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Bäume sind Zeichen des Lebens
Bäume für ein grünes und blühendes Israel

Foto von der Übergabe der Urkunden

Von links nach rechts: Yasmin Ali, Si­mo­ne Aden, Helmer Diddens, Emma Bar­thel, Wolfgang Kellner (Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdi­sche Zu­sam­men­arbeit), Maria Herbst, Magdalena Mindrup, Lisa Son­nen­berg, Frauke Maschmeyer-Pühl (Vorstands­mitglied der Gesellschaft), Claudia Lax (Lehrerin am TGG)
nicht auf dem Foto sind: Xenia Steffgen, Anna Tietjen, Antonia Ben­ne­cken­stein

Im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland e. V. wurden

Nemo Janssen, Antonia Benneckenstein, Xenia Steff­gen, Simone Aden, Lisa Son­nen­berg, Yasmin Ali, Mag­da­lena Min­drup, Emma Bar­thel, Maria Herbst und Hel­mer Did­dens

ganz besondere Urkunden übergeben.

Die Schülerinnen und Schüler hatten zum Andenken an die Pogromnacht des 09.11.1938 im Jahr 2016 anlässlich der Gedenkfeier in Leer die Namen der ermordeten ehemaligen Bürgerinnen und Bürger der Stadt verlesen.

Als Anerkennung dafür wurden für sie Bäume im Heiligen Land gepflanzt, die dort nun wachsen können. Die Bäume, jeweils dokumentiert durch die Urkunde, bilden damit eine bleibende Verbindung zwischen den ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leer und den Schülerinnen und Schülern des TGG.

Foto von der Übergabe der Urkunden

Frauke Maschmeyer-Pühl zeigt die Pflanzstätte

Das Vorstandsmitglied der Gesellschaft, Frau Maschmeyer-Pühl, führte dazu in ihrer Laudatio aus:

„Brauchtum und Tradition haben im Judentum einen hohen Stellenwert.
So werden am Tu Bischwat Bäume gepflanzt und bei Gebeten und Liedern Früchte des Landes verzehrt, z. B. saftige Datteln aus der Arawa-Senke.
Sie sollen uns an die Süße Israels erinnern.

Wir wollen heute Abend Urkunden für Baumspenden an Schülerinnen und Schüler des TGGs verteilen, die in ihrer freien Zeit die Gestaltung der Gedenkfeier am 09. No­vem­ber auf dem Platz neben der Baptistenkirche mit übernommen haben, indem sie die Namen der in den KZs ermordeten ehemaligen Bürgerinnen und Bürger Leers verlesen haben.
Dafür gebührt euch unser besonderer Dank, die wir in Form der Baumspende ausdrücken wollen.

Weil der Staat Israel für einen Teil der ehemaligen Leeranerinnen und Leeraner zur lebensrettenden Zuflucht geworden ist, gibt es eine direkte Beziehung eures Baumes zu den Trägern der verlesenen Namen, die einst der jüdischen Gemeinde angehört haben.

Teile des Negev als Lebensraum für eine Million Menschen zu kultivieren, ist das herausragende Ziel des Jüdischen Nationalfonds Keren-Kayemeth LeIsrael.
Bei Lehavim nordöstlich von Beer Schewa wächst und gedeiht der ,Wald der deutschen Länder‘ und hier auch der Leer-Hain.
Die Idee zu dieser wunderbaren Aufforstungsaktion der Wüste Negev entstand nach der Wiedervereinigung Deutschlands.
Anfang der 90er Jahre erklärten sich die Ministerpräsidenten aller Bundesländer dazu bereit, dieses großartige Projekt der Völkerverständigung zwischen den Menschen in Deutschland und in Israel nach allen Kräften zu unterstützen.
Hierbei spielte Dr. Johannes Rau, damals noch Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, eine herausragende Rolle. Ihm als Schirmherrn des „Waldes der deutschen Länder“ sind die große Popularität und der Erfolg zu verdanken, die diese Aktion in ganz Deutschland erreicht hat.
Bis heute konnten Dank der Spenden mehr als 450.000 Bäume gepflanzt werden. Der Erfolg steht als Grüngürtel um die Stadt Beer Schewa, die Hauptstadt des Negev. Für die Menschen dieser stets wachsenden Wüstenstadt, in der von Mai bis September bis zu 40 Grad Celsius Hitze herrscht, ist der Wald ein Segen.

Wo vorher nur Sand, Steine und ein wenig Gestrüpp das Bild prägten, steht heute ein üppiger, schattiger Wald aus Kiefern, Johannisbrotbäumen, Pistazien und vielen anderen Baumarten, mit Wanderwegen, Spiel- und Picknickplätzen.

Bäume sind Zeichen des Lebens!

Schalom und vielen Dank noch einmal für euer Engagement.“

Text: Frauke Maschmeyer-Pühl, Paul Bonhagen / Fotos: Frank Wieligmann

2017-03-16,