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Von Elke Wieking
Die Jungen und Mädchen der Klasse 7 G des Teletta-Groß-Gymnasiums haben im Deutschunterricht den Bericht geübt. Dafür haben sie aufgeschrieben, wie viele Stunden sie zu Hause helfen und alles ausgewertet. Das Ergebnis ging an die OZ.
LEER- Das eigene Zimmer aufzuräumen gehört eindeutig zu den Dingen, die die Zwölf- und 13-Jährigen nicht mögen. Nils Heinemann (Bingumgaste) mag es nicht, Tumelo Bunjy (Flachsmeer) nicht und auch Mareike Heynen (Westoverledingen) verzieht das Gesicht. Nur ihr Klassenkamerad Martin Lammers (Holtland) hat erkannt: „Wenn das meine Mutter macht, finde ich nichts wieder.“ Also räumt er selber auf. Renko Albe hat offenbar Glück. „Ich muss mein ein Zimmer nicht aufräumen“, sagt der 13-Jährige.
Dafür aber die Werkstatt, die er zusammen mit seinem Vater in Kirchborgum hat. Außerdem ist der Schüler der 7 G des Teletta-Groß-Gymnasiums in Leer stolzer Besitzer von vier Mutterschafen. Die müssen rundum versorgt werden. „Zäune bauen kann ich auch“, sagt Renko Albe.
„… waschen, putzen, kochen … Schüler mit Haushaltsfimmel“: Unter dieser Überschrift hatte Deutschlehrer Jan Bakker von der 7 G Berichte angefordert.
Dafür mussten die Jungen und Mädchen eine Woche lang notieren, wie viele Stunden sie kochen, putzen, bügeln, im Garten arbeiten, einkaufen, Auto oder Fahrrad pflegen, auf ihre Geschwister aufpassen, ihre Oma betreuen und vieles mehr.
Heraus kam, dass alle zu Hause mithelfen müssen. Für ihre Berichte haben sie alles genau aufgedröselt: Bei den Mädchen lag die Mitarbeit zwischen einer und elf Stunden pro Woche, bei den Jungen waren sechs Stunden das Höchste, das Wenigste waren drei.
Die Aufgaben unterscheiden sich offenbar nicht groß: Die Jungen und Mädchen der 7 G müssen bügeln und waschen, kochen, den Tisch decken, abspülen oder den Geschirrspüler ausräumen. Generell putzen Mädchen offensichtlich mehr im Haus, Jungen waschen den Wagen, führen den Hund aus oder arbeiten im Garten. Um ihre Familienmitglieder müssen sich alle kümmern.
Mareike Heynen passt genauso auf ihre beiden kleinen Geschwister auf wie Tumelo auf seine vierjährige Schwester Tomke. Sind seine Eltern nicht da, müsse er auch ein Auge auf seine 84-jährige Oma haben, sagt der Zwölfjährige.
Patrick Grünefeld aus Westoverledingen hat mal seinem Opa vier Stunden auf dem Kartoffelfeld geholfen. Ob‘s ihm gefallen hat? „Nö“, sagt der 13-Jährige. Aber dass sie zu Hause mal mit anpacken müssen, haben die Siebtklässler akzeptiert.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 12. November 2003
2005-05-25 sr