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Dr. Erwin Strahl vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven erklärte den Mädchen und Jungen, wie Archäologen arbeiten.
BENTUMERSIEL / MI - Zum Schluss hat Dr. Erwin Strahl vom Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven noch etwas Besonderes für seine jungen Besucher: kleine Gegenstände aus Bronze von der Grabungsstelle in Bentumersiel, wo einst die Römer mit einem großen Heer am Emsufer landeten, um ihre Niederlage bei der Varusschlacht im Teutoburger Wald zu rächen. Nach mehreren Niederlagen segelten sie wieder ab.
Eine Gewandfibel ist darunter, bei der die Nadel fehlt. Ein stilisierter Vogelkopf verrät das keltische Vorbild. Ein paar römische Münzen sind dabei, ein Anhänger für eine Kette und ein Spielstein, der aus einer Tonscherbe geformt wurde. „Metall war damals so wertvoll, dass es recycelt wurde“, erklärt Strahl. Alte Stücke wurden eingeschmolzen oder umgeschmiedet. „Deshalb findet man Stücke aus Metall selten“, sagt der Archäologe.
Überwiegend tauchen bei den Ausgrabungen Tierknochen und Tonscherben von Amphoren auf – und Holzreste, beispielsweise von den tragenden Pfosten der alten Häuser, die eine Rekonstruktion der Siedlung ermöglichen.
Gestern waren Schüler der Klasse 5 cb des Teletta-Groß-Gymnasiums in Leer an der Grabungsstelle, an der seit Mai wieder gearbeitet wird. Dabei soll geklärt werden, wie die Siedlung früher aussah und warum sie nie zu einer Warft ausgebaut wurde.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 8. Juli 2008, S. 22
2008-07-09, bo