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Schüler als Rettungsschwimmer im Einsatz

AUFSICHT Sieben TGG-Zehntklässler beginnen an diesem Freitag mit Ferienjobs an der Küste

Sie wollen mindestens für zwei Wochen „Dienst schieben“, leben in Appartements und in Wohnwagen. Der Lohn: 22 Euro am Tag.

Von Edgar Behrendt

Foto von Rettungsschwimmerinnen des TGG

Bianca Harms (von links), Teelke de Vries, Rena Feen­ders, Va­nessa Oltrop, Christiane Hummelsiep und Elisa-Marie Schef­fel haben sich – wie auch Tim Juniel (fehlte beim Foto­ter­min) – zu Rettungsschwimmern ausbilden las­sen und wollen ihre Fähigkeiten von diesem Freitag an erstmals an der Küste in der Praxis unter Beweis stellen.

LEER - Das ist mal ein außergewöhnlicher Ferienjob für Schüler: Gleich sieben Zehntklässler – sechs Mädchen und ein Junge – des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) in Leer sind seit diesem Freitag als Rettungsschwimmer für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Waterkant an der Küste im Einsatz. Aufgeteilt in zwei Gruppen sind sie zunächst für zwei Wochen auf Borkum und im Wangerland stationiert. Nach der Hälfte der Zeit wechseln die Gruppen ihren Standort.

Erst in diesem Jahr haben Bianca Harms, Teelke de Vries, Rena Feenders, Vanessa Oltrop, Christiane Hummelsiep, Elisa-Marie Scheffel und Tim Juniel an der Schule ihr Rettungsschwimmerabzeichen in Silber gemeistert. Ihr Ausbilder ist Lehrer Johannes Winckler, der seit fünf Jahren die Arbeitsgemeinschaft „Erste Hilfe/Rettungsschwimmen“ anbietet. Der 62-Jährige war es auch, der die Schüler für den Ferienjob begeistert hat: „Ich habe das selber Ende der 1960er Jahre gerne gemacht“, erzählt der DLRG- und DRK-Ausbilder. Die Schüler waren sofort „Feuer und Flamme“: „Warum soll ich die frisch erworbene Urkunde als Rettungsschwimmer zu Hause einstauben lassen?“, fragt Christiane Hummelsiep. Man wolle das Erlernte nun auch in der Praxis unter Beweis stellen. Einige der sieben Schüler geben sich mit den zwei Wochen nicht zufrieden, wollen gleich für fünf Wochen Dienst schieben. Der Vorteil sei, dass sich alle in der Gruppe „ganz gut kennen“. Da könne man auch in der Freizeit gemeinsam etwas unternehmen, sagt Elisa-Marie Scheffel. Davon, in den Ferien „sechs Wochen rumzusitzen“, hält sie nichts.

Der Einsatz an der Küste sei zunächst „ein Testballon“, sagt Johannes Winckler. Aktuell handele es sich um eine private Initiative. Für den Fall, dass es künftig Unterstützung durch die Schule gebe, sei eine Wiederholung denkbar. „Wenn wir das TGG-Logo auf der Kleidung haben, wäre das auch eine gute Werbung für unser Gymnasium“, findet Winckler. In diesem Jahr habe man dankenswerterweise einen Kleidungszuschuss vom Lions-Club Leer-Evenburg bekommen.

Wichtig sei für die angehenden Abiturienten, Erfahrungen zu sammeln, findet Winckler. Ein großer Vorteil sei, dass sie an der Küste von erfahrenen Kräften eingewiesen würden. Beispielsweise würden sie erleben, „wie gefährlich ein Priel ist“. Alleine dort hindurchzuschwimmen, sei nicht möglich. Man sei auf Hilfe angewiesen. Angst vor dem Ernstfall hat keiner in der Gruppe. Dafür sei man schließlich ausgebildet worden, befanden die Rettungsschwimmer.

Täglich von 10 bis 18 Uhr sind sie im Einsatz. Gut bezahlt ist der Ferienjob nicht. Es werden 22 Euro täglich gezahlt. Und um die Verpflegung haben sich die 16- bis 17-jährigen angehenden Abiturienten selbst zu kümmern. Untergebracht sind sie in Appartements, die von der DLRG angemietet wurden, oder in Wohnwagen.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 29. Juni 2018, S. 21 / Foto: Behrendt

2018-07-05,