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In der letzten Woche des Schuljahres 2011/ 2012 besuchte die damalige 10d unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Frau Lax die Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg. Der Wunsch, ein ehemaliges Konzentrationslager zu besichtigen, war im Geschichtsunterricht erwachsen, um die Realität der brutalen nationalsozialistischen Politik an einem authentischen Ort zu sehen und zu begreifen.
Beim Besuch der Gedenkstätte Neuengamme
Unsere Fahrt diente vor allem dazu, über die systematische Brutalität, die Unmenschlichkeit des NS-Regimes weiter aufgeklärt zu werden und mehr über die allgemeinen Lebensbedingungen im KZ zu erfahren.
Lukas Erchinger
1938 wurde das Konzentrationslager bei Hamburg eingerichtet. Damit die Nationalsozialisten das Grundstück an die Stadt auch abbezahlen konnten, zwangen sie die unschuldigen Häftlinge mit brutalen Schlägen – sei es mit Fäusten oder mit den Füßen – zu harter Arbeit. Dazu kam auch noch der unerträgliche Hunger. Ein Großteil der hier eingesperrten Männer waren Kriegshäftlinge und politische Gegner gewesen. Aber auch Juden, Sinti und Roma als auch Zeugen Jehovas sind in Neuengamme inhaftiert worden. Auf Schwangere und Kinder wurde keine Rücksicht genommen. Die Zustände waren unmenschlich.
Die Häftlinge mussten dünne Kleidung tragen, was die Arbeit im Winter, z. B. beim Ton ausgraben, besonders erschwerte. Sie wurden auf brutalster Art und Weise aus nicht nachvollziehbaren Gründen sowohl von SS-Männern als auch von SS-Frauen geschlagen, gefoltert und ermordet. Die weiblichen Insassen wurden zudem sexuell genötigt. Die Inhaftierten wurden nach ihrem Geschlecht strikt voneinander getrennt, damit Männer und Frauen sich nicht ineinander verliebten und durch irgendein euphorisches Gefühl gekräftigt wurden. Jegliche Widerstandsbemühungen sollten sofort im Keime erstickt werden. Obwohl es bekannt war, dass diese Häftlinge unter Gewalt und Hunger litten, schwieg die umliegende Bevölkerung über das Leid, das diesen Menschen widerfuhr und „mieteten“ bzw. bestellten sich sogar einige Häftlinge für die Gartenarbeit für das eigene Haus.
Sobald sich 1945 alles dem Ende näherte, behaupteten SS-Männer und -Frauen sie seien unschuldig gewesen und wären zu so einer Aggressivität gezwungen bzw. verpflichtet worden. Dies entspricht nicht der Wahrheit; die meisten Aufseher hatten sich für diese Aufgabe freiwillig gemeldet. Zudem hatten sie immer die freie Wahl, ob sie eine derartige Gewalt an Häftlingen ausüben wollten.
Der Ausflug war sehr informativ und hat mir dementsprechend sehr gut gefallen, da ich nun mit ganz anderen Augen auf die Vergangenheit zurückblicke und dabei ein ganz anderes Gefühl habe als vor dem Besuch zu dieser Gedenkstätte. Ich habe versucht, mich in die Lage der Häftlinge hineinzuversetzen, jedoch ist dies heutzutage nicht wirklich möglich. Die Gedenkstätte bringt einen dazu, bestimmte Dinge besser nachvollziehen zu können und ansatzweise die Lage der Häftlinge zu verstehen. Je mehr man sich mit diesem Thema befasst, desto mehr Mitleid hat man.
Leider ist es uns aus zeitlichen Gründen nicht gelungen, das ganze Gelände zu sehen und die Hauptausstellung genau zu analysieren. Aus diesem Grund sollte man mindestens einen ganzen Projekttag einplanen, damit Zusammenhänge besser beschrieben und gedeutet werden können.
Almuth Müller*
Einleitung, Foto und Zusammenstellung: Claudia Lax [* Name geändert]
2012-09-15 (letzte Änderung: 2018-02-13 ), bo