Zum Inhalt springen

Sie sind hier: Startseite > TGG > Presseberichte > OZ vom 05.12.2003

Schüler reden mit Händen und Füßen

AUSTAUSCH Franzosen zu Gast am Teletta-Groß-Gymnasium

Seit zehn Jahren besteht der Kontakt zum College Angellier. Mittlerweile beteiligt sich eine weitere Schule aus Boulogne.

Von Käthe Dübbel

LEER – Als sich die Türen des französischen Busses geöffnet hatten, gingen manche der wartenden Jugendlichen noch etwas zögernd auf ihre Partner zu. Andere begrüßten sich schon mit einer herzlichen Umarmung: Das Teletta-Groß-Gymnasium (TGG) in Leer hat im Rahmen des Schüleraustausches wieder für eine Woche Gäste aus Boulogne sur mer. Von den 27 Teilnehmern waren einige im vergangenen Jahr bereits hier, hatten im Mai ihre deutschen Freunde bei sich zu Besuch und freuten sich über das Wiedersehen.

„Vor zehn Jahren ist der Kontakt zum College Angellier über die Fremdsprachenassistentin Nicole Fischer aus Leer hergestellt worden“, erzählt Angela Charrier-Block. Die Oberstudienrätin organisiert am TGG, das sich Europa-Schule nennen darf, den Austausch. Betreuerin am College Angellier ist Marie Fralo. Neu in diesem Jahr ist, dass sich als zweites College aus Boulogne das Roger Salengro beteiligt. Als Kolleginnen von dort sind Agnes Macquet-Castillon und Nathalie Mathieu dabei. Am College Angellier melden sich nur noch wenige Schüler zum Deutschunterricht. Wegen der großen Nachfrage am Austausch auf deutscher Seite wurden die Kontakte zur zweiten Schule geknüpft.

Zum Programm gehörte auch ein Empfang im Rathaus-Festsaal durch Bürgermeister Wolfgang Kellner. Von ihm erfuhren die Acht- und Neuntklässler Interessantes über die Stadt. Der Bürgermeister ließ es sich auch nicht nehmen, die ostfriesische Tee-Zeremonie in Theorie und Praxis zu erklären. .

Zuvor hatte der Französisch-Leistungskurs den Gästen die Altstadt gezeigt. Die Häuser dort findet die 14-jährige Margot „sehr schön“ und steht mit ihrer Ansicht nicht allein. Die Innenstadt Leers mit dem Weihnachtsmarkt, die Windmühle und der Bauernhof der Eltern von Austausch-Teilnehmerin Anna-Maria Erchinger in Logabirum sowie Fahrten nach Bremen und Oldenburg sind weitere Programmpunkte. Dazwischen bekommen die französischen Schüler einen Eindruck von deutschem Unterricht und vom Familienleben ihrer Gastgeber.

„Die Verständigung läuft dabei zum Teil dreisprachig und mit Händen und Füßen“ weiß Angela Charrier-Block. Aber die Kontakte halten oft lange – manchmal sogar familienübergreifend durch jüngere Geschwister. Ab und zu gibt es auch gegenseitige Besuche in den Ferien, schließlich liegen zwischen Leer und Boulogne nur 600 Kilometer. Ein wichtiger Aspekt für die Lehrkräfte auf beiden Seiten ist die Motivation der Schüler, die sie im Unterricht spüren. Und so hoffen sie, dass die Kontakte mindestens weitere zehn Jahre halten.

Am Montag, 8. Dezember, heißt es Abschied nehmen. Wenn im Mai die Ostfriesen in Boulogne aus dem Bus steigen, wird es wieder Umarmungen und Küsschen von den Freunden dort geben.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 5. Dezember 2003, S. 27

2004-03-29 sr