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Unvergessliche Momente in der Normandie

Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler des TGG vor und innherhalb einer Außenplastik.

Bei der diesjährigen KINEMA-Projektfahrt ging es für 4 Schülerinnen und Schüler sowie Frau Reents in den französischen Ort Houlgate in der schönen Normandie, ganz in der Nähe des Strandes.

An dieser Stelle möchten wir uns bereits beim Elternförderverein des TGG für den Reise­kosten­zuschuss herzlich bedanken! Bei dem KINEMA-Projekt geht es darum, die deutsch-französische Kommunikation zu stärken, Kontakte zu knüpfen und die Kulturen der Länder gegenseitig besser kennenzulernen, indem in Gruppen­arbeit deutsche oder französische Filme genauer unter die Lupe genommen werden. Bevor es nach Houlgate ging, haben wir bereits im Januar die beiden Filme « L’Innocent » (Louis Garrel, F 2022) und „Roter Himmel“ (Christian Petzold, D 2023) im Kino angeschaut, welche die Grundlage für weitere Projekt­arbeit bildeten.

Außergewöhnlich war in diesem Jahr nicht nur das zwanzigjährige Bestehen von KINEMA, sondern allem voran das 80. Jubiläum des D-Day, dem Tag, an dem die Alliierten im Zweiten Weltkrieg in der Normandie landeten, um Frankreich von der deutschen Besetzung zu befreien.

Aus diesem Grund enthielt unser Programm viele Punkte, die uns einen hautnahen Einblick in die Weltgeschichte ermöglichten: Bereits am ersten Tag nach der Ankunft besuchten wir Omaha-Beach und den danebenliegenden amerikanischen Soldatenfriedhof. Trotz der geringfügigen sprachlichen Barriere bei der französischsprachigen Führung vor Ort ist uns die Bedeutsamkeit dieses Ortes schnell klargeworden, viel wirksamer als es ein Geschichtsbuch je vermitteln könnte. Später wurden wir über den etwas weiter entfernt gelegeneren deutschen Soldatenfriedhof geführt und verbrachten den restlichen Nachmittag im Memorial de Caen, einem Museum, in dem die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges und speziell des 6. Junis detailliert dargestellt werden.

Die nächsten zwei Tage standen ganz im Zeichen der Projektarbeit zusammen mit unseren französischen Korrespondenten.

Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler des TGG vor und innherhalb einer Außenplastik. Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler des TGG vor und innherhalb einer Außenplastik. Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler des TGG vor und innherhalb einer Außenplastik.

Am Abend zuvor haben wir im Kino von Houlgate den französischen Film « Le Temps D’aimer » (Katell Quillévéré, F 2023) gesehen und konnten sogar mit der Regisseurin persönlich durch eine Videoschaltung über die Inhalte ihres Films diskutieren. Diese neugewonnen Erkenntnisse konnten wir ab dem dritten Tag entsprechend in unser Projekt einbeziehen. Wir hatten es uns zur Aufgabe gemacht, die Gefühle einzelner Figuren noch einmal aufzugreifen, auf unterschiedliche Weise zu verarbeiten und mit Hilfe von Blumen auszudrücken. Zu diesem Arbeitsauftrag hatten wir ganz unterschiedliche Ansätze, die wir harmonisch in einer gemeinsamen Präsentation vereinen konnten. Doch bevor wir unser Ergebnis schließlich am Abend des vierten Tages vorgestellt haben, sind amerikanische Kriegsveteranen aus dem Zweiten Weltkrieg in Houlgate angereist. Wir alle empfanden es als sehr bewegend, wahre Zeitzeugen der Geschichte erleben zu dürfen, und dieses Ereignis wird uns noch lange in Gedächtnis bleiben. Kurzzeitig bestand sogar die Chance, sich ein wenig mit den inzwischen hochbetagten Veteranen auszutauschen und sogar ein gemeinsames Erinnerungsfoto zu machen.

Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler des TGG vor und innherhalb einer Außenplastik. Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler des TGG vor und innherhalb einer Außenplastik.

Nach getaner Arbeit enthielt der finale Tag wieder ein sehr gehaltvolles Programm: Begonnen haben wir in Caen mit dem Anschauen des Films „Sieben Winter in Teheran“ (Steffi Niederzoll, 2023), einem deutsch-französischen Dokumentarfilm über das Todesurteil der jungen Frau Reyhaneh Jabbari 2007 im Iran. Der Film zeigt die Missstände eines ungerechten theokratischen Staates und der unterlaufenden Jurisdiktion; Reyhanehs Mutter war nach der Vorstellung persönlich anwesend und hat alle offenen Fragen des emotional sehr bewegten Publikums beantwortet.

Anschließend ging es für uns alle zur Verleihung des « Prix Liberté ». Jugendliche und junge Erwachsene haben verschiedene eher unbekannte Personen des internationalen Zeit­geschehens nominiert, die besonders für Freiheit und Frieden stehen. Gewonnen hat der palästinensische Fotojournalist Motaz Azaiza. Auch die amerikanischen Veteranen vom Vortag hatten dort einen großen Auftritt.

Das Foto zeigt die Schülerinnen und Schüler des TGG vor und innherhalb einer Außenplastik.

Nach dem gemeinsamen Essen konnten wir uns den Rest des Abends frei gestalten und haben zum Beispiel die Chance genutzt, von der französische Cuisine zu kosten oder am Strand zu entspannen.

Es ist schwer in Worte zu fassen, wie beeindruckend diese wenigen Tage in der Normandie doch waren. Neben der erfolgreichen Projektarbeit mit unseren französischen Freunden haben im Besonderen die Ankunft der Kriegsveteranen, die liebliche Ortschaft und natürlich das Zusammen­sein Impressionen hinterlassen. Danke an Frau Reents für ein so tolles KINEMA 2024! Vive la liberté!

Text: Jasper Fertig / Fotos: Jasper Fertig, Cristina Firtos, Hilka Reents

2024-09-05,