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Von Ingo Poppen
Arzthelferin Katrin Wachtendorf (links) überprüft die Blutentnahme bei der Schülerin Teelke Kleimaker.
LEER - Es ist nur ein harmloser kleiner Pieks, den Teelke Kleimaker verspürt. Die Schülerin des Leeraner Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) bleibt ganz ruhig – sie weiß, was sie erwartet. „Ich habe im vergangenen Jahr schon einmal gespendet.“ Bereits kurz nachdem ihr Arzthelferin Katrin Wachtendorf eine Nadel in die Armbeuge des rechten Arms eingeführt hat, beginnt das Blut auch schon in einen speziellen Entnahmebeutel zu fließen – und das relativ schnell.
„Bis die üblichen 500 Milliliter entnommen sind, dauert es etwa zehn bis 15 Minuten“, erklärt Wachtendorf. Eine sehr kurze Zeit – verglichen mit der großen Wirkung, die das gespendete Blut bei erkrankten Menschen haben kann. Das findet auch Teelke Kleimaker: „Ich habe 0 Rhesus negativ, also eine ziemlich seltene Blutgruppe“, sagt sie. „Deshalb spende ich gerne – es ist einfach schön, helfen zu können.“
Die 19-Jährige ist eine von 79 Abiturienten, die den kurzen Weg vom Schulgebäude zum Blutspende-Mobil des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gefunden hatten, um sich an der Aktion „Bluten fürs Abi“ zu beteiligen. Diese wurde vom TGG-Abschlussjahrgang organisiert. Die Schüler kümmerten sich neben der Anmeldung und Betreuung auch um die Verpflegung der Spender: In einem Klassenraum standen kalte und warme Getränke bereit. Zudem gab es Kuchen und belegte Brötchen.
Für die Hauptorganisation des alljährlichen Blutspendetags am TGG waren diesmal Regina Sap und Hauke Tergast verantwortlich. „Wir wollten unter unseren Mitschülern das Bewusstsein für die gute Sache schärfen“, sagt Sap. Das scheint gelungen, schließlich beteiligten sich 79 der etwa 230 Abiturienten an der Aktion – 60 von ihnen spendeten erstmals ihr Blut. „Das ist eine zufrieden stellende Bilanz“, so Tergast. Neben der Erfüllung des guten Zwecks lohnt sich die Aktion für die TGG-Schüler auch finanziell ein wenig. „Wir erhalten pro Spender eine Pauschale“, erklärt Tergast. „Davon können wir unseren Abiball und die Abizeitung zum Teil finanzieren“, fügt Sap hinzu.
Ein paar ihrer Mitschüler konnten am Blutspendetag jedoch nicht teilnehmen. „Es musste Rücksicht auf die Abiturvorbereitungen in den Leistungskursen genommen werden“, sagt Tergast. „Auch Minderjährige durften nicht spenden.“
Möglicherweise werden einige von ihnen die verpasste Aktion aber bald nachholen: bei einem ganz normalen Blutspendetag, irgendwo in Ostfriesland. Dort bluten dann zwar keine TGG-Schüler mehr für ihr Abitur. Doch das Prinzip bleibt gleich – am Anfang steht ein harmloser kleiner Pieks mit großer Wirkung.
Vor jeder Blutspende wird aus der Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen ein winziges Bluttröpfchen entnommen und auf den Gehalt an rotem Blutfarbstoff überprüft. Es folgt eine ärztliche Untersuchung, bei der Blutdruck und Puls gemessen werden. Erst danach kann die Blutentnahme beginnen.
Weitere Informationen und Blutspendetermine in der Region gibt es im Internet unter www.blutspende-nstob.de.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 27. Januar 2011, S. 20 / Foto: Poppen
2011-02-17, mh