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1 Erläuterungen zum Schulbesuch
2 Ausgangssituation der Schule
3 Gebäude, Raumsituation und Ausstattung der Schule
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5 Bewertung
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Im Rahmen der Niedersächsischen Schulinspektion besuchte das Inspektionsteam vom 03.12.2007 bis zum 07.12.2007 das Teletta-Groß-Gymnasium.
In diesem Bericht werden die Ergebnisse der Schulinspektion beschrieben. Der Bericht legt dar, wie das Inspektionsteam die Qualität der Schule bewertet. Im Mittelpunkt steht die Qualität des Unterrichts an der Schule. Enthalten sind Qualitätsurteile zu insgesamt 16 Qualitätskriterien auf der Grundlage einer Bewertung von ca. 100 Teilkriterien. Der Bericht benennt die besonderen Leistungen und Stärken der Schule, beschreibt aber auch Schwächen und Verbesserungsbereiche. Dabei werden die besonderen Ausgangs- und Rahmenbedingungen berücksichtigt. Ziel ist es, die Schule zur Festigung ihrer Stärken und zur Verbesserung der Qualität in bestimmten Bereichen im Rahmen einer schulintern abgestimmten Maßnahmeplanung anzuregen.
Über die Grundsätze und Rahmenbedingungen des Inspektionsbesuches wurde die Schulleitung zunächst schriftlich und mündlich informiert.
Am 22.11.2007 fand eine Vorinformation in der Schule statt, in der über den Ablauf des Schulbesuches und über die Bewertungskriterien (Unterrichtsbeobachtungsbogen, Qualitätsprofil mit den 16 Kriterien) informiert wurde.
Zur Vorbereitung des Inspektionsbesuches stellte die Schule den ausgefüllten Erhebungsbogen sowie weitere Schuldokumente zur Verfügung (vgl. Anlage 2).
Während der Schulinspektion fanden insgesamt 69 Unterrichtsbeobachtungen statt (in der Regel 20- bis 25-minütige Einsichtnahmen), es wurden rund 64% der Lehrkräfte im Unterricht besucht.
An den jeweiligen Gesprächen waren beteiligt:
Am Schulrundgang waren Herr Rieken, Herr Rohlfs und Herr Wessels seitens des Schulträgers, Herr Visser und Herr Kenter seitens der Schulleitung, Herr Niebling und Herr Heinzel seitens der Niedersächsischen Schulinspektion beteiligt.
Im folgenden Abschnitt 2 wird auf der Basis der genannten Informationsquellen zunächst die Ausgangssituation der Schule skizziert, anschließend (Abschnitt 3) werden Aussagen zum Schulgebäude und -gelände, zur Raumsituation und Ausstattung getroffen. Im Abschnitt 4 „Das Qualitätsprofil der Schule“ werden die einvernehmlich im Inspektionsteam abgestimmten Qualitätsurteile zu den 16 Kriterien in einer tabellarischen Übersicht aufgeführt. Eine ausführliche Auflistung der ca. 100 Teilkriterien ist als Anlage 1 beigefügt. Der Abschnitt 5 „Bewertung“ beschreibt die wesentlichen Stärken und Verbesserungsbereiche der Schule. Der Abschnitt 6 fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Für die teilnehmende Schule war der Inspektionsbesuch eine besondere Herausforderung, die mit einem zusätzlichen organisatorischen Aufwand verbunden war.
Das Inspektionsteam hat in den Tagen des Schulbesuches eine offene und freundliche Atmosphäre vorgefunden. Dafür danken wir allen Beteiligten an dieser Stelle ausdrücklich.
Das sehr zentral in Leer gelegene Teletta-Groß-Gymnasium (TGG) findet seine Wurzeln in der im Jahre 1849 auf Initiative von Teletta Groß als private „Höhere Töchter-Schule“ gegründeten Schule. Seit 1952 besitzt das Gymnasium den Namen der Frau, die sich bis zu ihrem Tod im Jahre 1888 nicht nur finanziell – auch unter dem Einsatz von Privatkapital – für das Bestehen dieser schulischen Einrichtung eingesetzt hat, sondern es auch zu ihrem erklärten Ziel setzte, Mädchen im Sinne der Gleichberechtigung eine fundierte Bildung zukommen zu lassen. In dieser nahezu 160-jährigen, zum Teil sehr wechselvollen Geschichte vollzieht die Schule nicht nur mehrere Gebäudeveränderungen, sondern sie wechselt auch häufiger die Trägerschaft. War die Schule in ihren Anfängen noch rein privat unter der Leitung einer Kommission von sechs Eltern tätig, wurde sie auch aufgrund des geschickten Taktierens von Frau Groß im Jahre 1877 städtisch, ehe sie im Jahr 1976 in die Trägerschaft des Landkreises überging. Bereits 1882 entstand auf dem Platz des heutigen naturwissenschaftlichen Traktes ein Schulgebäude, das besonders in den Jahren 1969 und 2004 eine erhebliche Erweiterung erfuhr.
Bis zum heutigen Tag muss die Entwicklung des Teletta-Groß-Gymnasiums auch in Zusammenhang mit dem nur wenige 100 Meter entfernten, auf eine über 400-jährige Geschichte zurückblickende Ubbo-Emmius-Gymnasium (UEG) gesehen werden, das bis 1972 ein reines Jungengymnasium darstellte. Das Teletta-Groß-Gymnasium besitzt mit der Nachbarschule gemäß Aussage der Schulleitung ein sehr vertrauensvolles Verhältnis, was sich auch durch die enge Kooperation im Bereich der Oberstufe dokumentieren lässt. Dennoch setzen beide Schulen im Bereich der Sekundarstufe I bewusst unterschiedliche Schwerpunkte, um dadurch der Schülerschaft in Leer und Umgebung ein möglichst breites Angebot zukommen zu lassen.
Die Entwicklung des TGG ist u. a. auch wesentlich durch die Veränderung der Schülerzahlen beeinflusst worden, die besonders durch die Schulstrukturreform hervorgerufen worden ist (vgl. 5.10, S. 21). Heute besuchen 1589 (2007/08) Schüler und Schülerinnen (-3% im Vgl. zum Vorjahr) das TGG, dessen Einzugsbereich sich auf den gesamten, eher ländlich-bürgerlich geprägten Landkreis Leer (ca. 50% Fahrschüler/innen) bezieht. Da auch das UEG und das Gymnasium i. E. in Rhauderfehn diesem Einzugsbereich zuzuordnen sind, stehen die Schulen in einem gewissen Konkurrenzverhältnis. Die Schülerklientel des TGG rekrutiert sich vorwiegend aus sozial gesicherten, der Bildung offen gegenüber stehenden Familien. Schüler mit Migrationshintergrund sind gering, was sich auch durch den sehr geringen Anteil der Schüler und Schülerinnen mit nichtdeutscher Muttersprache (1,1%) dokumentieren lässt.
Im Bereich der Sekundarstufe I kennzeichnen sich die einzelnen Jahrgänge durch Sechs- bzw. Siebenzügigkeit. Die Jahrgänge 5, 7, 8 und 10 umfassen z. Z. sechs, die Jahrgänge 6 und 9 ebenso wie Jahrgang 11 sieben Züge.
Unterrichtet wird im Wesentlichen gemäß Stundentafel 2. Lediglich die sogenannten „N-Klassen“ (vgl. 5.2, S. 15) mit dem naturwissenschaftlich-mathematischen Schwerpunkt, die sogenannte „Europa-Klasse“ mit fremdsprachlichem Schwerpunkt unterliegen der Stundentafel 1. Die erste Fremdsprache ist Englisch, ab Klasse 6 kann Französisch oder Latein bzw. in der „Europaklasse“ die fehlende, am TGG angebotene dritte Fremdsprache hinzu gewählt werden.
In der Profiloberstufe bietet das TGG auch in enger fachlicher und organisatorischer Kooperation mit dem UEG sowohl das sprachliche, musisch-künstlerische, mathematisch-naturwissenschaftliche, gesellschaftswissenschaftliche als auch das sportliche Profil an. Das Fach „Informatik“ kann in den Jahrgängen 11 bis 13 auf erhöhtem Niveau belegt werden. Das Seminarfach ist den einzelnen Schwerpunkten nicht direkt angegliedert und kann von den Schülern und Schülerinnen, wenn auch an das Angebot der jeweiligen Schule gebunden, frei angewählt werden.
Eine Besonderheit bilden in diesem Schulprofil die Bläserklassen 5 und 6, deren zwei Musikstunden als Orchesterproben angelegt sind. In Kleingruppen erhalten diese SchülerInnen nachmittags zusätzlich einstündigen Instrumentalunterricht durch Lehrer der Kreismusikschule.
Diese Klassen tragen dazu bei, dass auch nicht Vorkenntnisse besitzende Schüler bzw. Schülerinnen ein Blasinstrument erlernen (vgl. 5.12, S. 25). Nach der 6. Klasse besteht die Möglichkeit, die erlernten Instrumentalkenntnisse im AG-Bereich anzuwenden und zu vertiefen.
