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Auf einem großen Stapel lagen die Abiturzeugnisse bereit, die den 157 Abiturienten auf der Bühne der TGG-Aula überreicht wurden.
LEER / LU - Während die deutsche Fußball-Nationalelf in Südafrika noch dabei war, das WM-Gruppenspiel gegen Serbien zu vergeigen, ließen sich gestern die 157 Abiturienten des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) in Leer feiern. Die Reden zur Entlassfeier in der Aula waren passenderweise mit Fußball-Metaphern gespickt, vereinzelt waren sogar Vuvuzela-Laute zu hören. Wesentlich besser klangen aber Musik und Gesang des TGG-Chorkurses und der Groove Gang.
„Es gibt zwei Dinge, die sind wichtiger als Fußball“, sagte Schulleiter Hermann Visser, „nämlich Abitur und Geburtstag.“ Mit diesen Worten bedankte sich der Schulleiter bei den rund 500 Menschen in der Aula, die ihm soeben ein Ständchen zum Geburtstag gebracht hatten.
Visser lobte in seiner Rede nicht nur die Einserkandidaten, sondern auch diejenigen Abiturienten, die bis zum Schluss um das Bestehen kämpfen mussten: „Darauf können Sie auch stolz sein.“ Ob knapp oder glänzend bestanden, für alle Abiturienten gelte: „Dieses ist ein Höhepunkt in Ihrem Leben, den Sie nicht vergessen werden.“ Der Schulleiter sprach auch mahnende Worte: Das Abitur bedeute die Entlassung in die Freiheit, aber auch in die Erwachsenenwelt – ohne pädagogisches Netz: „Sie müssen Ihr Leben nun auf eigenes Risiko gestalten.“
„Sie werden sich im Leben beweisen müssen“, sagte Festredner Rolf von der Recke, der seit 1973 am TGG unterrichtet. „Intelligenz und Begabung sind kein Verdienst, sondern eine Verpflichtung.“ Der Oberstudienrat riet den Abiturienten: „Vertraut keinen Autoritäten. Das sage ich als alter 68er. Herr Visser kann ein Lied davon singen.“
Ein großer Publikumserfolg mit viel Gejohle und Applaus war die Rede des Abiturienten Henning Boekhoff, der sich an den Zehn Geboten entlanghangelte. Die Einhaltung des Gebotes „Du sollst nicht ehebrechen“ sei leicht gewesen, sagte Boekhoff mit einem Seitenhieb auf das benachbarte Ubbo-Emmius-Gymnasium: „Niemandem von uns wäre es eingefallen, an das vom bilingualen Musikleistungskurs geprägte UEG zu wechseln.“
Eine Gastrednerin kam aus der Zeit, als das TGG noch eine Mädchenschule war: Dr. Dr. Heide Braukmüller (Weener) sprach ein Grußwort der goldenen Abiturientinnen, die die Reifeprüfung vor 50 Jahren abgelegt hatten. Schulleiter Visser überreichte den Jubilarinnen Urkunden und eine Rose. „Wenn man nach 50 Jahren wiederkommt, bekommt man eine Blume dazu“, versprach er den heutigen Abiturienten. Vorerst müssen sie ohne auskommen.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 19. Juni 2010, S. 26 / Foto: Luppen
2010-06-19, bo