Sie sind hier: Startseite TGG Presseberichte OZ vom 10.09.2002
ame/kata Leer. „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch und „Hexen in der Stadt“ von Ingeborg Engelhardt, beide im Deutschunterricht durchgenommen, sind bei Janna, Christina und Frauke nicht unbedingt auf Begeisterung gestoßen. Die Schülerinnen der Klasse 8 c des Teletta-Groß-Gymnasiums in Leer bevorzugen eher kreativen Deutschunterricht.
Wie der aussehen kann, haben sie vor kurzem erlebt. Lehrerin Heidrun Bärenfänger-Zobov hat mit ihren 26 Schülern das Thema „Reportage“ im Unterricht behandelt.
„Die Aufgabe war, einen Bereich aus unserem Leben zu beschreiben“, sagen Janna Schoon und Christina Lang, beide 13 Jahre alt. Die Schülerinnen aus Moormerland berichteten über ein Waldstück in ihrer Nachbarschaft, das demnächst neu angelegt werden soll.
„Es geht um etwa 80 Jahre alte Linden nahe der Philippsburg, die gefällt werden sollen“, sagt sie. Umweltschutz interessierte sie mehr als beispielsweise ein Computerspiel. „Das ist eher etwas für Jungs“, meint Tieneke.
Ihre Mitschüler Benjamin Wesel, 13, aus Leer und Christopher, 13, aus Westoverledingen bestätigen das. Sie beschäftigten sich mit „Warcraft III“ : einem Online- Fantasy-Spiel, bei dem die Nutzer unterschiedliche Rollen verkörpern. Die Gestalten bekämpfen sich virtuell.
Reale Technik hingegen begeisterte Christian Wilken aus Bunde und Ingo Westerbuhr aus Moormerland. Die 13-jährigen besuchten die Kfz-Firma Snakenborg in Bunde.
Dort erlebten sie die TÜV-Abnahme eines Golf II. Christian erinnert sich: „Da waren die Nebelscheinwerfer selbst eingebaut. Die konnte man vergessen.“ Außerdem habe er gesehen, wie die Reifen von den Metallfelgen abmontiert werden. „Das macht eine Maschine. Das Ganze sieht so aus als würde man eine Kartoffel schälen“, berichtet der Schüler. Sein fachmännisches Wissen hat Christian von seinem Papa. Der ist seit 26 Jahren Kfz-Mechaniker. Ingos Vater arbeitet als Prüfer beim TÜV.
Für die Jungen ist die Reportage mehr als eine Schulpflicht. Sie denken bereits an ihre Ausbildung. „Wir können uns vorstellen, später als Auto-Mechaniker zu arbeiten.“
Kleine Reporter sind längst aus ihnen geworden. Die Schüler recherchierten vor Ort oder im Internet. Auch Interviews mit jeweiligen Ansprechpartnern haben sie zu ihren Themen geführt.
Hinzu kam die Arbeit am Computer. Viele haben ihre Fotos eingescannt und weiter bearbeitet. Einige der Schülerknipsten mit eigenen Digitalkameras.
Ihre Reportagen haben die Achtklässler auf große Plakate geklebt. Die schönsten wird Lehrerin Bärenfänger-Zobov demnächst in der Schule aufhängen. Bevor es soweit ist, vergibt sie für die Arbeiten Zensuren.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 10. September 2002
2006-11-29, ht | 2010-03-30, bo