Weitere Besonderheiten in diesem Schulprofil stellen die Talentfördergruppe des Deutschen-Fußball-Bundes (seit 16.06.2004) dar, die im Verbund mit dem UEG, der Friesen-, Möörken- und Gutenbergschule organisiert wird. Seit 2003 ist die Schule Mitglied im Hochbegabtenverbund Landkreis Leer (beteiligte Schulen: VGS Daalerschule Loga, VGS Eichenwallschule Heisfelde, VGS Focko-Ukena-Schule Neermoor, VGS Ihren, VGS Weener, RS Möörkenschule, Teletta-Groß-Gymnasium und das Ubbo-Emmius-Gymnasium, vgl. 5.12, S. 23). Außerdem ist das TGG als Europa- und MINT-Schule zertifiziert und wird laut Beschluss der Gesamtkonferenz vom 15.10.2007 als „Offene Ganztagsschule“ organisiert. Voraussetzung für das Lernangebot einer Offenen Ganztagsschule (OGTS) bildet u. a. die seit Mai 2006 von der „Lebenshilfe Leer“ betriebene Mensa.
Das TGG besitzt eine Außenstelle an der nahe gelegenen Osterstegschule, in der vorwiegend Unterricht der Einführungs- und Qualifikationsphase stattfindet. Auf dem Weg zur Außenstelle muss von den Schülergruppen eine stark befahrene Straße überquert werden.
Von den Lehrkräften, deren Durchschnittsalter (ca. 43 Jahre) in den letzten drei Jahren signifikant gesunken ist, ist ein hoher Prozentsatz (49%) in Teilzeit beschäftigt. Die Unterrichtsversorgung betrug zum 01.09.2007 101%. Die Klassenfrequenzen stellen sich in den letzten Jahren konstant dar (2005: 28,3 / 2006: 29,4 / 2007: 28,7) und schwanken z. Z. zwischen 31,2 (5. Jahrgang) und 25,1 (9. Jahrgang) Schülern und Schülerinnen.
Sieht man von der Verringerung der Wiederholer um nahezu 50% in den letzten drei Jahren und der Erhöhung der Schüler, die die Allgemeine Hochschulreife (+6%) erreichen, ab, sind die Angaben der Schule zu Fehltagen und Abschlüssen unauffällig.
Der Schule stehen vier Sekretariatsangestellte in Teilzeit, 2 Hausmeister- und 1 Schulassistentenstellen zur Verfügung. Für das nicht lehrende Personal (…) existiert eine klare Aufgabenverteilung.
Der Schulleiter, Herr OStD Visser, ist seit dem Jahr 1994 im Amt.
Das im Jahre 1882 durch die Stadt Leer errichtete, nur zum Teil behindertengerecht gestaltete und aus acht Gebäudetrakten bestehende, mitten im Zentrum der Stadt Leer gelegene Schulgebäude erfuhr im Laufe seines ca. 125-jährigen Bestehens häufige Veränderungen. Nahezu ausnahmslos beruhten diese Veränderungen auf der in der Festschrift „150 Jahre TGG 1849-1999“ sehr anschaulich dokumentierten Notwendigkeit, die Schule aufgrund ansteigender Schülerzahlen erweitern zu müssen, so dass die einzelnen, sukzessiv entstanden Gebäudetrakte sich jeweils eindeutig bestimmten Schulentwicklungsphasen zuordnen lassen. Die letzten Baumaßnahmen wurden 2004, 2005 bzw. 2006/07 abgeschlossen, als nicht nur eine neue Mensa entstand und die Aula renoviert wurde, sondern durch das sogenannte Zentralgebäude (mit Klassen- und Kursräumen, Computerräumen, Geographieraum und kleines Lehrerzimmer) eine Verbindung zwischen dem Verwaltungsbereich (V-Gebäude mit Sekretariat Sek I und Sek II, Diensträumen der Schulleitung und Krankenzimmer) und dem sogenannten H-Gebäude (mit Klassen- und Kursräumen, Büro des Beratungslehrers und ein Besprechungsraum) geschaffen wurde. Auch die Eingangshalle und das 1,5 km entfernte Sportfreigelände wurden in diesem Zeitraum neu errichtet. Besonders dieser Zentraltrakt stellt sich im Eingangsbereich auch durch den Blick auf den attraktiv gestalteten Steingarten freundlich dar. Ergänzt wird das Raumangebot durch die auf der anderen Seite der Eingangshalle befindlichen Räume im A-Gebäude (Klassen- und Kursräumen, großes Lehrerzimmer, Lehrerbibliothek), B-Gebäude (Klassen- und Kursräume, Hausmeisterloge, Mensa), C-Gebäude (naturwissenschaftliche Fachräume, Kunsträume, Multimedia-Raum, Computerraum, Fotolabor, Büro des Schulassistenten, Lehrmittelraum, Schülerbibliothek), im M-Gebäude (Musik, Aula) und im nicht mit den übrigen Gebäuden verbundenen E-Gebäude, das lediglich Klassen- und Kursräume beinhaltet. Unterricht für die Jahrgänge 11 – 13 findet außerdem in der wenige 100 m entfernten Außenstelle „Osterstegschule“ statt, in der sich neben Klassen- und Kursräumen auch Fachräume befinden. Dem Sportunterricht stehen sowohl das bereits erwähnte Freigelände (s. o.) und die 300 m entfernten Turnhallen zur Verfügung.
Insgesamt ist das Raumangebot, wenn man von der mangelhaften Größe einzelner Klassenräume absieht, als ausreichend zu bezeichnen. Jedoch entstehen durch die Tatsache, dass die Gebäude bzw. Anlagen zum Teil weit auseinander liegen, Zeitverluste und Gefahrenpotenziale, da Schüler, Schülerinnen und Lehrkräfte auch sehr befahrene Straßen zu überwinden haben. Besondere Erwähnung finden sollte die im Jahre 2006 neu errichtete und gut ausgestattete Mensa, deren Angebot von den Schülern und Schülerinnen des TGG sehr gut angenommen wird, und die im Jahre 2007 vollständig erneuerte und neu ausgestattete Aula, die gemäß neuerer Überlegungen auch in den Unterrichtsvormittag integriert werden soll.
Das umzäunte, mitten in der Stadt gelegene Schulgelände befindet sich in Sichtweite zu den Sporthallen, die durch einen Fußgängerweg zu erreichen sind. Schon aufgrund der zentralen Lage erweist sich Situation bezüglich der Park- bzw. Abstellmöglichkeiten für PKW und Zweiräder als angespannt und schwierig.
Die Schulhofgröße ist seit der Übernahme der Schüler und Schülerinnen der 5. und 6. Jahrgänge unzureichend. Außerdem bietet der Raum, wenn man von den Tischtennisplatten und dem neu erstellten Klettergerüst absieht, nur geringe bis keine Bewegungsmöglichkeiten. Dieser Mangel ist erkannt und dementsprechend in den Maßnahmenplan des Schulprogramms für das Jahr 2008 aufgenommen worden.
Eine gewisse Attraktivität erreicht das Schulgelände allerdings durch den hohen Baumbestand im zentralen Schulhofbereich, um den Sitzmöglichkeiten angelegt sind, und den bereits durch SchülerInnen gepflegten Steingarten, in dessen Nähe ebenfalls Sitzbänke errichtet worden sind.
Die Klassenräume kennzeichnen sich zwar alle durch eine gewisse Grundausstattung (Tafel, Kartenständer und Schränke), besitzen jedoch noch keine durchgehende 1:1-Versorgung mit Tageslichtprojektoren und anderen Lehrmitteln, so dass die Klassenraumausstattung, wenn man von den neuen Z-Räumen absieht, insgesamt verbesserungswürdig erscheint. Mobile Einheiten mit TV, Video-, DVD-Rekorder, CD-Player und Kassetten-Abspielgeräte stehen jedoch in ausreichender Zahl zur Verfügung. Allerdings fehlt es den Klassenräumen zum Teil aufgrund der Enge an Klassenschränken und Regalen, so dass weitere Lehr- bzw. Lernmittel kaum abgelegt und dem unmittelbaren Gebrauch zugänglich sind. Auffallend ist, dass zahlreiche Räume wenig lernanregend gestaltet sind. Lernplakate fehlen weitestgehend oder hängen eingerissen bzw. nur noch einem Zipfel befestigt an den Wänden.
Die Fachräume, die vielfach mit Beamer ausgestattet sind, entsprechen hinsichtlich der Raumausstattung und des Instrumentenangebots im Wesentlichen modernen Ansprüchen. Besonders die EDV-Räume für insgesamt 89 Schüler und Schülerinnen bieten nicht nur ausreichend durch Internet und Intranet vernetzte Arbeitsplätze an, sondern kennzeichnen sich auch durch eine moderne Ausstattung, die durch ein aus drei Kollegen bestehenden „Netzwerkteam“ gepflegt und gewartet wird. Diese angemessene Form der Ausstattung trifft allerdings nicht auf alle Fachräume zu. So fehlt in den Musikräumen zum Beispiel eine adäquate Anbindung der EDV-Ausstattung. Diese Räume sind ebenso wie viele Klassenräume außerdem zu klein und befinden sich ebenso wie die kleine Sporthalle und viele Fenster einzelner Gebäudetrakte in einem renovierungsbedürftigen Zustand. Die Sportgeräte selbst sind antiquiert. Weiterhin fehlt es dem A- und B-Trakt an einem geeigneten Sonnenschutz, um die starke Überhitzung der Räume im Sommer zu verhindern. Die Toiletten im B-Trakt und im Lehrerzimmer kennzeichnen sich ebenfalls durch Renovierungsbedarf.
