Sie sind hier: Startseite Archiv 2013/14 2. Halbjahr OZ vom 29.01.2014
Anna Flume (links) von der Ehemaligen Jüdischen Schule in Leer mit der Preisträgerin Femke Hesse.
LEER / KAE - Zum ersten Mal ist jetzt der Schalom-Chaver-Preis an Schüler verliehen worden, die sich in ihren Facharbeiten mit dem jüdischen Leben in Ostfriesland, mit Antisemitismus, der deutsch-jüdischen Geschichte oder dem Staat Israel befasst haben. Ausgelobt hatten den Preis die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GFCJZ) Ostfriesland und die Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Arbeitsgemeinschaft Ostfriesland.
Der mit 500 Euro dotierte erste Preis ging an Femke Hesse von der Freien Christlichen Schule Ostfriesland (FCSO) für ihre Arbeit mit dem Titel „Stellvertretend für Millionen: Der Maler Felix Nussbaum – Leben und Wirken gegen das Vergessen“. Hesse habe den Lebensweg des Künstlers sehr gut nachgezeichnet und einen guten Überblick über sein Werk gegeben, sagte die Leiterin der Ehemaligen Jüdischen Schule in Leer, Anna Flume. Dort wurden die Preise in einer Feierstunde übergeben.
Der kleine Saal war bis auf den letzten Stuhl besetzt. Ingo Carl vom Vorstand der DIG in Ostfriesland ermunterte in seiner Ansprache dazu, mehr Begegnungsmöglichkeiten für deutsche und israelische Schüler zu schaffen. Schließlich bedeute der Name des Preises „Friede sei mit dir, mein Freund“.
„Das Schicksal der ehemaligen Schülerinnen des Oberlyzeums für Mädchen in der Zeit des Nationalsozialismus unter besonderer Berücksichtigung des Lebensweges von Carla Gans“ war das Thema von Sebastian Pietryga vom Leeraner Teletta-Groß-Gymnasium (TGG). Er bekam den zweiten Preis (300 Euro).
Der dritte Preis ging an Neelke Lieutenant von der IGS Aurich. Sie untersuchte das „Schicksal der Auricher Judengemeinde am Beispiel der Familie Stoppelmann“. Das Preisgeld in Höhe von 200 Euro spendete die Schülerin postwendend für einen „Stolperstein“ in Aurich, der an die Familie erinnern soll.
Ebenfalls mit dem dritten Preis wurde Melanie Schwengels (FCSO) für ihre Arbeit „Musik überwindet ideologische Grenzen anhand der Beispiele von W. Szpilman und dem West-Eastern Divan Orchestra“ ausgezeichnet.
Auch die Arbeiten von Alina Eckhoff (FCSO) und Jonathan Disselhoff (TGG) wurden prämiert. Die Schülerin und der Schüler bekamen Buchpreise. Eckhoff hatte über „Kreuzzüge im Heiligen Land – ein törichtes Streben?“ und Disselhoff über das „Schicksal des Jechiel Hirschberg“ geschrieben.
Der Schalom-Chaver-Preis soll auch in Zukunft vergeben werden. Teilnehmen können Schüler der Sekundarstufe II. Weitere Informationen zur Teilnahme gibt es im Internet unter ostfriesland.deutsch-israelische-gesellschaft.de
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 29. Januar 2014, S. 12 / Foto: Keller
2014-03-02 (letzte Änderung), bo