Kategorie: Geschichte am TGG

  • Einladung zur Ausstellungseröffnung und Filmvorführung

    Einladung zur Ausstellungseröffnung und Filmvorführung

    Eröffnung und Präsentation der Fotoausstellung „Gegen das Vergessen“ vom 16.09. bis zum 04.10.2025 auf dem Liesel-Aussen-Platz

    Am Dienstag, den 16. September 2025, wird Luigi Toscanos Fotoausstellung „Gegen das Vergessen“ auf dem Liesel-Aussen-Platz um 18:00 Uhr im Beisein des Künstlers vor dem Zollhaus eröffnet. Rund 40 großformatige Bildnisse von Shoa-Überlebenden werden hier gezeigt; QR-Codes und Kurzbiographien der Porträtierten bieten geschichtliche Hintergründe.

    Zudem sind Kursteilnehmer*innen des Seminarfaches „Jüdische Lebenswelten“ zu guides ausgebildet worden, die bei Bedarf interessierte Gruppen im Verlauf der nächsten drei Wochen durch die Wanderausstellung führen können. (Für weitere Informationen klickt auf die unteren Links).

    Filmvorführung „Schwarzer Zucker, Rotes Blut“ am 25.09. um 19:30 Uhr im Kino Leer

    Am Donnerstag, den 25. September, zeigen wir im Beisein des Regisseurs den Dokumentarfilm über die Lebensgeschichte einer der Porträtierten in der Fotoausstellung: „Schwarzer Zucker, Rotes Blut“. Der Zuschauer begleitet Anna Strishkowa auf ihrer Suche nach der eigenen Identität. Die Nationalsozialisten hatten ihre Eltern getötet und sie im Kleinkindesalter nach Auschwitz verschleppt… Die Vorführung beginnt um 19:30 Uhr im Kinocenter Leer. Der Eintritt ist frei.

    Ihr seid herzlichst eingeladen!

    An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Förderern und Sponsoren, der Sparkassen-Stiftung, der Gesellschaft der Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland eV. sowie deren Landesverband für die finanzielle Unterstützung bedanken. Medienpartner ist die ZGO (Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH).

    Ohne deren Hilfe wäre die Veranstaltungsreihe „Gegen das Vergessen – Für das Leben“ nicht möglich gewesen.

    Klickt auf die Bilder für weitere Informationen über Luigi Toscanos Projekt und den Film:

  • Exkursion der Klasse 11c ins Heimatmuseum Leer: „Hexenwahn – Glaube. Macht. Angst.“ 

    Exkursion der Klasse 11c ins Heimatmuseum Leer: „Hexenwahn – Glaube. Macht. Angst.“ 

    Im Frühsommer 2025 besuchte unsere Klasse 11c gemeinsam mit unserer Geschichtslehrerin Frau Lax das Heimatmuseum in Leer. Ziel des Ausflugs war die Sonderausstellung „Hexenwahn – Glaube. Macht. Angst.“, die sich mit der Geschichte der Hexenverfolgung im frühneuzeitlichen Europa und insbesondere in Ostfriesland beschäftigt. Die Ausstellung war sehr informativ und eindrucksvoll gestaltet. Anhand von historischen Quellen, interaktiven Elementen und eindrucksvoll inszenierten Stationen konnten wir nachvollziehen, wie Aberglaube, Angst und politische Interessen dazu führten, dass zahlreiche Menschen – vor allem Frauen – der Hexerei beschuldigt und zum Teil grausam verfolgt wurden. Erschreckend war auch, dass solche „Hexen“-Verfolgungen heute immer noch stattfinden und einige Menschen aufgrund von Beschuldigungen Anderer getötet werden. Der Besuch der Ausstellung hat unser Verständnis für diese dunkle Epoche vertieft und war eine wertvolle Ergänzung zum Geschichtsunterricht. Gleichzeitig wurde uns bewusst, wie wichtig es ist, historische Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und ihre Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft zu erkennen. 

    Der Ausflug ins Heimatmuseum war so anregend, dass auch jüngere Geschwisterkinder die Exponate sehen wollten: mehrere Klassen des 6. Jahrgangs besuchten nach Abschluss ihrer Unterrichtseinheit zur Renaissance die Sonderausstellung, die auch Hexenprozesse in Ostfriesland thematisiert.

    Text: Hannah Lehmann und Claudia Lax 

  • Stolpersteinverlegung für Familie Außen

    Stolpersteinverlegung für Familie Außen

    Anfang Juni wurden zum ersten Mal in der Leeraner Altstadt Stolpersteine verlegt.

    Für die Schulgemeinschaft des Teletta-Groß-Gymnasiums war es ein besonderes Ereignis, weil an dieser Stelle an eine der letzten jüdischen Schülerinnen des TGG erinnert wurde:

    Paula Aussen (geborene Aron) hatte Anfang des 20. Jahrhunderts das Oberlyzeum für Mädchen besucht.