Die Flure, Gänge und Treppenaufgänge sind kaum gestaltet. Sieht man vom Eingangsbereich ab, in dem zum Zeitpunkt der Inspektion ein liebevoll gestalteter Weihnachtsbaum den Blickfang bildete, fehlt es weitestgehend an attraktiven Gestaltungselementen.
Das Raumangebot und die Ausstattung für Lehrerarbeitsplätze stellen sich unbefriedigend dar. Zwar sind zwei Lehrerzimmer vorhanden, die allen Lehrkräften Sitzplätze anbieten, jedoch fehlt es der Schule an Arbeits- und Besprechungsräumen, die auch während der Unterrichtszeit gewisse „Rückzugsmöglichkeiten“ anbieten. Diesbezüglich steht lediglich ein Raum (H05) zur Verfügung, so dass große und kleinere Konferenzen nur in den beiden Lehrerzimmern bzw. in der neu renovierten Aula abgehalten werden können.
PC-gestützte Lehrerarbeitsplätze gibt es im Nebenraum des Lehrerzimmers (6 PC) und in der Lehrerbibliothek (2 PC).
Auch für die Schüler und Schülerinnen kann die Schule kaum Rückzugsmöglichkeiten anbieten. Zwar ist die neue Mensa attraktiv gestaltet, jedoch gibt sie den Schülern und Schülerinnen schon aufgrund der Tatsache, dass sie im höchsten Maße frequentiert wird, keine Möglichkeit zum ungestörten Arbeiten. Aufenthaltsräume oder Ruheräume fehlen völlig, was dem attraktiven Angebot einer Ganztagsschule widerspricht.
Gemäß den Aussagen der am TGG beteiligten Gruppen ist die Ausstattung mit Lehr- und Lernmaterialien zufriedenstellend.
Die Schule verfügt über 12 allgemeine Unterrichts- und Fachräume, die mit internetfähigen PCs ausgestattet sind. Ergänzt wird das Angebot durch die bereits erwähnten Computerräume mit 89 Arbeitsplätzen, durch fünf mobile Einheiten mit 29 Notebooks, 6 PC-Arbeitsplätzen in der Bibliothek und durch eine Medienecke mit 5 PC-Arbeitsplätzen. Außerdem gehören zur Medienausstattung der Schule mobile TV-Einheiten (Fernseher, Video- und DVD-Player) und Audiogeräte.
Der Ausrüstungsstandard wird von den am Schulleben beteiligten Gruppen als gut beurteilt.
Im Verwaltungstrakt sind in den Arbeitsräumen 15 intra- und internetfähige PC-Arbeitsplätze vorhanden. Die Ausstattung wird von allen Beteiligten als gut bezeichnet.
(…)
Beim Qualitätskriterium „Ergebnisse und Erfolge“ lassen sich die vorgesehenen Schlüsse nicht im notwendigen Umfang ziehen, da derzeit noch der landesweite Referenzrahmen fehlt, der für Vergleiche unerlässlich ist.
Dennoch sollen an dieser Stelle einige Ergebnisse und Erfolge des Teletta-Groß-Gymnasiums beispielhaft gewürdigt werden:
Das Teletta-Groß-Gymnasium verfügt über ein schuleigenes Curriculum mit abgestimmten Zielen und Inhalten, das sich insgesamt differenziert darstellt, das jedoch besonders hinsichtlich des konzeptionell durchdachten Einsatzes der Medien, der Methoden und des projektorientierten und fächerübergreifenden Unterrichts noch stärker systematisiert und vernetzt werden müsste.
Schuleigene Fachcurricula, die sich auch auf der sehr anschaulich und informativ gestalteten schuleigenen Homepage präsentieren und dort Informationen über Inhalte, unterrichtende Lehrkräfte und zum Teil auch über Bewertungskriterien und Methoden- bzw. Medieneinsatz geben, sind vorhanden. Besonders durch den am 06.02.2007 durch die Gesamtkonferenz beschlossenen Aufgabenkatalog ist nicht nur die Fachgruppenarbeit in systematisierender Form initiiert worden, sondern es wird auch ein deutlicher Bezug zur Einarbeitung der neuen Kerncurricula erstellt. Dementsprechend berücksichtigen einige schuleigenen Fachcurricula (z. B. Deutsch, Naturwissenschaften, speziell Chemie), die sich eindeutig auf Inhalte, Methoden, Medien, fächerübergreifende Aspekte, Bewertungsgrundsätze, Klassenarbeiten, Lernvoraussetzungen und Bewertungskriterien beziehen, bereits deutlich die Kerncurricula. Auch für das „Fach“ Multimedia, das in Klasse 5 unterrichtet wird, und für die Seminarfächer existieren zum Teil sehr detaillierte Lehrpläne. Insgesamt stellen sich die Fachcurricula jedoch auch hinsichtlich ihres Umfangs sehr unterschiedlich dar. Es fehlt ihnen besonders auch die Vernetzung zum Methoden- und Medienkonzept. Selbst Fächer, die gemäß des Methodenkonzepts Verantwortlichkeiten für bestimmte Methodenkompetenzen übernehmen (z. B. Erdkunde, Biologie), greifen diese Inhalte im schuleigenen Fachcurriculum nicht auf. Dadurch wird das Methodenkonzept innerhalb der Fachcurricula nicht verbindlich gestützt. Ähnliches gilt für den fächerübergreifenden Ansatz im Unterricht, der beispielsweise im Fach Deutsch in Bezug auf die Fächer Politik und Religion zwar aufgegriffen wird, aber keine Vernetzung innerhalb der Fachcurricula der entsprechenden Fächer findet.
Das TGG besitzt gemäß Gesamtkonferenzbeschluss vom 10.02.2005 ein Methodenkonzept, das Inhalte (Textverarbeitung und kritischer Umgang mit dem Internet I – Jahrgang 5, Umgang mit dem zweisprachigen Wörterbüchern und der erweiterte Umgang mit dem Internet – Jahrgang 6, Tabellenkalkulation und das Anfertigen einfacher Referate – Jahrgang 7, mediengestützte Präsentationsverfahren und Anfertigen von Unterrichtsprotokollen – Jahrgang 8, Umgang mit Bibliotheken –Jahrgang 9, die Gestaltung und Strukturierung mündlicher Vorträge – Jahrgang 10) fächerspezifisch festlegt. Gestützt wird dies Methodenkonzept durch das Projekt „Lernen lernen“ (Einführung in Lernbiologie, Lernkanäle, häuslicher Arbeitsplatz, Hausaufgaben, Gruppenarbeit, Vokabel lernen und üben, mündliche Mitarbeit, selbstständige Vorbereitung auf Klassenarbeiten), das in Klasse 5 u. a. eine Grundeinführung in wichtige Lernmethoden gewährleisten soll. Weiterhin bietet das TGG seit dem Schuljahr 2007/08 im Rahmen des Ganztagsbereichs die Möglichkeit „Hausaufgabenmethodik“ anzuwählen. Allerdings sind diese drei Bereiche des Methodenerlernens nicht systematisch miteinander vernetzt. Wie oben bereits ausgeführt, fehlt auch der Bezug zu den Fachcurricula, der die Verbindlichkeit und die Nachhaltigkeit des Methodenkonzepts erhöhen könnte.
Die häufige Wettbewerbsteilnahme (vgl. 5.1, S. 13) und die Vielzahl von auf der Homepage dokumentierten Projekten (z. B.: Biologie – Blue Genes, Chemie – Genetik, Latein – Manere in Capitolio) belegen gemeinsam mit der fächerübergreifenden Gestaltung des Seminarfaches, dass diese Form des Lernens und Lehrens am TGG fester Bestandteil des Unterrichts ist. Außerdem findet auf eher informeller Ebene diese Form des Unterrichtens (z. B. Deutsch/Geschichte: „Steinzeit“ – Jahrgang 5) ihre Berücksichtigung. Allerdings fehlt wiederum die Verankerung in den schuleigenen Fachcurricula.
Das TGG verfügt über Angebote, die sich auf besondere Konzepte zum Bildungsauftrag im Sinne des Niedersächsischen Schulgesetzes beziehen. Die zum Teil auf der Homepage dokumentierten Projekte „Steingarten“, „Ysselsteyn“ – Kriegsgräberbesuch und Gräberpflege im Rahmen des Geschichtsunterrichts Klasse 9, der Selbstbehauptungskurs in Jahrgang 5, der durch die SV organisierte „Soziale Tag“ zur Unterstützung des Aufbaus im ehemaligen Jugoslawien (2007: 5000€-Spende) und „Arabras“ – soziale Hilfe für Schulprojekte in Brasilien, die Auszeichnung zur „Europaschule“ seit 2001 und die Teilnahme an „MINT“ belegen exemplarisch die Bereitschaft der Schule im Sinne der Förderung von interkultureller Bildung und der Persönlichkeitsstärkung zu arbeiten. Allerdings fehlt ein Konzept zur Umweltbildung.
