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Von Philipp Koenen
Gute Erinnerungen an Leer: Annika Blanke vor dem Teletta-Groß-Gymnasium, wo sie früher zur Schule ging. (Foto: Koenen)
Leer – Annika Blanke ist ein optimistischer Mensch, der gern und viel lacht. Das ist auch an der Universität Osnabrück aufgefallen. Als „Die junge Frau mit dem offenen Lächeln“ wird die Studentin aus Leer-Loga in einem Heft der Hochschule beschrieben.
Zur Freude hat die 22-Jährige auch allen Grund: Immerhin hat sie den Förderpreis der Universität für herausragende Leistungen im Hauptstudium gewonnen. Zwischenprüfung in Englisch, Deutsch, Pädagogik und Psychologie – Durchschnittsnote 1,2.
„Das ist schon schön“, sagt Annika Blanke, lacht und fügt bescheiden hinzu, dass sie dankbar sei und unglaubliches Glück gehabt habe. Denn um den Preis kann man sich nicht bewerben, es muss jemand auf den Studenten zukommen und ihn vorschlagen. Genau das hat Professor Dr. Harald Husemann vom Fachbereich Sprachen und Literaturwissenschaft getan. Bei ihm ist Annika Blanke wissenschaftliche Hilfskraft für Englisch.
In den USA war Annika Blanke auch schon, hat dort vier Monate lang an der University of South Florida in Tampa studiert und für amerikanische Studenten auf Deutsch einmal eine Literaturstunde über das Drama am Beispiel von Lessing gegeben. Bei so viel Vermögen und Erfolg nimmt sich ihr Berufswunsch fast schon bescheiden aus: „Ich würde gerne Grundschullehrerin werden.“
In einem Praktikum hat sie es schon ausprobiert, die Arbeit mit kleinen Kindern hat ihr sehr viel Spaß gemacht: „Ich finde, dass ist eine pädagogische Herausforderung.“ Ganz sicher ist sie allerdings noch nicht. Eine wissenschaftliche Tätigkeit würde sie ebenso reizen. „Auf jeden Fall etwas mit Lernen oder Lehren.“
Doch gehört ihre Aufmerksamkeit nicht allein dem Studium. Der Preis ihrer Hochschule würdigt mehr als Zielstrebigkeit und Traumnoten. Die Universität erwähnt in ihrer Broschüre zum Förderpreis auch, dass Annika Blanke eine engagierte und vielseitig interessierte Studentin ist. Sie spielt Theater, sie mag Musik, Kunst und Literatur – und sie schreibt fürs Stadtblatt in Osnabrück. Am liebsten über Leute.
In dieser Rubrik stand sie selber schon mal, noch bevor sie beim Stadtblatt mit dem Schreiben anfing. Das war 2003, als sie mit ihren Gedichten beim Europäischen Jugendliteraturpreis des „Perplex“-Magazins in Graz den zweiten Platz belegte. Das Stadtblatt wurde aufmerksam und wollte ein Interview. Und was erwähnte der Interviewer in seinem Artikel? Das Lachen.
Ihre ersten Gehversuche im Journalismus machte die junge Frau als freie Mitarbeiterin der Ostfriesen-Zeitung. Sie weiß es noch ganz genau: „Mein erster Artikel erschien an Heiligabend 1999.“
Leer ist im Übrigen immer eine Rückreise wert. Annika Blanke hängt an ihrer Heimatstadt, kommt am Wochenende regelmäßig nach Haus, trifft alte Freunde. „Leer ist toll, es ist ein Ruhepol für mich.“ Sie hat gute Erinnerungen an die Stadt, und deshalb wird das Foto für die Zeitung vor dem Teletta-Groß-Gymnasium gemacht, wo Annika Blanke früher zur Schule ging. Und was tut sie auf dem Foto? Lächeln. Natürlich.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 20. Februar 2006, S. 15
2006-03-01, sh