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Von Robert Mohr
Konstantin Seidler sprach vor gut 120 Schülern. Eingeladen hatte ihn Geschichtslehrerin Claudia Lax, die mit ihm im Podium saß.
LEER - Zehn Tafeln, die Bände sprechen: Im Leeraner Teletta-Groß-Gymnasium (TGG) ist jetzt die Ausstellung „Man hat sich hierzulande ja dran gewöhnt“ zu sehen. Auf den Schautafeln, welche von der Amadeu-Antonio-Stiftung, eine Initiative gegen Rassismus aus Berlin, kommen, wird die Geschichte des Antisemitismus in Deutschland bis in die Gegenwart thematisiert.
Die Ausstellung begleitet die Auseinandersetzung mit dem Thema im Unterricht. Am 19. November haben zudem 100 Oberstufenschüler eine Studienfahrt in die Gedenkstätte Bergen-Belsen unternommen.
Eröffnet wurde die Schau mit einem Vortrag. Der Sozialwissenschaftler Konstantin Seidler, Mitglied einer liberalen jüdischen Gemeinde aus Hannover, hat über die verschiedenen Erscheinungsformen des Antisemitismus informiert. Gut 120 Schülerinnen und Schüler hörten ihm zu. „Ein Viertel aller Deutschen relativiert die Shoa. Brecht das mal runter“, so Seidler. An zahlreichen Beispielen zeigte der Experte den Schülern auf, wo im heutigen Alltag antisemitische Tendenzen erkennbar sind. Und seien es nur dahingesagte Sprüche wie: „Nur herein, wenn es kein Jude ist.“ Seidler betonte in Richtung seiner Zuhörer aber auch: „Ihr habt keine Schuld.“ Jedoch trage jeder die Verantwortung dafür, dass sich die Shoa nicht wiederhole.
Der Vortrag von Konstantin Seidler machte viele der Gymnasiasten nachdenklich. Jan Cordes (18 Jahre) sagte: „Das hat mich noch einmal sensibilisiert.“ Die zwölfjährige Antonia Beneckenstein meinte: „Es ist nicht gut, was viele Menschen über die Juden sagen.“ Und auch Berend Heykens (18) Fazit nach dem Vortrag war klar: „Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur rückblickend mit Antisemitismus beschäftigen, sondern auch in der Gegenwart.“
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 27. November 2013, S. 20 / Foto: Mohr
2013-11-27, bo