Das TGG hat ein Konzept zur Medienerziehung entwickelt, das in besonderem Maße die Informations- und Kommunikationstechnologie berücksichtigt, indem wichtige Medienkompetenzen im Methodenkonzept (Umgang mit Internet, Textverarbeitung – Klasse 5, Umgang mit Internet II – Klasse 6/Ge, Tabellenkalkulation – Kl 7/Ma, Mediengestützte Präsentationsverfahren – Kl 8/Ek) verankert sind. Gestützt wird der Medienkompetenzerwerb durch eine Unterrichtsstunde „Multimedia“ im 5. Jahrgang, die, obwohl sie die Stundenbelastung der Lerngruppen erhöht, bei Schülern, Schülerinnen und Eltern höchste Anerkennung findet; zumal besonders diese Unterrichtsstunde dazu beiträgt, dass die Lerngruppen sich Grundlagen in der Arbeit mit dem PC aneignen. Dieser Erwerb von Medienkompetenz bildet u. a. eine Grundlage für das Interesse an den sogenannten „N-Klassen“ (vgl. 2, S. 6), in denen in den Jahrgängen 7 – 10 der Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Medienkompetenz liegt. Besonders betont werden muss, dass sich diese auf den Regelunterricht beziehenden Maßnahmen durch weitere Angebote im GTS ergänzt werden. Die „MINT“- Zertifizierung, die Teilnahme der Mathematik/Informatik-AG an „Jugend forscht“ (Computerprogramm – CLAUDIA) und besonders das Projekt „Gefahren im Chat“ finden auch außerhalb der Schule Beachtung und Anerkennung. Auch die Unterrichtseinsichtnahmen bestätigen den häufigen und sehr professionellen Umgang mit neuerer Informations- und Kommunikationstechnologie.
Die Möglichkeiten der beruflichen Orientierung stützten sich am TGG im Wesentlichen auf drei Säulen (vgl. 5.9, S. 20). Jährlich im September findet der „Berufsinformationstag“ statt, an dem sich die Schüler und Schülerinnen durch Referenten und Vertreter unterschiedlicher Firmen (z. B. Bünting, Meyer-Werft) und staatlichen (Bildungs-) Einrichtungen (z. B. Berufsakademie Ostfriesland, FH Emden, Seefahrtsschule, Bundeswehr, IHK) beraten und informieren lassen. Außerdem organisiert das Gymnasium in Kooperation mit den Universitäten Münster und Hannover sogenannte Uni-Projekttage“. Das zweiwöchige Betriebspraktikum, das unter der Verantwortlichkeit des Faches „Politik-Wirtschaft“ im 11. Jahrgang organisiert wird, bildet einen weiteren Baustein beruflicher Orientierungsmöglichkeit.
Die Unterrichtseinsichtnahmen verdeutlichen, dass am Teletta-Groß-Gymnasium die Lehr- und Lernprozesse auf sinnvolle Ziele hin orientiert und strukturiert sind.
In über acht von zehn Unterrichtseinsichtnahmen achten die Lehrkräfte darauf, dass die Ziele des Unterrichts und die damit verbundenen Leistungserwartungen den Schülern und Schülerinnen deutlich werden. In vielen Fällen werden Medien wie zum Beispiel die Tafel, vorbereitete Folien und/oder der PC zu Hilfe genommen, um die Unterrichtsthemen bzw. -ziele in den Mittelpunkt zu stellen. In neun von zehn Unterrichtseinsichtnahmen werden der Lehrstoff und die Aufgaben für die Lerngruppen verständlich erläutert, so dass auch der Einsatz der Materialien und der didaktischen Hilfsmittel für die Lerngruppen unproblematisch verläuft. In nahezu 20% der Unterrichtseinsichtnahmen stellen sich die Unterrichtsstunden bezüglich der Arbeitsaufträge, der Lehrerkommentare bzw. -vorträge und der Impulsgebung vorbildlich gestaltet dar. Außerdem belegen die Unterrichtseinsichtnahmen, dass der Unterricht am TGG deutlich strukturiert wird, indem die einzelnen Lernschritte nicht nur sinnvoll miteinander verbunden werden, sondern indem auch an geeigneten Stellen an eine klare Ergebnisfixierung bzw. Ergebnissicherung gedacht wird. In ¼ der Unterrichtseinsichtnahmen stellt sich die Strukturierung des Unterrichts und seine lernwirksame Verknüpfung sogar in besonderem Maße hervorhebenswert dar. Da auch in nahezu allen Unterrichtseinsichtnahmen die Lehrkräfte für einen geordneten Verlauf der Unterrichtstunde sorgen, indem sie zum Beispiel auf Pünktlichkeit und Ordnung achten und auf Unterrichtsstörungen rechtzeitig und konsequent reagieren, wird die Unterrichtszeit am TGG im Wesentlichen lernwirksam genutzt. Allerdings erweisen sich die gewählten Unterrichtsmethoden nicht immer als effizient, so dass im Bereich des lernwirksamen und lerneffizienten Einsatzes der angewandten Methoden an dieser Schule noch ein Verbesserungsbedarf besteht.
Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass nahezu ¼ der Unterrichtseinsichtnahmen hinsichtlich dieses Qualitätskriteriums mit „Stark“ bewertet worden ist.
Das Qualitätskriterium „Didaktisch-methodische Stimmigkeit und Differenzierung des Unterrichts“ weist am TGG signifikante Stärken und Schwächen auf, von denen innerhalb dieses Qualitätskriteriums die Stärken überwiegen.
Sowohl Inhalte als auch Anforderungsniveau der Unterrichtsstunden stellen sich in allen Unterrichtsstunden angemessen dar, so dass die Lerngruppen nicht überfordert, sondern den curricularen Vorgaben gemäß unterrichtet werden. Außerdem wirken die eingesetzten Lehrmaterialien in nahezu 9 von 10 Unterrichtseinsichtnahmen (88%) nicht nur lernanregend, sondern sie sind auch so anschaulich und verständlich gestaltet, dass sie den Schülern und Schülerinnen im Lernprozess eine wirkliche Hilfe bedeuten. Der Unterricht stellt sich aufgrund der Unterrichtseinsichtnahmen eindeutig gut vorbereitet dar, was sich auch dadurch dokumentieren lässt, dass in gut ¾ der Einsichtnahmen die Unterrichtsmethoden auf Ziele und Inhalte der Stunde abgestimmt sind. Dementsprechend findet gerade in diesen Stunden ein sinnvoller Wechsel zwischen direkter Instruktion und Unterrichtsgespräch oder selbstständigem Lernen statt.
Andererseits kann nur in ca. sechs von zehn Einsichtnahmen (63%) beobachtet werden, dass beispielsweise durch Bezüge zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler oder durch bewusste Anwendung des Gelernten auf andere Sachverhalte die Anforderungsbereiche bis hin zum Problem lösenden Denken berücksichtigt werden.
Ein wesentliches Entwicklungspotenzial liegt innerhalb dieses Qualitätskriteriums eindeutig in der Berücksichtigung der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit und des unterschiedlichen Lerntempos der Schüler und Schülerinnen. In nur gut ⅓ der Unterrichtseinsichtnahmen (38%) werden binnendifferenzierende Maßnahmen vorgenommen, indem einzelnen Schülern oder Schülerinnen zum Beispiel zusätzliche oder unterschiedlich anspruchsvolle Aufgaben erteilt werden. Selten helfen Schüler Schülern, selten wird der Unterricht bewusst so angelegt, dass die Heterogenität einer Lerngruppe berücksichtigt findet.
Innerhalb des Qualitätskriteriums „Unterstützung eines aktiven Lernprozesses“ weist der Unterricht am TGG eine Reihe von Schwächen auf, so dass auch in diesem Bereich Entwicklungspotenziale der Schule liegen. Es muss jedoch betont werden, dass die Schule über ein Potential an Lehrkräften verfügt, das auch hinsichtlich dieses Qualitätskriteriums den Unterricht gut zu gestalten versteht. Dementsprechend sind nahezu 20% der Unterrichtseinsichtnahmen mit „Stark“ (4) beurteilt worden.
Obwohl sich in über acht von zehn Unterrichtseinsichtnahmen die Schülerinnen und Schüler aktiv am Unterricht beteiligen und er auch in nahezu ebenso vielen Einsichtnahmen bei den Schülerinnen und Schülern zu einem erkennbaren Lernzuwachs führt, weist der Unterricht am TGG innerhalb dieses Qualitätskriteriums zum Teil Defizite auf, die teilweise mit der unverbindlichen Implementierung der schuleigenen Fachcurricula, speziell mit der des Methoden- bzw. Medienkonzepts (vgl. 5.2, S. 14f.) korrespondieren.
