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Schnecken sind schneller als viele meinen

NATUR Schüler am TGG in Leer haben im Biologieunterricht einen Versuch gemacht

Die Sechstklässler ließen einige Tiere über die Tische kriechen – und maßen danach die Länge ihrer Schleimspur.

Weinbergschnecken; Bild: DPA

Schnecken – hier Weinbergschnecken – sind schneller unterwegs als man glaubt. BILD: DPA

LEER / JK - Auf der Kinderseite vom 19. Januar war der Witz von Ruth Möller aus Papenburg abgedruckt. Er ging so: Klettert eine Schnecke mitten im Winter auf einen Kirschbaum. Fragen die Vögel verwundert: „Warum kletterst Du denn mitten im Winter auf einen Kirschbaum?“ – „Na, um Kirschen zu essen.“ – „Aber die sind doch noch gar nicht reif!“ Darauf die Schnecke: „Wenn ich oben bin, schon.“

Schüler am Teletta-Groß-Gymnasium (TGG) in Leer wollten einmal genau wissen, wie schnell eigentlich eine Schnecke unterwegs ist. Schließlich sagt man ja oft: „Du bist langsam wie eine Schnecke.“

Die Sechstklässler am TGG sind aber zu einem anderem Ergebnis gekommen: „So langsam, wie im Witz beschrieben, ist keine Schnecke“, schreibt Biologielehrer Dr. Hartmut Haas aus Westoverledingen der Kinderseite. Und er erklärt, wie die Schüler das herausbekommen haben.

Um die Geschwindigkeit der Schnecken zu bestimmen, haben die Gymnasiasten im Biologieunterricht Schnecken über die Tischplatte kriechen lassen. Nach fünf Minuten haben die Schüler einen Faden auf die Schleimspur gelegt. Der Faden wurde anschließend glatt gezogen – die Schnecken waren ja nicht immer genau geradeaus gekrochen – und die Länge gemessen. Das Ergebnis: Die schnellsten Schnecken waren 35 Zentimeter weit gekrochen.

Jetzt kann gerechnet werden: eine Stunde hat zwölf mal fünf, also 60 Minuten. Eine Schnecke schafft in dieser Zeit also zwölf mal 35 Zentimeter, das sind 4,20 Meter!

„Auch die Spitze des höchsten Kirschbaumes ist somit in weniger als drei Stunden erreicht“, schreibt der Lehrer. Da kann sich die Schnecke ruhig Zeit lassen und abwarten, bis die Kirschen reif sind. Jetzt im Winter denkt sie sowieso nicht an Kirschen, sondern wartet in der Winterstarre auf wärmeres Wetter.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 16. Februar 2009, S. 28

2009-02-26, sh