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Jede Menge „Beiträge für eine bessere Welt“

UMWELT TGG-Schüler diskutierten darüber, wie sie nachhaltiger mit Ressourcen umgehen können

Die Unesco-Multivisionsschau „Reduse“ war zu Besuch. Es gab Anregungen, wie es gelingen kann, knapp werdende Rohstoffe einzusparen.

Von Edgar Behrendt

Foto von der Unesco-Multivisionsschau 'Reduse' am 19.06.2018 im TGG

Holger Krohn klärte die Schüler über den Res­sour­cen­ver­brauch auf der Erde auf.

LEER - „Manchmal braucht man einen kleinen Arschtritt. Dann kann man die Welt verändern.“ Ganz so grob, wie er es am Dienstag in der Aula des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) in Leer formulierte, war Holger Krohn dann doch nicht. Gemeinsam mit seinem Kollegen Björn Wiele beließ er es dabei, die rund 400 Schüler aus den achten, neunten und zehnten Klassen mit verbaler Überzeugungskraft wachzurütteln. Es ging dabei um die Frage, wie man die „Konsum- und Wegwerfgesellschaft“ verändern und „Beiträge für eine bessere Welt“ leisten kann. Große Teile der Bevölkerung hätten einen Lebensstil mit einem „unheimlichen Ressourceneinsatz“, wie Krohn sagte. „Wenn sich alle so verhalten würden, wie in den westlichen Ländern, bräuchten wir nicht eine Erde, sondern drei“, hieß es im Film „Umgang mit Ressourcen der Welt“, der den Schülern gezeigt wurde.

Krohn und Wiele touren mit ihrer Multivisionsschau „Reduse“ durch Schulen in Deutschland. Als Schirmherrn in Leer hatten sie dafür Landrat Matthias Groote gewinnen können. Dessen Schulamtsleiter Gerhard Wessels brachte es zu Beginn der Veranstaltung auf den Punkt: „Wer etwas verändern will, muss bei sich selbst anfangen.“ Dafür, wie das funktionieren kann, gab es jede Menge Beispiele zum Umgang mit nicht nachwachsenden Rohstoffen wie Öl, Gas und Kohle, oder nachwachsenden Rohstoffen wie Holz oder Baumwolle. So ging es darum, Handys nicht wegzuwerfen, sondern zurückzugeben. Das Problem: Sie erhalten unter anderem kleine Gold-Bestandteile, die recycelt werden könnten. Passiere das nicht, gibt es spätestens 2050 nicht mehr genügend Rohstoffe für „neue tolle Technik“ wie Laptops, Fernseher oder Handys.

Enorm wichtig sei es, auf die oft nur einmal genutzten Plastiktüten zu verzichten. Stattdessen könne man einen Rucksack oder eine Stofftasche nutzen. Vorgeschlagen wurde, Repair-Cafés zu besuchen, um kaputte Geräte nicht wegwerfen zu müssen. Kleidung, CDs und Bücher ließen sich spenden. Beim Upcycling würden alte Klamotten wie Schals aufgetrennt, um daraus zum Beispiel neue Pullover zu stricken. Als großes Problem machte Holger Krohn den Pappbecher für Kaffee aus, den es auch an vielen Schulen gibt. Weil dieser beschichtet sei, sei er nicht wiederverwendbar, sondern werde verbrannt. „Das passiert in Deutschland jedes Jahr mit fast drei Milliarden Einwegbechern“, so Krohn. Auch die Schüler hatten einige Ideen. Einer der Vorschläge: „Die Autos müssen aus der Innenstadt raus. Stattdessen muss der Öffentliche Personen-Nahverkehr und der Radverkehr gestärkt werden.“

Die Kampagne

Landkreis, Stadt und OLB haben den Besuch der Unesco-Multivisionsschau „Reduse – Über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde“ am Teletta-Groß-Gymnasium möglich gemacht.

Die Bildungskampagne „Reduse“ – reduce, reuse, recycle – macht Station an 2000 Schulen und erreicht damit eine halbe Million Schüler. Projektträger sind der Bildungsträger „die Multivision e.V.“, die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und die Entwicklungsorganisation Oxfam.

Weitere Infos im Netz unter www.multivision.info

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 20. Juni 2018, S. 22 / Fotos: Behrendt

2018-06-30,