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Für einen starken Fußball-Nachwuchs

KOOPERATION Fünf Leeraner Schulen, die Bezirksregierung und der DFB arbeiten enger zusammen

Frühzeitiger als bislang sollen durch die Zusammenarbeit talentierte Spieler gefördert werden. Schüler, die in die fünfte Klasse kommen, nehmen künftig an einem Sichtungsturnier teil.

Von Jochen Brandt

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Bereits in der Schule sollen jetzt talentierte Nachwuchsfußballer entdeckt und gezielt gefördert werden. Das ist das Ziel einer Kooperation zwischen fünf Leeraner Schulen, der Bezirksregierung und des Deutschen Fußball-Bundes. (Foto: Stromann)

LEER – Es ging um viel. Sehr viel sogar. Um nicht weniger als die Zukunft des deutschen Fußballs, genauer gesagt. Die soll nach dem Willen derer, die sich am Dienstag in einem kleinen Seminarraum der Turnhalle des Teletta-Groß-Gymnasiums versammelt hatten, möglichst rosig aussehen. Deshalb schlossen fünf Leeraner Schulen, die Bezirksregierung Weser-Ems und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) jetzt eine Art Kooperations-Vertrag. Das Ziel: Frühzeitiger als bisher sollen talentierte Nachwuchsspieler entdeckt und gezielt gefördert werden. Damit irgendwann eine Handvoll Ostfriesen die Niederländer im Alleingang besiegt und nicht wie am Dienstag bei der Europameisterschaft in Portugal mit einem schlappen Unentschieden in die Kabine zurückkehren muss.

Der Lehrer Helmut Borgmann gehört zu denen, die das Nachwuchsprojekt in Leer auf den Weg gebracht haben. „Ich freue mich sehr, dass wir nach einem halben Jahr so weit sind“, sagte er am Dienstag, als er die Vertreter der Schulen, der Bezirksregierung und der Verbände begrüßte. Die praktische Umsetzung der Aktion beginnt nach den Sommerferien – und Borgmann wirkt, als könne er es gar nicht mehr abwarten.

Die Idee ist einfach: Künftig sollen unter Schülern, die in die fünfte Klasse kommen, Sichtungsturniere ausgetragen werden. Die besten Jungen und Mädchen werden ausgesucht und nehmen fortan an einem Sondertraining teil. Mindestens einmal wöchentlich wird Borgmann sie über den Platz scheuchen und das Beste aus den Spielern im D-Jugend-Alter herausholen. „Bei dem Training wird es allein darum gehen, die Talente ganz individuell zu fördern“, sagte Borgmann, der eine Trainer-B-Lizenz in der Tasche hat. „Auf welchem Tabellenplatz ihre Vereinsmannschaft steht oder was sonst in den Clubs passiert, interessiert uns nicht.“ In enger Zusammenarbeit mit dem Förderstützpunkt des DFB in Veenhusen gehe es nur um eines: die optimale Unterstützung des Einzelnen. Deshalb sollen auch nur etwa 18 Schüler in den Kader aufgenommen werden.

Die Idee, Schulen stärker in die Förderung des Fußball-Nachwuchses einzubeziehen, gebe es schon länger, sagte Günter Westermann, Sportdirektor bei der Bezirksregierung Weser-Ems. Das jetzt gestartete Projekt solle eine Brücke schlagen zwischen Verbänden, Schulen und den Vereinen. Bei dieser „besonderen Form der Hochbegabtenförderung“, wie Westermann es nannte, machen in Leer neben dem Teletta-Groß- und dem Ubbo-Emmius-Gymnasium auch die Friesenschule, die Gutenbergschule und die Möörkenschule mit. Von jeder Schule werden es im Schnitt also drei Talente in den Kader schaffen. Für sie gehört Fußball – wenn auch nur als Arbeitsgemeinschaft – dann gewissermaßen zum Lehrplan.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 18. Juni 2004

2005-05-23, sr