Siehe auch

Sie sind hier: Startseite > TGG > Presseberichte > OZ vom 20.08.2009

Eltern können viel Geld durch Ausleihe sparen

BILDUNG Leeraner Schulen kaufen Lehrbücher und verleihen sie an ihre Schüler / Dafür wird eine Gebühr fällig

Das Angebot, die Bücher zu entleihen, wird gut angenommen. Das schont den eigenen Geldbeutel.

Von Jörg Vollbrecht

Jan Bakker im Keller des TGG

Zu Schuljahresbeginn viel zu tun: Jan Bakker im Keller des TGG.

LEER - Jan Bakker ist Herr über 12 000 Bücher. Der Oberstudienrat organisiert die Lernmittelausleihe am Teletta-Groß-Gymnasium in Leer. „Die meisten Bücher haben wir zu Beginn des Schuljahres verliehen“, sagt Bakker. Dennoch liegen noch 2000 Schulbücher im Keller des Gymnasiums. „Manche Bücher werden nur alle zwei Jahre gebraucht“, erklärt er. Die Bücher sind säuberlich nach Fächern und Klassen geordnet. Jedes ist mit einem Strichcode versehen. „So können wir immer genau sagen, welcher Schüler was entliehen hat“, erklärt Bakker. Vor seinem Lehrerleben leitete er einen Verlag. Das merkt man.

Fast alle Schüler am TGG nutzen das Angebot, die Bücher auszuleihen. Das ist auch an den anderen Leeraner Schulen so. „Bei uns sind es 100 Prozent“, bestätigt Heino Düpree, der die Hauptschule Gutenbergschule in Loga leitet.

„Einige leihen sogar doppelt aus“, sagt Klaus Kluth, Rektor der Realschule Möörkenschule in Loga. Sinn der Doppelausleihe: Ein Satz Bücher ist in der Schule, der andere bleibt zu Hause. Das schont die Rücken der Kinder, weil sie nicht mehr mit voll beladenem Ranzen kommen müssen.

Das Angebot, Bücher zu leihen, entlastet auch das Portemonnaie der Eltern. „Sonst kommen da schnell pro Jahr 200 bis 300 Euro zusammen“, rechnet Elke Nieboer-Speckmann, Vorsitzende des Schulelternrates am TGG, vor. Wenn sich die Schüler ihre Bücher aber von der Schule borgen, werden etwa 50 Euro pro Jahr fällig. Das sei immer noch viel Geld, „aber eine große Entlastung, gerade für weniger begüterte Familien“, lobt die Elternvertreterin. „Die Lehrmittelfreiheit war natürlich netter“, setzt sie hinzu.

Die Schulen sind damit der größte Buchkäufer der Region. „Wir sind auf die Aufträge der Schulen angewiesen“, bestätigt Ralf Borde von Bücher Borde. Er hofft, „dass die Schulen auch weiterhin bei uns kaufen und nicht auf das Internet ausweichen“.

Allerdings müssen die Händler den Schulen einen saftigen Rabatt von zwölf Prozent einräumen. Das schreibt eine Vereinbarung mit dem Land Niedersachsen vor.

Schulbuchausleihe

Seit dem Schuljahr 2004/05 können Schüler in Niedersachsen ihre Lehrbücher an den Schulen gegen Gebühr entleihen. Dafür verlangen diese etwa ein Drittel des Kaufpreises. Kinder von Hartz-IV- Empfängern sind von der Zahlung befreit.

Schulatlas, Lektüren und Arbeitshefte müssen sich die Schüler dagegen weiterhin noch selbst anschaffen.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 20. August 2009, S. 22 / Foto: Vollbrecht

2009-08-26, ay