In nur knapp jeder zweiten Unterrichtseinsichtnahme fördern die Lehrkräfte selbstständiges Lernen und die selbständige Nutzung angemessener Medien. Noch zu selten erhalten die SchülerInnen und Schülerinnen Impulse, die das Erkunden, Experimentieren, eigenständige Planen, Verwirklichen und Bewerten initiieren. Eine Ausnahme bilden diesbezüglich die Seminarfächer, in denen diese Form des selbstständigen Arbeitens z. B. durch schriftliche Festlegung des Themas und verschriftlichte Zielvereinbarungen gefördert wird. Bei der Gruppen- und Partnerarbeit wird häufig vernachlässigt, dass neben der gemeinsamen Bearbeitung die selbstständige Präsentation und die kriterienorientierte Bewertung Bestandteil dieser Sozialform des Unterrichts sind. Dennoch muss betont werden, dass diese Sozialform eindeutig ein Bestandteil des Unterrichts am TGG ist, denn in jeder zweiten Unterrichtseinsichtnahme wählen die Lehrkräfte diese Form des teamorientierten Arbeitens.
In jeder zweiten Einsichtnahme setzen die Lerngruppen selbstständig Medien wie z. B. Overheadprojektoren ein, um Lernergebnisse zu präsentieren und/oder zu stützen. Selten benutzen die Schüler und Schülerinnen jedoch gezielt und sachkundig Nachschlagewerke wie z. B. Wörterbücher oder andere Informationsquellen wie z. B. das Internet, um den Lernprozess zu stützen und/oder zu ergänzen.
In nahezu 9 von 10 Unterrichtseinsichtnahmen nehmen Lehrkräfte den Lernfortschritt ihrer SchülerInnen und Schülerinnen wahr. In diesen Fällen vergewissert sich die Lehrkraft beispielsweise, ob die Lerngruppe die Aufgabe richtig ausführt. Häufig erkennt die Lehrkraft Lernschwierigkeiten und lässt Schülerinnen und Schüler beispielsweise über den eigenen Lernprozess reflektieren.
Am Teletta-Groß-Gymnasium herrscht ein pädagogisches Klima, das sich durch eine freundliche und konstruktive Arbeitsatmosphäre charakterisieren lässt. In nahezu allen Unterrichtseinsichtnahmen verläuft die Interaktion zwischen Lehrkraft und Lerngruppe nicht nur freundlich und respektvoll, sondern in nahezu allen Unterrichtseinsichtnahmen zeigt die Lehrkraft auch erkennbares Interesse an den Schülerbeiträgen, indem sie unter anderem auch lobt, ermutigt, wohlwollend korrigiert und auch humorvoll reagieren kann. Dabei behandeln die Lehrkräfte die SchülerInnen und Schülerinnen stets fair und gerecht und tragen somit in besonderem Maße dazu bei, das Selbstvertrauen der Schülerpersönlichkeit zu stützen und zu ermutigen. Hervorhebenswert ist auch, dass die Lehrkräfte durch ihr Auftreten in besonderer Weise zu einer lernwirksamen Arbeitsatmosphäre beitragen, indem sie ihre Lehrerrolle eindeutig annehmen und höchst professionell vor der Klasse agieren.
Hinsichtlich der Lernumgebung muss an dieser Stelle noch einmal hervorgehoben werden, dass die Gestaltung einiger Klassen- und Fachräume nicht zu einer positiven Arbeitsatmosphäre beiträgt (vgl. 3, S. 9). Sieht man von fehlenden Lernplakaten und der Enge der Klassenräume ab, fällt auch auf, dass einige Lerngruppe bezüglich der Verantwortung, einen Klassenraum sauber und ordentlich zu hinterlassen, wenig sensibilisiert sind.
Insgesamt ist als bemerkenswert festzuhalten, dass etwa 30% der Lehrkräfte am TGG den Unterricht so gestalten, dass er in besonderer Weise den Anforderungen entspricht.
Das Teletta-Groß-Gymnasium fördert und fordert die Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler, was sich nicht nur durch die Unterrichtseinsichtnahmen (vgl. 5.4, S. 16 u. 5.6, S. 18), sondern z. B. auch durch die Bereitschaft zur Wettbewerbsteilnahme (vgl. 5.1, S. 13), durch das AG-Angebot, durch das Angebot im Wahlpflichtbereich (N-Klassen, Bläserklassen) und durch die Mitgliedschaft im Hochbegabtenverbund (vgl. 2, S. 7) dokumentieren lässt. In einigen Bereichen werden die Schülerinnen und Schüler zur Übernahme von Eigenverantwortung motiviert. So bietet das TGG innerhalb der Sportkurse des 11. Jahrgangs in Kooperation mit dem UEG das „Juleica-Card“-Projekt an, durch das die Schüler und Schülerinnen in den Besitz eines Jugendleiter-Scheins gelangen können.
Eine Würdigung der Leistungen findet zum Teil auf der Homepage für erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme statt. Eine besondere Form der Würdigung von Leistungen stellt die sogenannte „Schulhofversammlung“ am letzten Schultag vor den Sommerferien dar, in der durch eine Art Schuljahresbilanz auch besondere Leistungen von Schülerinnen und Schülern noch einmal hervorgehoben werden.
Über die Inhalte und Ziele des Unterrichts und den damit verbundenen Leistungserwartungen sind Schüler, Schülerinnen und Eltern durch entsprechende Elternabende und / oder Informationen innerhalb des Unterrichts informiert. Die Kriterien der Leistungsbewertung sind über die Fachkonferenzen festgelegt oder in Protokollen der Fachschaftskonferenzen festgehalten. Eltern und Schülerschaft bestätigen die transparente Anwendung dieser Grundsätze und fühlen sich besonders auch über die schuleigene Homepage gut informiert.
Hinsichtlich des Umgangs mit Hausaufgaben hat das TGG keine durch die Gesamtkonferenz gesicherten Grundsätze erarbeitet. Die Schule bietet zwar an vier Nachmittagen im GTS-Bereich Hausaufgabenmethodik an, besitzt jedoch im Übrigen keine gesonderten Absprachen bzgl. des Umgangs (Umfang, Würdigung, Schwierigkeitsgrad, Sanktionsverfahren bei Nicht-Anfertigung) mit Hausaufgaben. Sowohl die Unterrichtseinsichtnahmen als auch die Interviews mit den Schülern, Schülerinnen und Lehrkräften bestätigen Handlungsbedarf, der besonders von den Lehrkräften aufgrund des neuen GTS-Angebots erkannt worden ist.
Gut informiert fühlen sich die entsprechenden Gruppen durch Informationsveranstaltungen über die Regelungen zur Versetzung, über mögliche Abschlüsse und über Wahlmöglichkeiten. Die allgemeine Informationsbroschüre „Teletta-Groß-Gymnasium“, gezielte Informationsveranstaltungen zur Bläserklasse, der N- und Europa-Klasse und die üblichen Informationsveranstaltungen zur Einführungs- bzw. Qualifikationsphase stützen den Informationsfluss zwischen Schule und Elternhaus.
Weil die Mehrzahl der Teilkriterien innerhalb des Qualitätskriteriums „Lernen und Lehren: Unterstützung der Schülerinnen und Schüler im Lernprozess“ positiv beurteilt worden sind, wird das gesamte Qualitätskriterium mir „eher stark als schwach“ (3) bewertet, obwohl besonders das Teilkriterium „Die Schule ermittelt und dokumentiert die individuelle Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler“ mit „trifft nicht zu“ beurteilt worden ist.
Das TGG verfügt über eine am 12.10.2006 durch die Gesamtkonferenz beschlossene Dokumentation über das Sozial- und Arbeitsverhalten der Schüler und Schülerinnen. Diese individuell auf den einzelnen Schüler ausgerichtete Dokumentation bezieht sich jedoch primär auf die punktuelle Situation und entspricht noch nicht den Anforderungen, die an einen Entwicklungsbericht gestellt sind; zumal genaue Hinweise auf Leistungsstände, ergriffene Maßnahmen und ihre (Miss-) Erfolge fehlen.
Für alle Klassenstufen bietet das TGG einen, in der Regel zweitägigen Elternsprechtag an, durch den sich die Eltern ausreichend informiert fühlen. Laut den Aussagen der Schülerinnen und Schülern wird der Leistungsstand im Rahmen des Unterrichts regelmäßig besprochen. Außerdem sind die Lehrkräfte gemäß Aussagen der Eltern und Schüler jederzeit bereit, Auskünfte über den jeweiligen Leistungsstand zu erteilen.
Das TGG hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, die der Förderung leistungsschwacher Schüler und Schülerinnen dienen soll. In besonderem Maße muss an dieser Stelle die Initiative einer einzelnen Lehrkraft betont werden, die in den Eingangsklassen in Kooperation mit Eltern und externen Partnern LRS diagnostiziert und Maßnahmen ergreift. Außerdem bietet das TGG im Rahmen des GTS-Angebots seit dem Schuljahr 2007/08 Förderunterricht in den Kernfächern (Deutsch, Englisch, Mathematik, Latein, Französisch) und Hausaufgabenmethodik an. Außerdem besitzt das TGG eine Lizenz für das Leseförderungsprogramm „Antolin“ und die Schüler/innen erteilen Nachhilfe im Fach Mathematik. Insgesamt sind jedoch alle Maßnahmen innerhalb der Schule noch zu wenig präsent und bekannt. Außerdem fehlt ein systematisch genau durchdachtes, auch nach außen transparentes Förderkonzept, das Verbindlichkeit schafft und nachhaltig wirkt.
