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14 ½ Teilnehmer nutzten die Gelegenheit: Vier VB-Jollen, zwei Laser und ein Flying Dutchman standen auf dem Gelände des Baltischen Seglervereins (BSC) zur Verfügung um die eigenen Segelfertigkeiten zu verbessern. Auf den VB-Jollen kannten sich alle sehr bald gut aus. Damit konnten wir kleinere Segelwandertouren mit unterschiedlichen Bootsbesatzungen unternehmen. Ankern und Baden im Ostenmeer und vor der Badeinsel sowie abschließend eine Tagestour zum Wilhelmstein gaben zudem die Möglichkeit, den Slalom um die Pflanzeninseln, das Handling mit dem Klappanker, die Topzeichen zum Ankern und das Trimmen der Boote bei leichtem Wind zu erlernen.
Vom Steg des BSC aus wurde zudem das Kentern und Wiederaufrichten eines Lasers und das Trimmen mit dem eigenen Körpergewicht im Trapez des FDs erlernt.
Gebadet wurde täglich – einmal wurde dabei die freudige Bekanntschaft mit einer Seeschlange gemacht, ein anderes Mal mit einem toten Aal, der trotz seiner Leblosigkeit den Weg in den Schuh eines Teilnehmers fand. Das alles schweißte die Teilnehmer zusammen. Am Ende brachten sich die Zimmerbesatzungen im Wechsel sogar das Frühstück ans Bett!
Geschlafen, gegessen und gespielt wurde im Clubhaus und in der schönen Umgebung des BSC, dem unser Dank für seine besondere Gastfreundschaft gilt.
Achja – ein wenig Segeltheorie und Fancywork sowie ein abendlicher Ausflug zum touristischen Zentrum von Steinhude mit Abstecher zum Schützenfest gehörten ebenfalls zum Programm.
Von Sonne und Wind verwöhnt steht unser Entschluss bereits fest – wir kommen wieder.
Die Spannung steigt. Segeln – da versucht man normalerweise ein Boot mit Hilfe des Windes über das Wasser zu bewegen. Dazu sollte eigentlich das Segel in der Luft sein – nicht so beim Kentertraining. Als erste klettert Frauke zum Mast des kippligen Bootes und kippt es um – Mast, Segel und Frauke liegen im Wasser. Auch beim Segeln, meist bei starkem Wind oder bei riskanten Manövern, kippen Boote manchmal um – und was dann? Frauke schwimmt zur Unterseite des Bootes und zieht sich am Schwert hoch. Mit diesem Hebel zieht sie – erst ganz langsam und dann immer schneller – das nasse Segel am Mast aus dem Wasser und klettert danach über das Heck zurück in das aufgerichtete Boot. Begrüßt wird sie mit einer kalten Dusche, die aus dem triefenden Segel herabrinnt. – Segeln ist eben ein nasser Sport.
Unsere erste Segeltour endete gewollt in einem Flachwasserbereich zum kühlenden Baden. Während wir zum Steg zurück schwammen, schrie jemand plötzlich „Hilfe eine Schlange, HILFE, HILFE!“ und schwups klammerte sich Calle bei mir fest und ließ auch nicht mehr los. Die Schlange schwamm zügig zum anderen Ufer, während die kleine Badegruppe zum Teil kreischend erstarrt, zum Teil interessiert beobachtend dastand. Danach begann das schnellste Schwimmen zum Steg der ganzen Fahrt – soweit man sich trotz Umklammerung fortbewegen konnte. Die Schreie ließen auch am Steg noch nicht nach und einige Teilnehmer beteuerten, nie wieder im Steinhuder Meer baden gehen zu wollen. Dieser Vorsatz wurde aber nach und nach abgelegt und so kenterten alle bereitwillig den Laser, badeten so oft wie möglich und veranstalteten dabei Sprungwettbewerbe vom Steg. Nur wenn sich mal wieder eine Wasserpflanze an die Haut eines Badenden schmiegte, gab es gelegentlich einen Schreck: „War das etwa eine Seeschlange?“
Großes Geschrei schallt durch das sonst so ruhige Clubhaus, von dessen oberer Etage man das ganze Steinhuder Meer überblicken kann. „Die haben mir einen toten Aal in den Schuh gesteckt – das ist sooo eklig!“ Einige blicken etwas schuldbewusst drein. Es war aber auch verführerisch, den toten Aal, der unvermutet am Bootsslip zwischen den Badenden aufgetaucht war, jemanden als „kleine Überraschung“ in den Schuh zu stecken – am besten jemand, der sich gern einmal aufregt und auch Humor besitzt. Allerdings hatten sie wohl seine Abneigung gegen tote Aale unterschätzt. Zum Glück wurde aber eine Entschädigung gefunden. Jonas und Jacob schenkten ihm ein Eis und Kalle machte für ihn ein Halsband, als alle kurz vor Sonnenuntergang auf der warmen Terrasse beim Fancywork saßen.
[Die Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern; es gibt aber auch eine Slideshow sowie eine selbstablaufende Präsentation (jeweils 0,9 MB).]
Text und Bilder: Segel-AG
2006-09-13, fn