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Die Verlegung der Stolpersteine in der Fußgängerzone

Am 3. Juni 2024 wurden die ersten Stolpersteine in der Fußgängerzone der Stadt Leer im Beisein des Shoah-Überlebenden Albrecht Weinberg verlegt: Die kleinen Gedenktafeln vor der Mühlenstraße 98 erinnern an die letzte jüdische Schülerin des Oberlyzeums für Mädchen Sicilia de Vries und deren Familie. Weit über zweihundertfünfzig Besucher*Innen waren gekommen, unter ihnen mehrere Klassen verschiedener Jahrgänge und Schulen der Region. Während Schüler der BBS II vier kleine Gedenktafeln in den Boden einließen, stellten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Detektive der Vergangenheit“ Kurzbiographien über Jonas de Vries, seine Ehefrau Bertha und deren Töchter Elisa und Sicilia vor.

Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung. Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung. Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung. Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung. Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung. Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung.
Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung. Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung. Das Foto zeigt eine Szene von der Stolperstein-Verlegung.

Das Foto zeigt AG-Teilnehmerinnen im Gespräch mit Albrecht Weinberg unmittelbar nach der Stolperstein-Verlegung.

AG-Teilnehmerinnen im Gespräch mit Albrecht Weinberg

Das Schicksal der Familie de Vries

Die Patenschaft für die Stolpersteine in Erinnerung an die letzte jüdische Schülerin des Oberlyzeums für Mädchen und deren Familie

Die Begegnungen mit den Nachkommen der dritten Generation der Shoah hat gezeigt, welche Schatten das Inferno 1933–1945 auch auf das Leben der Nachkommen der Verfolgten wirft. Das Projekt der Stolpersteine versteht sich als ständiger Arbeitsprozess, der Brücken mit den Enkeln des Holocaust bauen kann. Biographien ehemaliger BürgerInnen der Stadt werden wieder sichtbar und Querverbindungen der Familiengeschichten der jüdischen Gemeinde von einst erkennbar. Neue Kontakte entstehen. Die kleinen Gedenktafeln mit ihren recherchierten Hintergründen erinnern an die Vergangenheit, erhellen aber zeitgleich die Gegenwart und können als Mahnmale in eine Zukunft ohne Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit weisen, wenn wir dies wollen und den Prozess tatkräftig unterstützen: In diesem Sinne möchte das TGG sehr gerne die Patenschaft für diese vier Stolpersteine übernehmen.

Was heißt „Patenschaft“? – Es bedeutet in erster Linie Sicilia de Vries und ihre Familie zu würdigen, die Steine zu pflegen, zu putzen und am 9. November eine Rose niederzulegen. Grundsätzlich heißt das, die Erinnerung an die Shoah wach zuhalten, im Geschichtsunterricht, in der Projektarbeit, in der Kooperation mit Gedenkstätten und im öffentlichen Raum. In der Summe bedeutet es, in der Auseinandersetzung und Identifikation mit der eigenen Schul- und Lokalgeschichte Verantwortung für ein demokratisches Miteinander im unmittelbaren eigenen Umfeld zu übernehmen. Erinnerungskultur und Demokratiebildung gehören zusammen. In diesem Rahmen hat die 10c 2023/24 in einem fächerübergreifenden Unterrichtsprojekt dokumentarische Kurzfilme über das Leben der Sicilia de Vries gedreht, der ihren Schulweg nachzeichnet:

Text: Claudia Lax / Fotos: Claudia Lax, Stadt Leer, Frank Wieligmann / Videos: Jan-Philipp Weerts mit der 10c 2023/24

2024-12-17,