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Von Petra Herterich
Die Fußballer des TGG erlebten heiße Tage in Berlin.
Leer/Berlin – Während für die deutsche Nationalmannschaft der WM-Pokal noch meilenweit entfernt ist, war er für die Fußballer des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) Leer bereits zum Greifen nah. Die Mannschaft der Jahrgänge 93/94 von Trainer Helmut Borgmann spielte in Berlin nämlich im Bundesfinale des Talentwettbewerbs „WM-Fußball 2006“.
Als Tim Huxsohl (Klasse 6F), Heiko Kruse (7A), Eike Brandt (7A), Tobias Timpe (6F) und Daniel Hoppen (5C) auf dem Platz um Punkte und Tore kämpften, glänzte der WM-Pott schwer bewacht im Zelt nebenan. „Wir haben uns alle damit fotografieren lassen“, erzählt Tim. Allerdings: Selber knipsen war verboten.
32 Mannschaften aus ganz Deutschland kämpften um die Plätze. Für die Jungs vom TGG war es am Ende der 22. Platz. „Im Technik-Wettbewerb hat aber jeder von ihnen eine Goldmedaille geholt“, ist Trainer Borgmann stolz. Dazu gehörten Übungen wie den Ball hochhalten, Zielschießen und -köpfen.
Dass es genau 32 Mannschaften waren, die zum Talentwettbewerb eingeladen worden waren – also pro Bundesland zwei – war kein Zufall. Es sollten nämlich genauso viel sein, wie an der WM teilnehmen. Deshalb spielte jede Schülertruppe für ein Land. „Wir waren Iran“, erzählt Eike. Ausgerechnet von diesem Land gab es ein Spielertrikot zu wenig. „Ich hab‘ dann das vom Trainer angezogen“, verrät Heiko. Das ging auch ganz gut, so viel kleiner ist er nämlich nicht.
Gespielt wurde direkt neben dem Olympiastadion, auf einem Hockeyplatz. „Im Olympiastadion wurde gerade der Rasen für die WM gemacht“, berichtet Daniel. Das Stadion hätten sie aber besichtigen können und der Hertha-Mannschaft beim Training zusehen.
Insgesamt sieben Spiele absolvierten die Jungs. „Das war ganz schön anstrengend“, sagt Tim. Total heiß sei es gewesen, und dann hätten sie auch noch auf Kunstrasen spielen müssen. Da konnten schon mal die Füße qualmen.
Die Gegner waren hart. „Da waren einige, die von einem Fußballinternat kamen“, berichtet Borgmann. Mit manchen Trainern habe er Kontakte geknüpft. „Vielleicht können die Mannschaften sich mal besuchen, gegeneinander spielen.“
Neben ihren Medaillen und Urkunden bekamen die Jungs auch zahlreiche Souvenirs wie zum Beispiel Kappen und Tassen. „Davon hatten wir sogar sieben – eine Tasse zu viel und ein Trikot zu wenig“, bringt es Eike auf den Punkt. Und Tobias findet: „Die haben sich in Berlin wirklich Mühe mit uns gegeben.“
Und weil ja Reisen bilden soll, gab es auch eine Städtetour: Reichstag, Brandenburger Tor, Potsdamer Platz. Was das Beste war? „Das Sony-Center“, sagen alle Fünf fast gleichzeitig. Volltreffer.
An dem Wettbewerb „Talente 2006 – Die Fifa-WM in der Schule“ beteiligten sich insgesamt 11 000 Schulen. Über 27 000 Kinder meldeten sich an. Dabei ging es nicht nur um Sport, sondern auch um Kunst und Kultur rund um die WM.
In Niedersachsen hatten 600 Schulmannschaften an dem ausgeschriebenen Fußballturnier teilgenommen. Zum Bundesfinale nach Berlin reiste vergangene Woche die Mannschaft des Teletta-Groß-Gymnasiums.
Eröffnet wurden die Spiele von Ex-Bundestrainer Rudi Völler und Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU). Insgesamt kamen rund 30 000 Besucher zu der Veranstaltung rund um das Olympiastadion.
Die Platzierung der Mannschaften errechnete sich aus der erreichten Punktzahl beim DFB-Fußball-Abzeichen (Technik) und den erzielten Punkten im Turnier. Beide Punktzahlen wurden im Verhältnis 1:1 gewertet und am Ende addiert.
Gewonnen wurde das Bundesfinale von einer Hamburger Schulmannschaft. Die Fußballer aus Leer erreichten Platz 22.
Untergebracht waren die Mannschaften in zwei Hotels. Die Leeraner Schüler wurden zum Teil von ihren Eltern begleitet. Neben den Fußballspielen zwischen 9 und 17 Uhr gehörten zahlreiche kulturelle Angebote zum Programm.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 19. Mai 2006, S. 23
2006-06-02, sh