Auch für die leistungsstärkeren Schüler und Schülerinnen hat das TGG eine Reihe von ansprechenden Maßnahmen entwickelt, die u. a. durch den Hochbegabtenverbund (vgl. 2, S. 7) hervorgerufen werden, der nach den Modellen der Begabtenförderung (Enrichment) arbeitet. In diesem Zusammenhang sind auch die an Wettbewerben orientierten Arbeitsgemeinschaften „Jugend forscht“, die Bläserklasse, die DFB-Talentfördergruppe, die Robotik-AG, das Musik-Ensemble „Groove Gang“, „Cambridge Certificate“ und besonders die Zertifizierung zu „MINT-Schule“ zu nennen. Jedoch fehlt der Schule auch in diesem Bereich ein klar nach außen und innen wirkendes, schriftlich formuliertes Konzept.
Die Angebote zur Förderung der Konzentrations- und Lernfähigkeit scheitern zum Teil an den schlechten Rahmenbedingungen. Zwar besitzt die Schule diesbezüglich einzelne Angebote im GTS-Bereich und bietet den Schüler und Schülerinnen des 5. Jahrgangs durch das Projekt „Lernen lernen“ auch eine gewisse Möglichkeit zur Förderung der Lernfähigkeit, insgesamt verfügt das TGG auch gemäß der Aussagen der Lehrkräfte und Schüler/innen über wenige Maßnahmen, die dazu beitragen, Spiel, Sport, Bewegung, gesunde Ernährung und Stressabbau zu fördern (vgl. 3, S. 8).
Die Schule verfügt über einen Beratungslehrer und eine Beratungslehrerin, deren Aufgaben (z. B. Schullaufbahnberatung, Einzelfallberatung, systemische Beratung) klar definiert sind. Durch die Präsentation dieser Beratungslehrer auf Info-Nachmittagen der 4. Klassen, der Teilnahme an Elternabenden der 5. Klassen, der Vorstellung durch Aushänge in der Schule und im Info-Heftchen für die Eingangsklassen und der Präsentation auf der Homepage sind die beiden Personen Schülern, Schülerinnen und Eltern bekannt, so dass den Lerngruppen frühzeitig Hilfe auch auf individueller Ebene angeboten wird.
Gestützt wird diese Tätigkeit durch die Teilnahme von 12 Lehrkräften am „Lions-Quest-Programm“, durch die bis ins Jahr 2005 existente Ethos-Gruppe (vgl. 5.10, S. 21), an der auch Schülerinnen, Schüler und Eltern teilgenommen haben, und durch Befragungen („Gewalt ist keine Lösung“) und Diskussionsabende zum Thema „Zusammenleben“.
Bei Bedarf nimmt das TGG Kontakt zur Diakonie in Leer, zum Kinderschutzbund, zur Integrationsbeauftragten oder zur Jugendpsychiatrie in Papenburg auf und erfährt durch diese Stellen (beratende) Hilfe.
Außerdem besitzt die Schule eine 25 Punkte umfassende, in der Gesamtkonferenz am 29.11.2006 beschlossene Absenzen-Regelung, deren Anwendung gemeinsam mit dem Entschuldigungsbogen für Sek II-Schüler und -Schülerinnen klar geregelt ist. Gemäß den Aussagen der Eltern und Schülerinnen und Schüler sind bewusst vorgenommene Schulversäumnisse, abgesehen von Einzelfällen, die auch auf inkonsequente Handlung einiger Lehrkräfte zurück zu führen ist, kein wesentliches Problem am TGG.
Informationen über Abschlüsse in und nach der Sekundarstufe I, verbunden mit einem eventuellen Berufseinstieg in Verbindung mit den BBS, Informationen zur Einführungsphase im Jahrgang 10 und zur Qualifizierungsphase sowie zum Abitur stehen in Kombination mit den drei „Säulen der beruflichen Orientierung“ (vgl. 5.2, S. 15) für die Maßnahmen, die das TGG ergriffen hat, um Schullaufbahnberatung bzw. die Berufs- und Studienberatung umfassend und differenziert durchzuführen.
Die Schule sorgt unter Berücksichtigung aller beteiligten Gruppen für ein sicheres Schulklima und gleichzeitig für ein anregungsreiches Schulleben.
Auf der Basis eines freundlichen Umgangstons, der u. a. auch während der Interviews beobachtet werden konnte, fühlen sich alle am Schulleben beteiligten Gruppen nicht nur wohl, sondern auch respektiert. Alle am Schulleben beteiligten Gruppen betonen, dass Verbalinjurien, körperliche Gewalt und Sachschäden am TGG die Ausnahme seien, obwohl die „Wohlfühlatmosphäre“ und der sehr persönliche und kollegiale Umgang miteinander durch die immense Steigerung der Schülerzahlen von 1090 Schülerinnen und Schüler (2000) auf 1688 (2004) gelitten habe.
Gestützt wird dieses positive Schulklima durch bestimmte Rahmenbedingungen, wie z. B. durch den gepflegten Eingangsbereich der Schule, der zum Zeitpunkt der Inspektionswoche durch einen liebevoll geschmückten Weihnachtsbaum dekoriert war und durch den attraktiv angelegten Steingarten. Auch wenn Flure, Aufgänge und Klassenräume zum Teil ansprechender gestaltet sein könnten, wirken die Gebäude im Wesentlichen sauber und sind durch keine Form des Vandalismus gezeichnet (vgl. 3, S. 8).
Auch im Außengelände ist trotz hoher Versiegelungsfläche das Bemühen erkennbar, durch Tischtennisplatten, Sitzbänke, Steingarten und besonders durch das neue Klettergerüst den Aufenthaltsort möglichst attraktiv zu gestalten.
Erwähnung finden sollte in diesem Zusammenhang auch, dass die Schule ihren Schülerinnen und Schülern durch die „Lebenshilfe Leer“ einen Mittagstisch anbietet, der sehr gut angenommen wird, so dass die neu eingerichtete Mensa an ihre Kapazitätsgrenzen stößt.
Das TGG entwickelt ein Angebot für ein anregendes Schulleben, in das Projekte und Arbeitsgemeinschaften eingebettet sind. Beispielhaft seien die Groove Gang, die auch die Außenwirkung der Schule verstärkt, die AG Chohrwurm, die Homepage AG und das Wasserprojekt „Dem Wasser auf der Spur“ erwähnt. Auch wenn zahlreiche Projekte auf der Homepage dokumentiert sind, fehlt den Projekten zum Teil die Breitenwirkung und die Regelmäßigkeit. Eine Reihe von ritualisierten Veranstaltungen bereichert das Schulleben ebenfalls. Dazu gehören beispielsweise die regelmäßig stattfindenden Studienfahrten, das Auslandspraktikum „work experience“ in England, Sportturniere aller Jahrgänge übers Jahr verteilt und das TGG Sommerkonzert.
Neben der bereits erwähnten Absenzen-Regelung besitzt das TGG eine Schulordnung, die aufgrund von Veränderungen am 29.11.06 in der Gesamtkonferenz verabschiedet worden ist und die durch das an den Jahrgang 5 gerichtete Infoheftchen Schülern und Eltern bekannt ist. Auch das „Leitbild“ bezieht sich auf wesentliche Regeln des schulischen Miteinanders, so dass, obwohl diese Regeln nicht immer konsequent umgesetzt werden, das Thema „Gewalt“ auch aufgrund der Aktivitäten der bereits erwähnten „Ethos-Gruppe“ (vgl. 5.9, S. 20) nicht vorrangig ist.
Das TGG hat zum Thema Suchtprävention zwar punktuelle und sporadisch durchgeführte Maßnahmen ergriffen, besitzt jedoch kein Konzept.
Das Qualitätskriterium „Eltern- und Schülerbeteiligung“ wird am TGG mit „eher stark als schwach“ beurteilt.
Gestützt wird die Beteiligung dadurch, dass neben den institutionalisierten Informationsveranstaltung bezüglich Schullaufbahn und Abschlüssen (vgl. 5.9, S. 20) regelmäßige Sitzungen zwischen Schulelternrat bzw. SV und dem Schulleiter stattfinden, die auch zum Ziel haben, die am Schulleben beteiligten Gruppen über die Schulentwicklung zu informieren. Außerdem findet regelmäßig im Mai der „Tag der offenen Tür“ statt. Informationsveranstaltungen zu den Sek I-Schwerpunkten (Bläserklasse, N-und Europaklassen) ergänzen das Informationsangebot ebenso wie die regelmäßig veröffentlichten Schüler- und Elternbriefe, die Informationsbroschüren und die Informationsweitergabe auf der Homepage.
