Umwelteinflüsse können einen Migräneanfall auslösen:

·         Hormonschwankungen bei Frauen

·         Stresssituationen, die zur seelischen oder körperlichen Anspannung führen

·         Erwartungsangst, die Stress auslöst

·         Lebensmittel (beispielsweise Alkohol), sowie regelmäßiger Koffeingenuss

·         Änderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus

·         Lärm, Aufenthalt in großer Höhe, Kälte oder verqualmte Räume

·         Luft-, Licht- und Klimaeinflüsse (allgemein Wettereinflüsse)

·         Unterzuckerung (Schwankungen des Blutzuckerspiegels) z.B. durch ausgelassene Mahlzeiten

So entsteht der sog. Teufelskreis des Medikamentenkopfschmerzes:

 

Klar zu erkennen ist die Ursache des Medikamentenkopfschmerzes, sowie die Folgen die daraus resultieren können.

 

Teufelskreis Medikamentenkopfschmerz

Quelle: http://www.patientenleitlinien.de./Kopfschmerzen_Migraene/kopfschmerzen_migraene.html


 

 

Die 5 wichtigsten Faktoren (Triggerfaktoren) durch die die sog. gebündelten Kopfschmerzen (Clusterkopfschmerzen) entstehen:

 

1)      Alkohol (50%)

2)    Flackerlicht (32,9%)

3)    grelles Licht (23,7%)

4)    Lebensmittelzusatzstoffe (22,4%)

5)    Gerüche (19,7%)

 

 

 

 

 

 

Wichtigste Merkmale von Spannungskopfschmerz, Migräne und Medikamentenkopfschmerz:

 

Kopfschmerzen und Migräne: Typische MerkmaleMigräne:

Es treten pochende, pulsierende und hämmernde Schmerzen auf. Meist nur halbseitig, jedoch in einigen Fällen auch beidseitig. Nebenerscheinungen der Migräne sind: Übelkeit, Licht und Lärmempfindlichkeit und Erbrechen.

Die Dauer einer Schmerzattacke liegt bei 4 bis 72 Stunden

Spannungskopfschmerz:

Es treten dumpfe und drückende Schmerzen im Bereich der Stirn-, Schläfen- und/oder Scheitelregion auf. Oft ist auch der gesamte Kopf betroffen (Haubenförmiger Schmerz)

Die Dauer der Schmerzattacke liegt bei mehreren Stunden, bis zu einem Tag

 

 

 

 

Wann muss ich zum Arzt gehen?

 

Sie sollten auf jeden Fall mit Ihrem Arzt sprechen, wenn...

 

 Warnhinweise: Begleitkopfschmerz, der auf eine ernste Grunderkrankung hinweisen kann und der sofort vom Arzt untersucht und behandelt werden sollte:

·        Kopfschmerzen nach allen Arten von Kopfverletzungen.

·        Kopfschmerzen mit Seh-, Sprach-, Hör-, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen im Gesicht oder an den Gliedern sind immer

·        Warnhinweise. Kopfschmerzen mit gleichzeitiger Nackensteifigkeit und Fieber können auf eine Hirnhautentzündung (Meningitis) hinweisen.

·        Plötzliche starke Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit können auf eine Hirnblutung hinweisen.

·        Plötzlich auftretende Kopfschmerzen mit bisher nicht bekannter Heftigkeit.

·        Kopfschmerzen, die mit plötzlicher Bewusstlosigkeit einhergehen.

·        Kopfschmerzen mit psychischen Auffälligkeiten.

·        Neu auftretende Kopfschmerzen nach dem 65. Lebensjahr.

 

 

 

Warnhinweise bei Kopfschmerzen:


Was kann ein Arzt für mich tun und welche Behandlungen sind sinnvoll?

 

 

Es gibt 2 Arten des Kopfschmerzes


Tabelle 3: Behandlung des Spannungskopfschmerzes

Phasenweise auftretende Spannungskopfschmerzen

Dauerhafte Spannungskopfschmerzen

 

      • Medikamente: Paracetamol, ASS (z.B. Aspirin) oder nichtsteroidale Antiphlogistika (Ibuprofen oder Naproxen)
      • Keine Mischpräparate!
      • So selten wie möglich!
      • Nicht häufiger als 10-mal im Monat!
      • Medikamente: Trizyklische Antidepressiva z.B. Amitriptylin
      • Regelmäßig einnehmen, auch, wenn Sie keine Beschwerden haben!
      • Wirkung erst nach 4-6 Wochen endgültig zu beurteilen!
      • Möglichst keine klassischen Schmerzmittel einnehmen!

