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Meransen 2006

Diese Geschichte begab sich zu einer Zeit, in der die Lehrer noch der Ansicht waren, ihren Schülern das Skifahren beibringen zu können:

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Eines Tages beauftragten die Oberhäupter zweier Schulen fünf Lehrkräfte, 43 Schüler dieser beiden Schulen auf den Weg in das ferne Meransen zu begleiten. So nahmen sich unsere Helden der Aufgabe an und starteten ihre Reise am 18ten Tage des ersten Monats. Nach einer schweren und langen Reise durch mehrere Länder erblickte die Gruppe das lang ersehnte Ziel mit schlaftrunkenen Augen: Der „Wieserhof" in Meransen.

Nachdem alle durch einen reich gedeckten Frühstückstisch wieder zu Kräften gekommen waren und die Örtlichkeiten besichtigt hatten, machte sich die gesamte Truppe auf den Weg zum örtlichen Waffenhändler namens „Peppi". Dort erhielten sie von der Meisterin ihre Ausrüstung: Skischuhe, Skier und Stöcke; dem Können jedes Einzelnen angemessen.

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Danach trennten sich die Wege unserer Gemeinschaft: Um zum Ende des Aufenthaltes gemeinsam dem großen Gegner in die Augen blicken zu können (der Rallye), brachten Thilo, Gesine und Stefanie die Frischlinge auf den Übungsplatz, um sie dort in die Geheimnisse des Skifahrens einzuweihen. Die Könner hingegen erklommen den Gitsch und sorgten für Ordnung auf den Skihütten. Abends traf sich die norddeutsche Gemeinde zu einem reichhaltigen Mahl, tauschten Kenntnisse über das Gebiet aus und wurden dann von ihren Mentoren dazu ermutigt, sich gegenseitig mit Plänkeleien kennenzulernen. Nach einem langen und anstrengenden Tag begaben sich dann alle Reisenden in ihre Schlafgemächer, um neue Energie für den nächsten Tag zu schöpfen.

Trotz vieler Verwundungen und Niederschlägen behielten die Grünschnäbel ihren Mut und erhielten sogleich ihre erste große Aufgabe am folgenden Tag: die Besteigung des Brunners: Ihr erster richtiger Berg, auf dem sie sich mit den Einheimischen messen konnten. Zum selben Zeitpunkt erkundeten die Könner die Umgebung und begaben sich nach Vals, um ihre Fähigkeiten zu erweitern. Und nach Sonnenuntergang trafen sich wieder alle gemeinsam, um das Glase auf die Mission zu erheben. Um die Helden bei Laune zu halten, wurde ihnen abendlich ein umfangreiches Programm bereitet, welches vom Schwimmen, über Hausabende mit Kickern über Rodeln ging. Aber es gab auch Verwundete auf der Mission: Die Riesen der Kommune hatten regelmäßig Auseinandersetzungen mit den Deckenleuchten und durch die Härte des Auftrages gab es auch noch Rebellion der Bäuche gegen das Essen. In weiser Voraussicht brachten daher einige eigene Ausrüstung für die Mägen mit – Tee und Wasserkocher, Süßigkeiten … – und so gab es Verbrennungen bei zwei unserer Helden, als sie ihr Gemüt erwärmen wollten und heißes Wasser in einen Krug gossen. Um dem aus dem Weg zu gehen – und abends nicht immer in der Unterkunft zu sein – gab es geheime Unternehmungen zum „Nevada“, wo getrunken und gefeiert wurde – natürlich traditionell mit „Laurenzia“!

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Nach ihrer Skitaufe am Bergfest durften dann auch die ehemaligen Neulinge auf den Gitsch, um hinab in die Welt zu schauen; alles, um sie auf ihren großen Auftrag vorzubereiten.

Nun war es soweit: Die Herausforderung, in kleinen Gruppen – ohne Führer – über die Pisten zu rasen – um nicht aufzufallen, wurden Tarnungen durch andere Kleidung und Schminke erstellt –, um kniffelige Aufgaben zu bewältigen und so die Gemeinschaft zu sichern und aufrecht zu erhalten. Zwischen blutigen Hindernisläufen und Geschicklichkeitsaufgaben, mussten sie Rätsel lösen und – im wahrsten Sinne des Wortes – ihr letztes Hemd opfern. Neben musikalischen Fähigkeiten zeigten sie dann abends zur Belustigung der anderen Grüppchen verschiedene Interpretationen von „Rotkäppchen" – von einem Techtelmechtel zwischen Rotkäppchen und der Großmutter über eine, die an der Flasche hing bis hin zu tänzerischen Einlagen und einer Vertonung ins Ostfriesische. Beendend wurden dann noch die Sieger bekannt gegeben: wer war es? Limited Presswurst Deluxe Edition? Tokio Bordell? Die supi süßen Meransen Transen? Forst Gump? Oder doch die pakistanischen Allround – Katzen mit seinen 1,2,3,4,5,6 Pussys und Jonny? Es bleibt ein Rätsel für die Leser, denn der Gewinner schweigt und genießt.

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Nach einer derart ereignisreichen Woche mit vielen Hindernissen und auch Erfolgen machte sich die Truppe stolz auf den Rückweg, um zu Hause als Helden geehrt zu werden. 14 Stunden Reise und wenig Schlaf waren noch eine letzte Herausforderung, um dann den Liebsten daheim in die Arme fallen zu können.

So endet unsere kleine Geschichte. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann reisen sie auch nächstes Jahr.

Text und Bilder: Sonja Graventein

2006-03-01, sr