Geschichte am TGG
Fachkollegium: Denise Brettschneider, Ulrich Glorius, Jan Kanzler, Sven Klasen, Britta Kobus, Naja Krone, Helmut Kuiter, Claudia Lax, Benedikt Liebsch, Heyo Memenga, Stefan Sommer, Henry Stelter, Dr. Peter Vollmers, Jan-Philipp Weerts
Fachgruppenvorsitzende: Claudia Lax
Aus der Geschichte lernen
Gemäß des TGG- Leitbildes ist es unser Ziel, junge Menschen zur Selbstverantwortung, politischer Mündigkeit und gegenseitiger Akzeptanz zu erziehen. Dem Fach Geschichte mit seiner Kompetenzschulung u.a. in den Bereichen der Quelleninterpretation und Urteilsbildung kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu, kritisches, reflektiertes Denken und verantwortungsbewusstes Handeln in einer pluralistischen Gesellschaft zu fördern. In der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit gilt es, kausale Zusammenhänge in der zeitlichen Entwicklung herauszuarbeiten und begangene Fehler ausfindig zu machen – damit sich diese nicht wiederholen. Letztlich wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, den Wert und die Methoden demokratischer Prozesse erkennen und anwenden zu können. Um diese Zielsetzungen zu erreichen, möchten wir den Geschichtsunterricht so lebendig wie nur möglich gestalten. Dies geschieht durch …
* Projektarbeit und handlungsorientiertem Lernen mit Kopf, Herz und Hand
Siehe hierzu die Ausstellung in der Sparkasse zu 500 Jahre Gallimarkt sowie zum Graffitiprojekt und die Berichterstattung zum Projekttag 500 Jahre Reformation (Impressionen) und Einladung.
* Studienfahrten nach Kalkriese:
Auf Antrag der Schülervertretung in der Fachkonferenz ist eine Exkursion zu einer NS-Gedenkstätte im 10. Jahrgang in unser schulinternes KC einstimmig aufgenommen worden; jedes Jahr fahren die 10. Klassen zum ehemaligen Konzentrationslager Esterwegen. Im Rahmen eines Projekttages erkunden sie das Gelände, besichtigen die ständige Ausstellung und erarbeiten Biographien ehemaliger Häftlinge und Tätergeschichten auf.
* Kooperationen mit außerschulischen Lernorten,
z.B. mit dem Stadtarchiv Leer, dem TGG Schularchiv, der Stadtbibliothek im Hermann Tempel Haus, der Ehemaligen Jüdischen Schule (die EJS) und dem Heimatmuseum Leer: Manche unserer Seminarfächer und Arbeitsgemeinschaften finden in der Nähe des Stadtarchivs in der Stadtbibliothek statt, um mit Originalquellen und genügend Sekundärliteratur, selbstständig zu recherchieren und zu forschen (z.B. für die Ausstellung im Rathaus zu „Schicksale unserer ehemaligen jüdischen Mitbewohner der Stadt Leer“, oder zur Erstellung des Spaziergangs durch das fast vergessene Leer sowie des Guides durch die EJS.
* das Angebot von Arbeitsgemeinschaften zur Lokalgeschichte
siehe hierzu das Projekt mit Graffitis von Mascha Kaleko – Gedichtzitaten überall in der Altstadt
* gelebte Erinnerungskultur:
Jedes Jahr verlesen Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 5-13 die Namen der Leeraner Opfer der Shoa im Rahmen den öffentlichen Gedenkveranstaltungen der Stadt bzw. des Landkreises zum 9. November. Zudem übernehmen wir bei den Stolperstein-Verlegungen der Stadt Leer eine aktive Rolle, recherchieren Lebensläufe der Opfer im Vorfeld, verlesen die Biographien und übernehmen die Patenschaft.
Die Fachgruppe Geschichte unterstützt das Projekt der Stolpersteine der Stadt Leer
Die Begegnungen mit den Nachkommen der dritten Generation der Shoa hat gezeigt, welche Schatten das Inferno 1933-1945 auch auf das Leben der Nachkommen der Verfolgten wirft. Das Projekt der Stolpersteine versteht sich als ständiger Arbeitsprozess, der Brücken mit den Enkeln des Holocaust bauen kann. Biographien ehemaliger Bürger*innen der Stadt werden wieder sichtbar und Querverbindungen der Familiengeschichten der jüdischen Gemeinde von einst erkennbar. Neue Kontakte entstehen. Die kleinen Gedenktafeln mit ihren recherchierten Hintergründen erinnern an die Vergangenheit, erhellen aber zeitgleich die Gegenwart und können als Mahnmale in eine Zukunft ohne Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit weisen, wenn wir dies wollen und den Prozess tatkräftig unterstützen: In diesem Sinne möchte das TGG sehr gerne die Patenschaft für ausgewählte Stolpersteine übernehmen: Der 5. Jahrgang kümmert sich um die Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Roseboom in unmittelbarer Nähe des Schulhofes an der Heisfelderstraße 15 und 23. Der 6. Jahrgang pflegt die Stolpersteine für die ehemalige Schülerin des Oberlyzeums für Mädchen, Paula Aussen (geborene Aron), und die ihrer Familienangehörigen in der Rathausstraße 22/24. Die 10. Klassen sind verantwortlich für die Stolpersteine zur Erinnerung an die letzte jüdische Schülerin des TGG, Sicilia de Vries und ihre Familie in der Mühlenstraße 98. Was heißt „Patenschaft“? – Es bedeutet in erster Linie die Opfer des Regimes zu würdigen, die Steine zu pflegen, zu putzen und am 9. November eine Rose niederzulegen. Grundsätzlich heißt das, die Erinnerung an die Shoa wach zuhalten, im Geschichtsunterricht, in der Projektarbeit, in der Kooperation mit Gedenkstätten und im öffentlichen Raum. In der Summe bedeutet es, in der Auseinandersetzung und Identifikation mit der eigenen Schul- und Lokalgeschichte Verantwortung für ein demokratisches Miteinander im unmittelbaren eigenen Umfeld zu übernehmen. Erinnerungskultur und Demokratiebildung gehören zusammen.
Aktuelles aus dem Fachbereich … Geschichte

Stolpersteinverlegung für Familie Außen
Anfang Juni wurden zum ersten Mal in der Leeraner Altstadt Stolpersteine verlegt.

Einladung zur Stolpersteinverlegung
Die nächste Stolperstein-Verlegung findet am Dienstag, den 3. Juni, um 13:00 Uhr im

Zeitzeugen-Interview mit Albrecht Weinberg
Am 16.05.2025 hatte unser Seminarfach „Jüdische Lebenswelten“ geleitet von Claudia Lax, die