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„Viel freundlicher als wir Deutschen“

Schüler des Teletta-Groß-Gymnasiums machen ein Praktikum in England

Vor über 45 Jahren hat das Leeraner Gymnasium die ersten Kontakte nach England geknüpft.

Foto der Projekt-Teilnehmer

Die Schüler der 11. Klasse arbeiten zusammen mit ihrem Lehrer Jörg Kenter (rechts) ihre England-Erfah­rungen auf; dazu haben sie eine Pinwand entworfen.

ger Leer. Alle Theorie ist grau und dazu noch mühselig: Vokabeln pauken, sich durch die Grammatik quälen. Die Praxis bietet einiges mehr. Und so sprudelt es denn auch aus Stephanie, Tina, Katharina oder Till nur so heraus: „Das war ein super Erlebnis“, sind sich die Schüler einig.

Die 11. Klasse des Teletta-Groß-Gymnasiums hat ein zwölftägiges Betriebspraktikum in England hinter sich. 16 Schüler haben in Betrieben, bei der Polizei und Schulen gearbeitet und dabei jede Menge gelernt. Ihr Lehrer, Jörg Kenter, hat sie dabei begleitet. Sie waren in Pinner, London, in Bromley, Großraum London und in der alten Römerstadt St. Albans.

Verbindungen zum Ausland sind für das Teletta-Groß-Gymnasium nichts Neues. Die ersten Kontakte zu England liegen bereits über 45 Jahre zurück. Damals gab es auf der Insel noch starke anti-deutsche Ressentiments in der Öffentlichkeit. Davon kann, so jedenfalls die Erfahrung der Schüler, keine Rede mehr sein. „Die Leute dort sind viel freundlicher als die Deutschen“, erzählt Katharina Block. Verbindlich seien nicht nur die Kollegen in Betrieben gewesen, auch auf der Straße. "Wir sind ganz oft von fremden Leuten angesprochen worden“, ist Saskia Müller jetzt noch beeindruckt.

Einzig Mareike Zühlke bringt nicht nur schöne Erfahrungen aus England mit. Sie habe jeden Tag eine andere Klasse besucht, niemand habe sich groß um sie gekümmert. Aber auch bei ihr überwiegen bei weitem die schönen Erinnerungen.

Keine Probleme hatten die Schüler mit der Verständigung. „Wir sind für unsere Sprachkenntnis gelobt worden“, berichtet Stefanie Arends. Sie hat sogar mit vierjährigen Kindern von Einführungsklassen Leseübungen in gemacht.

Gewöhnungsbedürftig war allerdings die Kleiderordnung in vielen Betrieben. Turnschuhe sind völlig verpönt. „Bei mir haben die Angestellten hohe Schuhe, überwiegend Röcke und Hosenanzüge getragen“, erzählt Katharina Block von ihren Eindrücken in einer Finanzgesellschaft.

Außerhalb der Betriebe unter den Jugendlichen gab es dagegen kaum Unterschiede. „Die sind genauso wie wir“, meint Till Bruckdorfer aus Leer.

Am Ende des Praktikums gab es Noten von den Arbeitgebern für die Schülern. Bewertet wurden Pünktlichkeit, Einordnung, die äußere Erscheinung, Kommunikation, Höflichkeit und Verhalten gegenüber dem Chef. Karen Homeier schnitt dabei excellent ab: Überall bekam sie die Bestnote.

Im Frühjahr erwartet das Teletta-Groß-Gymnasium den Gegenbesuch aus England. Die Schüler werden in Leer und Umgebung in Familien untergebracht. Gesucht werden noch Betriebe, in denen die Gäste von der Insel ein Praktikum machen können.

In England dabei waren die Schüler Karen Homeier aus Leer, Tina Lüken aus Leer, Katharina Block aus Leer, Stephanie Arends aus Moormerland, Mareike Zühlke aus Weener, Till Bruckdorfer aus Leer, Bodo Wilts aus Leer, Saskia Müller aus Weener, Nadine Heinrich aus Moormerland, Ina-Marlen Vermue aus Bunde, Matthias Schütte aus Jemgum, Silke Badewien aus Leer, Anneke Bonow aus Leer, Sarah Hensmann aus Jemgum, Helge Meyer aus Weener und Jasmin Rosenboom aus Rhauderfehn.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 4. Dezember 2001

2005-05-21,