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Zwischen Proteinen und Laser-Technik

BILDUNG Acht Jungen und Mädchen des TGG und des UEG waren bei der MINT 300 in Berlin

Naturwissenschaftlich begabte Schüler sollen gefördert werden. Sie nahmen an Projekten teil.

Foto der teilnehmenden Schüler

Leer/Berlin - „Mir hat die Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Djerassi, dem Erfinder der Antibabypille, besonders gut gefallen“, sagte Christian Schubert. „Da ging es um künstliche Befruchtungen.“

Schubert war einer von acht Schülern des Ubbo-Emmius-Gymnasiums (UEG) und des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG), die auf Einladung des Vereins MINT-EC zur MINT 300 nach Berlin gefahren waren. MINT – das Kurzwort steht in beiden Fällen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Begleitet wurden die Oberschüler von den Lehrern Lars Bley und Olaf Wienberg.

Rund 300 Schüler und 80 Lehrer trafen sich kürzlich in Berlin. Sie alle sind an Schulen, die als Excellence-Center vom Verein MINT-EC zertifiziert sind. Davon gibt es bundesweit nicht mehr als 80 – und die beiden Leeraner Gymnasien gehören dazu. MINT-EC hat sich der Förderung von Nachwuchs-Ingenieuren und Mathematikern verschrieben. MINT 300, das bundesweite Zusammentreffen, wurde von Unternehmen gefördert. Mit dabei: die Deutsche Bahn AG, die Deutsche Telekom AG, die Siemens AG und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

Jeweils vier in den Naturwissenschaften besonders leistungsstarke Schüler aus den elften Klassen der beiden Leeraner Gymnasien durften für drei Tage an einem bunten Programm rund um Technik und Informatik teilnehmen.

Die angehenden Naturwissenschaftler aus Leer diskutieren mit Experten aus der Wissenschaft und aus Unternehmen über ihre Ausbildung und berufliche Perspektiven. Aber sie sammelten auch praktische Erfahrungen. Die Schüler arbeiteten an Experimenten oder laufenden Projekten mit und konnten sich so einen Eindruck von der Berufswelt verschaffen.

Jenny Cramer vom TGG etwa arbeitete am zukunftsweisenden Fachbereich Biophysik an der FU Berlin mit. Dort werden zur Erforschung von Krankheiten die Unterschiede im Verhalten von gesunden und kranken Proteinen mit Hilfe eines modernen Lasers untersucht. „Das Thema ist einerseits zwar sehr komplex und schwierig“, sagte Cramer, nachdem sie das Projekt besucht hatte. „Aber es wurde andererseits sehr spannend und anschaulich dargestellt.“

Die acht Leeraner Gymnasiasten des TGG und des UEG waren sich einig: Die Workshops waren nicht nur informativ, sondern auch eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag. Durch den Einblick können sich die Oberschüler nun besser vorstellen, welche vielfältigen Möglichkeiten sich ihnen im naturwissenschaftlichen Bereich bieten. Das eigene Berufsziel lässt sich jetzt leichter konkretisieren.

Der Verein MINT-EC will mit seinem Engagement die Begeisterung junger und begabter Menschen für die Naturwissenschaften neu wecken. An zahlreichen Schulen im gesamten Bundesgebiet fördert die Arbeitgeber-Initiative deshalb die Beschäftigung mit den bei vielen Schülern ungeliebten Naturwissenschaften.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 21. Januar 2004

2007-03-14, mh