Dementsprechend beteiligen sich die Eltern aktiv am Schulleben, indem sie in der Steuergruppe mitarbeiten, in Fach-, Budget- und Gesamtkonferenzen mitwirken, die alle zwei Jahre stattfindende Computernacht zum Teil organisieren und einen 472 Mitglieder zählenden Förderverein bilden, der z. B. die Gestaltung des Schulhofes finanziell unterstützt.
Das TGG schafft auch die Voraussetzung dafür, dass sich die Schülerinnen und Schüler aktiv und in demokratischer Weise in die Schule einbringen können. So besitzen die Schülerinnen und SchülerInnen nicht nur eine Lehrkraft, die sie bei der Gestaltung der Homepage begleitet, sondern sie verfügen auch über einen SV-Berater, der sie z. B. auch auf neue Aufgaben im Schulvorstand vorbereitet. Ihre Anliegen können die Schülerinnen und Schüler u. a. in den Gesamtkonferenzen unter dem Tagesordnungspunkt „Themen der Eltern und Schüler“ regelmäßig vorbringen. Weiterhin wird der SV regelmäßig die Möglichkeit geschaffen, ihre Versammlungen durchzuführen.
Allerdings übernehmen die Schülerinnen und Schüler am TGG nur wenige Aufgaben, die eigenverantwortlich und eigenständig gestalten. Zwar gibt es beispielsweise die Homepage AG, das durch den 13. Jahrgang organisierte Projekt „Bluten fürs Abi“ (Blutspendeaktion), einen durch eine 11. Klasse entwickelten „Leitfaden für Schüler“ (Internet-Chat-Aufklärung), die Paten für die Eingangsklassen und die durch eine 5. Klasse organisierte Aktion „Martini-Süßigkeiten für den Kinderschutzbund“, insgesamt stellt sich die Aktionsvielfalt für eine so große Schule wie das TGG doch sehr punktuell und überschaubar dar.
Das Qualitätskriterium „Kooperation mit anderen Schulen und externen Partnern“ ist am TGG aufgrund der regelmäßigen Kontakte zu Einrichtungen im Umfeld der Schule und aufgrund der Auszeichnung als „Europaschule“ mit „eher stark als schwach“ zu beurteilen.
Das Gymnasium kooperiert seit 2003 im Hochbegabtenverbund mit der VGS Daalerschule Loga, VGS Eichenwallschule Heisfelde, VGS Focko-Ukena-Schule Neermoor, VGS Ihren und VGS Weener. An drei weiteren Grundschulen werden durch die AG Naturwissenschaften Experimente in den jeweiligen vierten Klassen durchgeführt. Außerdem nehmen auf Initiative einer Lehrkraft aus dem TGG zehn Grundschüler am „Känguru-Wettbewerb Mathematik“ teil. Mit den abgebenden Grundschulen werden seit 2004 jährliche Schulleiterdienstbesprechungen, sowie jährliche Dienstbesprechungen auf Ebene der Fachobleute der Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik durchgeführt, um sich z. B. über die Erfahrungen mit den jeweils „übernommenen“ Schülern auszutauschen. Regelmäßige Teilnahme an Fachkonferenzen finden nicht statt und der Austausch auf Fachlehrerebene wird eher informell vorgenommen.
Im Rahmen der beruflichen Orientierung gibt es die bereits erwähnten Kontakte zu den Universitäten (vgl. 5.2, S. 15) und besonders die intensiven Beziehungen zum benachbarten UEG (vgl. 2, S. 6), die dazu beitragen, den Schülerinnen und Schülern ein optimales Bildungsangebot zu gewährleisten.
Außerdem besitzt das TGG aufgrund der Bläserklasse (vgl. 2, S. 7) eine enge Kooperation mit der Kreismusikschule Leer, die durch Kooperationsvereinbarungen mit dem SV Warsingsfehn (Badminton), dem Segelverein Leer (Segel AG) und dem Ruderverein Leer (Ruder AG) ergänzt wird. Intensive Kontakte bestehen auch zum Studienseminar Leer, die exemplarisch verdeutlichen, dass die Schule regelmäßige Kooperationen zu Einrichtungen in ihrem Umfeld pflegt, um die Lernangebote zu erweitern.
Auf internationaler Ebene bestehen schon durch die Auszeichnung als „Europaschule“ Verbindungen zu mehreren Schulen in England, Frankreich, Polen und den Niederlanden. Besonders das Betriebspraktikum („work experience“), das im Rahmen des Betriebspraktikums im 11. Jahrgang stattfindet, sollte an dieser Stelle Erwähnung finden, obwohl sich die Beteiligung von englischer Seite – 2003 nahmen 5 Schüler/innen, 2004 nur 3, 2005 nur 2, 2006 nur 5 und 2007 nur 5 englische Schüler/innen am Austausch teil – eher als schwierig erweist. Ähnlich problematisch stellen sich der Polenaustausch und der Englandaustausch mit der Haydon School in Pinner dar, da die Resonanz auf der Seite des Austauschpartners eher gering ist. Demzufolge fand in den Jahren 2005 und 2007 kein Austausch mit der Haydon School statt, was sicherlich auch dadurch zu begründen ist, dass die Stadt Leer in Konkurrenz steht zu Schulen aus vermeintlich attraktiveren Städten.
Das Qualitätskriterium „Schulmanagement: Führungsverantwortung der Schulleitung“ wird mit „eher stark als schwach“ bewertet, wobei betont werden muss, dass die Schulleitung in einzelnen Teilkriterien in besonderem Maße vorbildlich agiert.
Die Schulleitung des Teletta-Groß-Gymnasiums nimmt Führungsverantwortung wahr, indem sie zum Beispiel in besonderem Maße für einen Konsens in den Grundsätzen der Erziehung sorgt. Diese Grundsätze dokumentieren sich beispielsweise in dem Leitfaden der Schule, der eine Art Verhaltenscodex beinhaltet, den die Schulleitung, wie auch die unterschiedlich am Schulleben beteiligten Gruppen bestätigen, vorlebt.
Die Schulleitung ist in ihrem Verhalten, wie auch in den Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit Schülern, Schülerinnen, Eltern und Lehrkräften deutlich wird, Vorbild für die Werte der Schule. Durch Sitzungen mit dem Schulelternrat, mit dem Personalrat, mit der SV und auch durch die Übernahme von Verantwortung innerhalb der Steuergruppe trägt die Schulleitung erheblich dazu bei, Wertediskussionen über pädagogische Grundsätze und Schulentwicklungsprozesse voranzutreiben.
Die Schulleitung stützt durch eine klare Aufgabenverteilung und besonders durch die hohe Gesprächsbereitschaft die Kommunikationsstruktur innerhalb der Schule, was auch dazu beiträgt, Teamarbeit zu fördern. Weiterhin ist die Schulleitung bereit, Aufgaben zu delegieren, was sich beispielsweise durch die klare Definition von Verantwortlichkeiten (z. B. Aufgaben der Beratungslehrer, des SV-Lehrers, Aufgaben innerhalb der Schulleitung, Arbeitsbereiche auf Funktionsträgerebene) belegen lässt.
Die Schulleitung hat Maßnahmen zur Verbesserung des Unterrichts ergriffen, indem er regelmäßige, nicht nur anlassbezogene Unterrichtsbesuche durchführt und anschließend Besprechungen vornimmt. Außerdem unterstützt die Schulleitung die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen, indem sie jedem Fachbereich einen Fortbildungstag pro Schuljahr zubilligt, der auch durch die Beteiligung von externen Experten gestaltet sein kann.
Die Schulleitung ergreift Maßnahmen zur Schulentwicklung, die sich besonders durch die Bildung einer Steuergruppe belegen lässt, die sich aus unterschiedlichen am Schulleben beteiligten Gruppen zusammen setzt. Außerdem hat der Schulleiter mit Hilfe des Instrumentariums der Niedersächsischen Schulinspektion ein „TGG-Qualitätsprofil“ entwickelt, das er auf Gesamtkonferenzen vorgestellt hat, um daraus einen zeitlich festgelegten Maßnahmenplan zu entwickeln, dessen Schwerpunkt u. a. die Fachschaftsarbeit bildet.
Eine systematische Überprüfung von Klassenarbeiten bzw. Klausuren findet ebenso wenig statt wie die regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit des eigenen Führungsverhaltens.
Das Qualitätskriterium „Schulmanagement: Verwaltungs- und Ressourcenmanagement“ wird am TGG mit „eher stark als schwach“ bewertet. Von den 10 Teilkriterien werden jedoch nahezu 30% mit „trifft in besonderem Maße zu“ beurteilt.
Klassenarbeiten, Klausuren und Raumveränderungen werden zentral festgelegt und koordiniert. Die Aufsichtsregelungen sind durch Beschluss der Gesamtkonferenz vom 29.11.2004 klar geregelt. Aufsichten und gegebenenfalls anstehende Vertretungen sind auf dem schuleigenen Netz einsehbar und jederzeit – ebenso wie Stundenplanänderungen über die Homepage – transparent einsehbar. Allerdings sehen einzelne am Schulleben beteiligte Gruppen hinsichtlich des gerade im Schuljahr 2007/08 begonnenen Ganztagsangebots noch organisatorische Verbesserungsmöglichkeiten.
