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Sie sind hier: Startseite Archiv 2010/11 2. Halbjahr SR vom 22.05.2011
Isabella van Ohlen, Eske Hillbrands und Tim Wilken (v. l.) sprühen ein Gedichtfragment an eine alte Tür des Stadtbibliothek-Gebäudes.
Leer (rb) Morgen startet die erste Jüdische Woche in Leer. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen soll sowohl das moderne Erscheinungsbild des Judentums als auch die historische Komponente gezeigt werden. Im Rahmen der Jüdischen Woche haben Schüler des Teletta-Groß-Gymnasiums in den letzten Tagen Gedichtfragmente der Lyrikerin Mascha Kaléko an Wände von öffentlichen Gebäuden und Geschäften gesprayt. Vorbild war das Lyrical Streetart-Projekt der Grafikerin Sarah Marie Hensmann in Bielefeld.
In der Arbeitsgemeinschaft „Eine Blume namens Heimat“ haben sich die Schüler bereits seit längerem mit den Gedichten der Jüdin Mascha Kaléko beschäftigt, die 1938 aus Deutschland emigrieren musste. „Das Kunstprojekt ist eine tolle Abwechslung zum normalen Unterricht“, so die Schülerin Eske Hillbrands. Ihre Lehrerin Claudia Lax lobt das große Engagement der AG-Teilnehmer, die einen großen Teil ihrer Freizeit in das Projekt investiert haben.
Beim Abziehen der Schablonen ist Vorsicht und Sorgfalt geboten
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
„Gemeinsam haben wir Zitate ausgewählt, die den Schülern etwas bedeuten“, erklärt sie. Am Mittwoch, 25. Mai, werden sich die Schüler noch einmal mit den selbstangefertigten Schablonen, Sprühfarbe und Holztafeln auf dem Denkmalsplatz versammeln. Ab 14.30 werden sie hier acht Holztafeln mit Gedichtfragmenten besprühen und meistbietend versteigern. Auch Postkarten und Buttons wird es geben. Von den Tafeln werden die späteren Besitzer lange etwas haben. Die schönen Motive an den Gebäuden der Innenstadt hingegen werden mit der Zeit immer mehr verblassen und irgendwann komplett verschwinden, da dafür Kreidespray benutzt wurde. Dies soll auch die Vergänglichkeit und den Verlust der Heimat symbolisieren.
Aus dem SonntagsReport vom 22. Mai 2011, S. 37 / Fotos: Rieke Becker
2011-05-26, jb