    Weder ihre Eltern, Louis und Karolina Aron, noch ihre Schwester Erna oder ihr Ehemann Alfred haben die Shoa überlebt; Paula wurde mit ihrer siebenjährigen Tochter Liesel und allen andern Familienangehörigen in Sobibor ermordet.

    (siehe Aufsatz in der Broschüre).

    Teilnehmer:innen des Seminarfaches „Jüdische Lebenswelten“ und der Arbeitsgemeinschaft „Detektive der Vergangenheit“ recherchierten die Schicksale der Familien Aron und Aussen anhand von Originalquellen und trugen die Lebensläufe vor.

    Zeitgleich verlegte der Initiator der Kunstprojekts, Herr Günther Demnig, die kleinen Messingplatten vor dem Doppelhaus in Rathausstraße Nr. 22/24.

    Die zukünftigen Klassen des 6. Jahrgangs übernehmen für dieseStolpersteine die Patenschaft.

    Trotz starken Windes waren rund 150 Menschen gekommen, um der öffentlichen Veranstaltung beizuwohnen. Als besondere Ehrengäste durften wir die Nachkommen der Familie Aussen aus den Niederlanden begrüßen, den Großneffen Michiel Aussen mit seiner Mutter Benny und die Großcousine Carry Bosmann.

    Ihnen haben wir Fotoabzüge aus dem Familienalbum zu verdanken,die Paula, Alfred und Liesel ein Gesicht geben. Einige ausgewählte Aufnahmen sind im Verwaltungstrakt ausgestellt.

    Wir sind der Familie Aussen sehr dankbar, dass sie uns an ihrer Geschichte haben teilnehmen lassen.

  • Einladung zur Stolpersteinverlegung

    Einladung zur Stolpersteinverlegung

    Die nächste Stolperstein-Verlegung findet am Dienstag, den 3. Juni, um 13:00 Uhr im Beisein der Nachkommen der Familie Aussen aus den Niederlanden statt.

    Schüler:innen des Seminarfachs „Jüdische Lebenswelten“ und der AG „Detektive der Vergangenheit“  haben die Veranstaltung mit vorbereitet und laden herzlich dazu ein.

  • Zeitzeugen-Interview mit Albrecht Weinberg

    Zeitzeugen-Interview mit Albrecht Weinberg

    Am 16.05.2025 hatte unser Seminarfach „Jüdische Lebenswelten“ geleitet von Claudia Lax, die besondere Gelegenheit, den Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg in der ehemaligen jüdischen Schule zu einem Zeitzeugengespräch zu empfangen.

    Albrecht Weinberg wurde 1925 in Rhauderfehn in eine jüdische Familie geboren.

    Während der NS-Zeit wurde er mit seiner Familie verfolgt und 1943 ins KZ Auschwitz deportiert. Er überlebte zwei Jahre Zwangsarbeit im KZ Buna/Monowitz, drei Todesmärsche sowie die Lager Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen, wo er im April 1945 von den Briten befreit wurde; nur wenige seiner Familienmitglieder überlebten den Holocaust.

    Nach der Befreiung 1945 wanderte er mit seiner Schwester in die USA aus und kehrte 2012 nach Leer zurück. Seitdem berichtet er regelmäßig an Schulen über sein Leben und das Schicksal seiner Familie im Holocaust.

    Der 100-Jährige berichtete eindrucksvoll von seiner Kindheit in Rhauderfehn, der Verfolgung als Jude im Nationalsozialismus, seinem Überleben in mehreren Konzentrationslagern und dem Leben, das er sich nach der Befreiung neu aufbauen musste.

    Die Atmosphäre in der ehemaligen jüdischen Schule war zunächst still und bedrückt doch durch seinen Humor und seine ruhige Art schaffte es Weinberg immer wieder, die Stimmung aufzulockern.Seine Botschaft an uns war, dass wir dankbar dafür sein sollten, in Freiheit leben zu können.

    Wir haben heute die Möglichkeit, unser Leben selbst zu gestalten, dies ist nicht selbstverständlich. Deshalb rief er uns dazu auf, wählen zu gehen und unsere Stimme für Demokratie und Menschenrechte zu nutzen, denn wir sind die Zukunft.

    Diese Verantwortung spiegelt sich auch in einem besonderen Projekt wider, das bald in Leer stattfindet. Am 03.06.2025 werden in der Rathausstraße 22/24 von 13 bis 15 Uhr Stolpersteine für die Familien Aussen und Aron verlegt – ein Anliegen, das Albrecht Weinberg sehr am Herzen liegt. Unser Seminarfach wird die Veranstaltung mit einem Beitrag unterstützen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen an diesem Tag gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

    Wir sind Albrecht Weinberg sehr dankbar, dass er seine Geschichte mit uns geteilt hat.

    Sein Besuch hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht zu vergessen und unsere Zukunft verantwortlich zu gestalten. Es war war eine Begegnung, die uns tief bewegt und zum Nachdenken anregt hat.

    Rieke Goemann (sf64)