Ein in vier Punkten untergliedertes Vertretungskonzept ist vorhanden. Einsicht in den Vertretungsplan gewährleistet der PC im Lehrerzimmer und für die Lerngruppen der Informationskasten im Eingangsbereich der Schule. Der tagesaktuelle Plan wird vernetzten Lehrkräften jeweils zugesandt. Gemäß den Aussagen der am Schulleben beteiligten Gruppen greift das Vertretungskonzept im Wesentlichen.
Ebenso positiv wird durch die Lehrkräfte wahrgenommen, dass die Schulleitung – unter Berücksichtigung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen und unter Bezugnahme auf Vorschläge der jeweiligen Fachkonferenz – beim Unterrichtseinsatz fachdidaktische und pädagogische Gesichtspunkte berücksichtigt. Sollte es zu Veränderungen bzw. Unklarheiten kommen, ist die Schulleitung gemäß den Aussagen der Lehrkräfte jederzeit bereit, den Unterrichtseinsatz zu begründen und zu erklären.
Die Schule sorgt durch den Einsatz dreier Lehrkräfte, dem sogenannten Netzwerkteam dafür, dass die IuK-Einrichtung stets funktional einsetzbar. Lern- und Arbeitsmittel stehen laut der Aussage der Lehrkräfte im Wesentlichen ausreichend zur Verfügung. Während die Ausstattung im naturwissenschaftlichen Bereich hervorragend sei, weisen einzelne Fachbereiche (z. B. Musik – EDV) auf gewisse Mängel hin.
Die Schule besitzt ein im Wesentlichen auf das Jahr 1999 zurückweisende Konzept zur Verteilung der Haushaltsmittel, das in sogenannten „Budget-Konferenzen“ angewandt wird. Die Verteilung findet bei den einzelnen am Schulleben beteiligten Gruppen Akzeptanz.
Durch die Kooperation mit der Kreismusikschule (vgl. 2, S. 7), die der Schule sechs Instrumentallehrer für die Ausbildung der Bläserklassenschüler zur Verfügung stellt, durch die materielle Unterstützung durch den Förderverein (vgl. 5.11, S. 22), durch die Kooperationsvereinbarungen mit Sportvereinen (vgl. 5.12, S. 23) und durch Kontakte zur Wirtschaft erschließt sich das TGG weitere finanzielle und personelle Ressourcen.
In besonderem Maße vorbildlich vertritt die Schulleitung aktiv die Interessen der Schule gegenüber dem Schulträger, um die Ausstattung und Gestaltung der Schule zu optimieren. Auch seitens des Schulträgers wird die Zusammenarbeit als sehr vertrauensvoll und beispielhaft bezeichnet. Die neue Mensa und die Renovierung der Aula sind ein der jüngsten Zeit entstammendes Produkt dieser Kooperation.
Maßnahmen zur Arbeitssicherheit werden in besonderem Maße vorbildlich durchgeführt, was sich durch eine verschriftlichte Dokumentation übergreifender Maßnahmen, durch die Benennung eines Sicherheitsbeauftragten, durch das Vorhandensein von ASA und Gefahrstoffverzeichnis, durch die Überprüfung der Feuersicherheit und aller nicht stationären Elektrogeräte, durch aktuelle Dokumente des Sicherheitsbeauftragten beispielhaft belegen lässt.
Projekte zur Vermeidung von Umweltbelastungen führt die Schule z. Z. noch nicht durch. Allerdings ist in Kooperation mit dem Landkreis Leer ein „Projekt zur Vermeidung, Trennung und Reduzierung von Abfällen in der Schule“ angedacht.
Das Qualitätskriterium „Personalentwicklung und Förderung der Lehrerprofessionalität“ wird mit „eher stark als schwach“ beurteilt.
Die Lehrkräfte erfahren am TGG Wertschätzung, die sich beispielhaft auch in den Informationsbriefen und in den Protokollen der Gesamtkonferenzen wiederfindet. Besonders betonen die Lehrkräfte, dass sie am TGG in höchstem Maße Entwicklungsmöglichkeiten erhalten und dass sich die Schulleitung gegenüber Innovationen jederzeit offen zeigt und unterstützend wirkt.
Gemäß Aussage der Schulleitung berücksichtigt der Unterrichtseinsatz Aspekte der Personalentwicklung, indem die professionelle Entwicklung, Vorschläge der Fachkonferenzen und persönliche Gesichtspunkte in die Unterrichtsverteilung einbezogen werden. Bei diesem Unterrichtseinsatz werden Maßnahmen zur Personalentwicklung wie zum Beispiel Mitarbeitergespräche, die u. a. aufgrund von Unterrichtsbesuchen stattfinden, berücksichtigt. Auch wenn institutionalisierte und standardisierte Mitarbeitergespräche noch fehlen, stellen diese Gespräche, die durch Gespräche auf eher informeller Ebene ergänzt werden, eine Säule der Personalentwicklung und des Unterrichtseinsatzes dar. Dementsprechend äußern die Lehrkräfte Zufriedenheit hinsichtlich des Unterrichtseinsatzes und der Unterrichtsverteilung. Dennoch fehlen noch geeignete und verbindlich wirkende Organisationspläne am TGG, um Teamarbeit zu stützen und zu institutionalisieren. Die Schaffung sogenannter „Kerngruppen“ eines Jahrgangs, die gemeinsam einen Jahresarbeitsplan erstellen, ihn evaluieren und optimieren, ist als vielversprechender Ansatz zu werten.
Die Schule verfügt noch nicht über ein schulübergreifendes Fortbildungskonzept. Die Fachgruppen gestalten zwar in Absprache mit der Schulleitung sogenannte „Fachgruppenfortbildungen zu selbst ausgewählten Themen“, jedoch ist eine über die gesamte Schule vernetzte und gesteuerte Koordinierung der Fortbildung nicht erkennbar.
Dennoch nehmen die Lehrkräfte ihre Verantwortung für den Erhalt und die Entwicklung der Professionalität wahr, indem sie an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen.
Gemäß der Aussage der Lehrkräfte, der Referendare und des nicht lehrenden Personals werden neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am TGG durch die Fachlehrer und Fachlehrerinnen, durch die Fachobleute und durch die Schulleitung auf informeller Ebene fachlich und persönlich gut in die Schule eingeführt. Gestützt wird die kollegiale Einweisung durch den „Reader für Newcomer“.
Das Qualitätskriterium „Ziele und Strategien der Qualitätssicherung und -entwicklung“ wird mit„eher stark als schwach“ beurteilt. Allerdings stellen sich zwei der fünf Teilkriterien eindeutig verbesserungswürdig dar.
Das TGG hat ein durch die Gesamtkonferenz am 10.10.2005 verabschiedetes Leitbild entwickelt. Es enthält erwünschte Verhaltensweisen in der Schule und Wunschvorstellungen von Schule. Allgemeine fachliche, methodische, pädagogische auf die spezifische Situation der Schule bezogene Ziele, die sich u. a. auch auf den Orientierungsrahmen des Landes Niedersachsen beziehen, finden aber keine Berücksichtigung. Diese Form des Leitbilds kann nur in geringem Umfang als Steuerungs- und Gestaltungsinstrument fungieren; zumal der klare Bezug zum vorgelegten, durch die Steuergruppe entworfenen Schulprogramm fehlt, das sich in „allgemeine Zielsetzung, Verhaltens-Leitbild, allgemeine Lehrpläne, spezifische Schwerpunkte des TGG, Vorhaben und Planung 2005 – 2008“ untergliedert.
Das TGG hat durch die im Maßnahmenplan aufgeführte Fachschaftsarbeit Maßnahmen ergriffen, die, gestützt auf gemeinsame Jahresplanerarbeitung, auf die Arbeit in den sogenannten „Kerngruppen“ und auf die nur auf informeller Ebene ins Leben gerufene Supervisionsgruppe, die Verbesserung der Unterrichtsqualität zum Ziel haben.
Eine systematische und regelmäßige Bilanzierung seiner Leistungs- und Entwicklungsdaten nimmt das TGG nicht vor. Zwar existiert durch die Zertifizierung „MINT“ eine Art der Bilanzierung von Leistungsdaten, die letztmalig am 15.10.2007 vorgenommen worden ist, aber eine systematische auf die gesamte Schule bezogene Aufarbeitung fehlt.
Schülerbefragungen, die zum Teil auch auf Initiative des Beratungslehrers in den 5. und 9. Jahrgängen durchgeführt worden sind, rufen Maßnahmen hervor, die sich z. B. auf die Schulhofgestaltung beziehen. Auch die im Abstand von drei Jahren vorzunehmende Selbstevaluation im Rahmen der „Mint-Zertifizierung“ sind besonders durch die Evaluation für den Siemens Award ein Beleg dafür, dass das TGG die Zufriedenheit mit den von ihr erbrachten Leistungen punktuell hinterfragt.
Weitere Evaluationen sind geplant, aber noch nicht umgesetzt.
(…)
2008-03-07, bo