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Sommerakademie Torgelow 2010

Foto von Matthias Mülders

Matthias Mülders

Ich wurde im Frühjahr dieses Jahres kurzfristig von meinem Biologielehrer Herrn Dr. Stuke (Leistungskursleiter) angesprochen, ob ich bei der Sommerakademie der DSA (Deutsche Schülerakademie e. V.) teilnehmen möchte. Für den Besuch der Akademie kann die Schule nur zwei Personen vorschlagen, da nur begrenzt Akademieplätze zur Verfügung stehen.

Mein Biologielehrer musste für die Bewerbung dann noch ein Empfehlungsschreiben aufsetzen, indem er meine Leistungen und meine Motivation einschätzen sollte. Dazu kam eine Spalte, bei der ich selbst mein bisheriges Engagement eintragen konnte.

Dieses Schreiben wurde dann zur DSA gesendet, die sich dann ca. drei Wochen später mit einem Kursprogrammheft und einem Anmeldeblatt meldete. Bis dahin stand noch nicht fest, ob man genommen wurde, sondern nur, dass man vorgeschlagen wurde.

Nachdem ich dieses Schreiben innerhalb von einer Woche ausgefüllt zurückgesendet hatte, erhielt ich einen Monat später die Bestätigung zur Teilnahme an der Sommerakademie Torgelow mit dem Kurs „7.3 Immunologie molekular und ein bisschen anti…“. Zusätzlich erhielt ich weiteres Informationsmaterial zur Vorbereitung auf den Kurs sowie ein Referatsthema (regulatorische T-Zellen).

Und dann ging es auch schon am 15.07.2010 los. Die Akademie fand in Schloss Torgelow, einem Elite-Internatsgymnasium in Torgelow am See (Mecklenburg-Vorpommern), das direkt an einem See liegt und eine halbe Ewigkeit weg ist von jeder Zivilisation, statt. Die 16 Tage der Akademie waren mit 50 Stunden Kurs und sonstigen Veranstaltungen wie Kabarettabende, Exkursionen, Rotation und sportlichen Veranstaltungen straff durchorganisiert.

Foto von der Arbeit während der Sommerakademie

Bei der Arbeit

Neben diesen 50 Stunden Kurs gab es Möglichkeiten, sich an KüAs (Kurs übergreifende Aktivitäten) zu beteiligen oder selbst eine einzurichten. Es war uns frei überlassen, was wir anboten, solange es nicht zu gefährlich war. Dadurch reichte die Palette der Aktivitäten von Bumerang bauen, dirty electronics, über Tanzen bis Schlafen. Man konnte auch bei zahlreichen musikalischen Aktivitäten wie dem Chor oder einer Big Band teilnehmen, die am Ende auch noch ein öffentliches Konzert gaben. Durchschnittlich gesehen begann damit der Tag um 7 Uhr morgens und endete um ca. 3 Uhr nachts.

Die Kursleiter (KL) und die Akademieleitung (AL) sind junge, unglaublich nette Leute, die zumeist gerade ihren Doktor gemacht haben und aus verschiedenen Bereichen des Lebens kommen, um unbedingt eine Akademie mitzugestalten.

Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland und teilweise sogar aus dem Ausland und geben der Veranstaltung die Würze, die das Gesamtkonzept so großartig macht. Wenn man mit der Vorstellung dahin geht, dass das alles spießige Streber, die dick, hellhäutig und Brillenträger sind, wird man schnell eines Besseren belehrt. Alle sind ganz lässig und cool und sind zuerst genauso unsicher wie man selbst, was sich jedoch schon nach den ersten paar Tagen oder sogar schon Stunden ändert.

Am Ende der Akademie war man sogar schon so verbunden, dass jetzt schon das große Nachtreffen geplant ist. Ebenfalls wurde man in den CdE (Club der Ehemaligen) aufgenommen, über den man den Kontakt zu allen Teilnehmern dieser Akademie und auch zu Schülern aus anderen Akademien halten kann.

Letztlich bleibt mir – und ich denke, dass mir da alle Teilnehmer zustimmen würden – zu sagen, dass dies einer der schönsten Zeiten des Lebens ist, bei der man viel gelernt hat und seine Belastungsgrenzen kennen lernen konnte. Man kann es jedem weiter empfehlen!

Dies klingt jetzt so, als wäre alles eine große Party gewesen, was allerdings nicht stimmt, da ich auch unglaublich viel im Kurs (und auch von anderen Kursen) gelernt habe, wie teilweise unser Immunsystem funktioniert. Teilweise, da dies noch ein junger Bereich der Wissenschaft ist und sich noch vieles verändern wird und einiges unklar ist.

Mir hat die Teilnahme an der Sommerakademie Torgelow jedenfalls sehr geholfen und mich weiterhin bestärkt, in diese Richtung zu gehen. Ob es nun Medizin wird oder der Weg in die Forschung führt, der scheinbar schwerer ist, ist mir noch unklar. Dafür habe ich aber gute Ansprechpartner gefunden, die mir einiges über die Studiums- und Forschungsbedingungen erzählen konnten.

Text und Fotos: Matthias Mülders

2010-08-17,