 

Tabelle 4: Behandlung des Migräneanfalls mit Medikamenten:

 

Leichter bis mittelschwerer Anfall

 

Schwerer Anfall

Zuerst Domperidon oder Metoclopramid (z.B. als Tropfen oder Zäpfchen)

-> dann 10 bis 15 min. warten

-> dann Paracetamol, Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac-Kalium oder Naproxen

Vorsicht!: Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac-Kalium und Naproxen können Magen-Darm-Beschwerden auslösen und dürfen dann nicht mehr eingenommen werden. Bei Zeichen für eine Magenblutung, z.B. schwarzem Stuhl, sollten Sie dringend Ihren Arzt aufsuchen!

Triptane (z.B. Sumatriptan) als Tablette, Nasenspray oder unter die Haut gespritzt

oder Lysinacetylsalicylat (ASS-Lysinat) vom Arzt in die Vene gespritzt.

 

Viele Patienten fragen sich, ob Migräneanfälle bleibende Schäden auslösen können. Das ist nicht der Fall.

 

Medikamentenkopfschmerz

Um den Medikamentenkopfschmerz zu bekämpfen ist es wichtig die Medikamente, die den Schmerz auslösen abzusetzen.

Das ist nicht leicht, aber Ärzte und Therapeuten in spezialisierten Einrichtungen oder Kliniken können dabei helfen. Ein Arzt kann die beste Möglichkeit erklären und einen Behandlungsplan ausarbeiten. Diese Dinge sind jedoch nur Hilfestellungen. Das wichtigste ist das Durchhaltevermögen, die Entschlossenheit und die Mitarbeit an. Ein weiteres Hilfsmittel ist das Schmerztagebuch, in dem alle Schmerzen protokolliert werden und man Erfolge und Veränderungen sofort erkennt.

Clusterkopfschmerz:

 

Um diese Art von Kopfschmerz von Kopfschmerz zu bekämpfen, gilt es die schmerzauslösenden Stoffe zu vermeiden (Zum Beispiel Alkohol oder Nikotin). Sollten trotzdem Schmerzen auftreten kann eine Sauerstoffinhalation helfen oder das Medikament Sumatriptan.

Auch beim Clusterkopfschmerz ist eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten sinnvoll. Medikamente sollten jedoch zuerst mit dem Arzt abgesprochen werden.

 

Zusammenfassung

 

·        Schmerzen sind Warnsignale des Körpers, die ernst genommen werden sollten!

·        Kopfschmerzen sind eine Krankheit, die untersucht werden sollte und behandelt werden kann.

·        Sie sind nicht der Einzige, der wegen seiner Kopfschmerzen gegebenenfalls nicht arbeiten kann und auch zu Hause nicht einsatzfähig ist. Etwa 54 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter lang andauernden oder ständig wiederkehrenden Kopfschmerzen.

·        Ihr Bericht, die Befragung und die körperliche Untersuchung durch den Arzt reichen bei den häufigsten Kopfschmerzformen aus, um sagen zu können, um welche Form es sich handelt und welche Behandlung am besten für Sie ist.

·        Zusätzliche technische Untersuchungen sind nur dann sinnvoll, wenn sich aus Ihrem Bericht oder der körperlichen Untersuchung des Arztes ein Hinweis ergibt, dass Ihre Kopfschmerzen Begleiterscheinung einer anderen Grunderkrankung sind. Das ist sehr selten der Fall.

·        Den Schmerzcharakter, seine Dauer, Stärke, Häufigkeit und Lokalisation (Schmerzort) sowie die Umstände, unter denen er auftritt, sollten Sie schriftlich festhalten und Ihre Notizen mit in die Sprechstunde bringen. Fragebögen können dabei helfen.

·        Führen Sie ein Schmerztagebuch!

·        Treiben Sie Sport!

·        Überfordern Sie sich nicht! Machen Sie regelmäßig Arbeitspausen!

·        Lernen Sie Stress abzubauen!

·        Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten und ausreichende Flüssigkeitszufuhr!

·        Schlafen Sie regelmäßig und ausreichend!

·        Medikamente, die Kopfschmerzen vorbeugen sollen, sollten regelmäßig und über mehrere Monate eingenommen werden – auch, wenn Sie keine Beschwerden haben!

·        Medikamente für die Kopfschmerzattacke dürfen nicht regelmäßig und nicht häufiger als 8-10-mal im Monat eingenommen werden. Nicht selbständig die Dosis erhöhen!

·        Patientenseminare können eine Hilfe sein!

·        Informieren Sie sich, wenn Sie unsicher sind.

 

 

Auf Ihren Einsatz und Ihr Durchhaltevermögen kommt es an! Wenn Sie das beherzigen, werden Sie es auch schaffen, Ihren Kopfschmerz in den Griff zu bekommen!

 Praktische Arbeiten

Quelle der Informationen,  Tabellen und Übersichten : http://www.patientenleitlinien.de./Kopfschmerzen_Migraene/kopfschmerzen_migraene.html