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Europa zu Besuch beim Teletta-Groß-Gymnasium in Leer

BILDUNG Abteilungsleiter Herbert Barth referierte gestern an seiner ehemaligen Schule

Der EU-Mitarbeiter versuchte, im Rahmen eines EU-Projekttages bei den elften Klassen mehr Verständnis für die Union zu vermitteln.

Von Rikje Bettig

Hubert Barth

Herbert Barth über die Bedeutung der EU

Leer - „Ich semper bleibe ein Asinus“ – übersetzt „Ich bleibe immer ein Esel“. Das waren die einzigen Worte, die Herbert Barth während seiner Schulzeit in einer Theateraufführung am TGG sagen durfte. Ihm habe es einfach an schauspielerischem Talent gemangelt, so der gebürtige Leeraner.

Mittlerweile ist der „Esel“ Referatsleiter für die EU-Vermögensverwaltung. Gestern besuchte er seine ehemalige Schule in Leer, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler der elften Klassen an der Europäischen Union zu wecken.

„Es ist wichtig, das Verständnis der Jugend für europapolitische Vorgänge zu stärken“, so Barth. „Schließlich eröffnet uns die EU eine ganz neue Dimension, eine nie da gewesene Vielfalt.“

Mit einem Wissensquiz über die Europäische Union sicherte der EU-Mitarbeiter sich dann auch gleich die Aufmerksamkeit der Schüler. Für jede richtige Antwort gab es eine original luxemburgische Münze: „Für die Euro-Sammler.“

„Ich bin durchaus beeindruckt vom Wissen der Elftklässler“, so Herbert Barth. Als die Schüler dann allerdings an der Reihe waren, Fragen zum Thema zu stellen, wurde es in der Aula der Osterstegschule etwas ruhiger.

„Es ist enttäuschend, dass nicht mehr Fragen von den Schülern gekommen sind“, sagte Jörg Kenter, der stellvertretende Schulleiter des TGG: „Das zeigt, dass der Europagedanke in den Köpfen der Jugendlichen noch sehr abstrakt ist.“ Das merke man auch im Unterricht, so Kenter: „Die Europäische Union ist in der Schule ein schweres Schlachtschiff.“

Der Politiklehrer Rolf von der Recke sieht die Ursache hierfür in den Vorurteilen gegenüber Europa. Das zeigten auf der gestrigen Veranstaltung auch die eher kritischen Fragen der Schüler. So bemängelte ein Jugendlicher zum Beispiel, dass in der EU verschiedene Interessen vertreten werden, was zu ständigen Kompromissen führen würde.

Besonders häufig betonte Herbert Barth in der Diskussionsrunde, wie wichtig es sei, Fremdsprachen zu sprechen. Er selbst spricht fließend Englisch und Französisch, was er auch gleich anschaulich demonstrierte, indem er kurz vom Deutschen ins Französische wechselte.

„Aber nicht nur die Fremdsprache, sondern auch die Auslandserfahrung wird durch die Internationalisierung der Märkte immer wichtiger“, so Barth. „Ein Einser-Abitur alleine reicht heutzutage nicht mehr aus, um Mitarbeiter der EU zu werden.“

Das TGG als Europaschule biete viele Möglichkeiten, sich sprachlich weiterzubilden, so Jörg Kenter.

Der EU-Projekttag

Gestern besuchten deutsche Mitarbeiter der EU-Kommission im Rahmen eines EU-Projekttages ihre ehemaligen Schulen

Das Ziel des Projekttages ist es, das Interesse der Schüler an der Europäischen Union zu wecken und das Verständnis für die Funktionsweise von Europa zu verbessern.

Der EU-Projekttag wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammenmit den Ministerpräsidenten der Länder ins Leben gerufen. Anlass ist die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007

Die Europäische Kommission nimmt zum ersten Mal mit eigenen Beamten an solch einer Veranstaltung teil.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 23. Januar 2007, S. 19

2007-02-07, sh