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Das denkmal aktiv-Projekt „Ehemalige Jüdische Schule als lebendiger Lernort“

Zeichnung der Ehemaligen Jüdischen Schule von Trishamae Bisse

Zeichnung von Trishamae Bisse

Foto einer Schülergruppe

Schülergruppe mit der Pla­kette, die das Gebäude als Denkmal ausweist

Kennst du das Haus in der Ubbo-Emmius-Straße Nr. 12, das nur 3 Minuten zu Fuß vom TGG entfernt liegt? Das Gebäude war vor rund 100 Jahren selbst eine Schule. Auch ehemalige Schülerinnen des damaligen Oberlyzeums für Mädchen (dem Vorläufer des heutigen Teletta-Groß-Gymnasiums) wie Carla Gans, Senta Driels und Sicilia de Vries haben sich hier getroffen, gemeinsam gelernt und gespielt.

Heute ist das Gebäude eine Gedenkstätte, die an die ehemaligen jüdischen Gemeinden im ganzen Landkreis Leer erinnert. Es ist ein Kulturdenkmal. Seine Architektur, die baulichen Besonderheiten, die Veränderungen in der Gestaltung und Nutzung des Hauses verraten uns nicht nur Einzelheiten über das Leben der Juden in Ostfriesland, sondern spiegeln unseren Umgang mit der Shoa in der deutschen Geschichts- und Erinnerungs­kultur nach 1945 wider: So wurde die Bildungsstätte, die jüdischen Kindern in Zeiten der Verfolgung gleichsam ein Zuhause bot, nach dem Zwangs­verkauf der Volksschule 1939 Dienstwohnung des damaligen Schulleiters des Oberlyzeums für Mädchen. Nach dem II. Weltkrieg fanden displaced persons hier zunächst eine Bleibe; von 1956 bis 1983 bezog die Freimaurer Loge „Georg zur wahren Brudertreue“ das Gebäude; in den darauffolgenden Jahrzehnten war das Haus eine Tierarztpraxis, bis schliesslich der Landkreis das Grundstück 2011 mit der Intention erwarb, ein Dokumentationszentrum einzurichten.

Das Seminarfach „Jüdische Lebenswelten“ hat im Rahmen eines einjährigen denkmal aktiv-Projektes, das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert worden ist, das Kulturdenkmal mehrmals besichtigt und den Shoa-Überlebenden Albrecht Weinberg in seinem ehemaligen Klassenraum interviewt. Sie hat Originalquellen aus dem Stadtarchiv ausgewertet und gemeinsam mit dem Zeitzeugen Erinnerungsorte der Umgebung besucht, die in einem engen Zusammenhang mit der EJS stehen. Zum Schluss ist ein Museumsrundgang entstanden: Das Buch ist als Wegbegleiter für die Besucher der Begegnungsstätte gedacht, die die Historie des Gebäudes und die Geschichte(n) der Menschen, die hier einst in der Schule gelernt, gelehrt und gelebt haben, selbst erkunden möchten!

Foto von Albrecht Weinberg mit einer Seminarfach-Teilnehmerin

Albrecht Weinberg (I)

Foto von Albrecht Weinberg mit dem Seminarfach

Albrecht Weinberg (II)

Wir bedanken uns bei allen, die uns unterstützt haben!

Buchdeckel

„Die Ehemalige Jüdische Schule. Ein kleiner Museumsrundgang“ (Buchdeckel)

Seminarfach Claudia Lax „Jüdische Lebenswelten“

2020-10-29 (letzte Änderung),