Zum Inhalt springen

Siehe auch

Sie sind hier: Startseite > TGG > Presseberichte > OZ vom 09.05.2018

Austausch über Flussgesundheit

BILDUNG Workshop am Leeraner Teletta-Groß-Gymnasium zum Thema Ems

24 Siebtklässler diskutierten mit Experten und Interessenvertretern über deren Standpunkte.

Von Dennis Schrimper

Foto vom  Workshop in der Aula des Leeraner Teletta-Groß-Gymnasiums

Astrid Paschkowski (links) moderierte den Workshop in der Aula des Leeraner Teletta-Groß-Gymnasiums.

LEER - Siebtklässler Tammo Stuke war wohl nicht der einzige, der etwas Neues gelernt hat: „Ich werde den Fluss jetzt mit anderen Augen betrachten“, stellte er nach einer mehrstündigen Auseinandersetzung mit dem Thema Ems fest, an der sich seine Mitschüler, Experten und Interessenvertreter beteiligt hatten.

Am Leeraner Teletta-Groß-Gymnasium fand für die Klasse 7egm am Dienstag der Workshop „Zukunftsperspektive Tideems“ statt, ein Projekt der drei Naturschutzverbände BUND, Nabu und WWF. Vertreter des Landkreises Leer, der Landwirtschaft, der Meyer-Werft, Naturschützer, Ems-Anwohner und andere Akteure stellten ihre Standpunkte zum Streitthema Ems vor. Hochkonzentriert setzten sich die Gymnasiasten mit den jeweiligen Konzepten und Argumenten auseinander, nahmen Standpunkte ein und entwickelten eigene Ideen, wie die Flussqualität der Ems verbessert werden könnte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ein Fluss so viele Debatten auslösen kann“, zeigte sich Schüler Nico Spanjer erstaunt. Zu den kühnsten Vorschlägen gehörte die Überlegung, die Papenburger Werft zum Umzug zu bewegen. Dagegen wurde argumentiert, dass das Unternehmen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region sei. „Und Meyer-Werft geht nur mit einer tiefen Ems“, sagte ein Schüler.

Dass es keineswegs um einfache Lösungen geht, machte Peter Pauschert von der Naturschutzstation Ems deutlich. Es handele sich um „eine ganz verzwickte Situation“. „Es ist nicht so, dass man an einer Schraube dreht und alles ist wieder gut.“ Die Ems stehe von vielen Seiten unter Druck. Andreas Engels vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz empfand die Auseinandersetzung mit den Schülern als bereichernd, da man dazu gezwungen werde, die eigene Position zu reflektieren. Astrid Paschkowski, Referentin des WWF, moderierte den Workshop. Ziel der Veranstaltung sei es gewesen, ein Bewusstsein für die Dynamik und Komplexität des Themas zu schaffen.

Der Workshop soll noch an vier weiteren Gymnasien in der Region stattfinden – als nächstes am 19. Juni am Johannes-Althusius-Gymnasium in Emden. Weitere Stationen sind das Emder Max- Windmüller-Gymnasium und das Mariengymnasium in Papenburg. Eine weitere Schule kann sich noch beim WWF bewerben.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 9. Mai 2018, S. 12 / Foto: Schrimper

2018-05-18,