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Von Edgar Behrendt
Referendar Claas Geiken trat auf dem Ergometer kräftig in die Pedale – so lange, bis das Wasser kochte und Schüler Jakob Kayser seinen Tee trinken konnte.
LEER - Bei einem „Klimafrühstück“ lernten 110 Schüler des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) in Leer jetzt, wie sich die Auswahl der Produkte auf den CO2-Ausstoß auswirken kann. Die Stadt Leer hatte die Achtklässler kurz vor den Ferien zu zwei Projekttagen eingeladen. Dazu gehörte auch der Besuch des neuen Energie-Erlebnis-Zentrums (EEZ) in Aurich.
Zahlreiche leckere Produkte standen auf dem großen Frühstückstisch zur Auswahl. So konnten die Schüler beispielsweise Obst und Gemüse aus Deutschland, aber auch aus vielen anderen Herkunftsländern wählen. Auf diese Weise wurde ihnen nahegebracht, wie sie das Klima beeinflussen – zum Beispiel negativ, indem sie Produkte wählen, die auf der Südhalbkugel angebaut und geerntet wurden und einen langen Transportweg hinter sich hatten. Sie erfuhren auch, dass es nicht zwangsläufig sinnvoll ist, auf heimische Produkte zu setzen. Tomaten können beispielsweise aus dem beheizten Gewächshaus stammen und gelten deshalb als „Klimakiller“.
Als schädlichster Klimafaktor wurde der Fleischkonsum genannt. Ein Fünftel der Treibhausgase entstehen, weil Rinder, Schweine und Schafe Methan ausstoßen oder Wälder gerodet werden, um Weidefläche zu schaffen.
Mit einigen Zahlen schockte Susanne Sander-Seyfert von der Stadt die Achtklässler – zum Beispiel damit, dass jeder Bürger gut zehn Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verursache. Gut zwei Millionen seien auf die Ernährung zurückzuführen.
Es habe sich gezeigt, dass die Schüler durchaus ein kritisches Bewusstsein hätten, was das Klima betreffe, fasste Claas Geiken zusammen. Der Referendar selbst kam kräftig ins Schwitzen. Er strampelte am Ergometer, was das Zeug hielt, um für Strom zu sorgen. Ihm gelang es nach einigen Minuten, das Wasser zum Kochen zu bringen – zur Freude von Schüler Jakob Kayser, der dann seinen heißen Tee genießen konnte.
Wer sich klimafreundlich ernähren möchte, sollte aufgrund der kurzen Wege auf regionale Produkte setzen. Zudem sollten Obst und Gemüse in der Jahreszeit gekauft werden, in der sich auch geerntet werden.
Wichtig: Bioprodukte sind klimafreundlich, weil auf Düngemittel verzichtet wurde. Nicht gekauft werden sollten aufwändig verpackte Lebensmittel.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 28. Juli 2015, S. 18 / Foto: Behrendt
2015-08-04, bo