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GeWi-Profil
Zielsetzungen und Konzeption des gesellschaftswissenschaftlichen
Profils am TGG
Unsere primäre Zielsetzung ist es, unsere Kinder zur Mündigkeit zu erziehen. Schüler
und Schülerinnen sollen nicht nur Verantwortung für das eigene Tun und die eigene
Lebensgestaltung übernehmen; darüber hinaus ist es unser Anliegen, sie für eine politische
Teilhabe in unserer demokratischen Gesellschaft zu motivieren.
In einer Welt, die von einem ständigen (globalen) Wandel und zunehmender Komplexität
geprägt ist, erscheint es nur sinnvoll, im Unterricht die Fachdisziplinen Geschichte,
Geographie und Politik-Wirtschaft zu integrieren. Diese Kombination soll unseren Kindern
insbesondere dazu verhelfen …
- ein politisch-soziales, historisches und räumliches Bewusstsein zu fördern, um
sich in ihrer Umwelt zurechtzufinden,
- Solidarität mit anderen zu entwickeln und politisch verantwortlich auf der
Grundlage unserer Verfassung zu handeln sowie
- umweltbewusst und nachhaltig zu agieren.
Den formulierten Zielen kann das B-Profil in besonderer
Weise gerecht werden, da es fächerübergreifend Kompetenzen, Inhalte und Methoden der
gesellschaftswissenschaftlichen Fächer verknüpft;
die Fächer Geschichte, Erdkunde und Politik-Wirtschaft tragen
gemeinsam zur politischen Bildung bei. Dabei unterstützt der
Projektunterricht die SchülerInnen, sich besondere
Kenntnisse über geschichtliche Entwicklungen, geographische Bedingungen und politische
Strukturen weitgehend selbständig anzueignen; er befähigt sie, ihre Lebenswelt zunehmend
autark zu erschließen, sich in ihr zu orientieren und sie mit zu gestalten.
Durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven
der jeweiligen Thematiken im Unterricht entwickeln die SchülerInnen ihre Fähigkeiten,
sich in das Denken und die Probleme von Individuen, gesellschaftlichen Gruppen und
Staaten hineinzuversetzen. In diesem Zusammenhang sollen die Lernenden ihre
interkulturellen Kompetenzen erweitern und Verantwortung für die Gewährleistung der
Menschenrechte übernehmen.
In der Auseinandersetzung mit Medien eröffnen sich
Schülerinnen und Schülern erweiterte Möglichkeiten der Wahrnehmung, des Verstehens und
des Gestaltens. Für den handlungsorientierten Wissenserwerb sind Medien
selbstverständlicher Bestandteil des Unterrichts. Sie unterstützen die individuelle und
aktive Wissensaneignung und fördern selbstgesteuertes, kooperatives und kreatives
Lernen. Auch die digitalen Medien sind wichtige Elemente
zur Erlangung übergreifender Methodenkompetenz. Sie dienen
Schülerinnen und Schülern dazu, sich Informationen zu beschaffen, zu interpretieren und
kritisch zu bewerten, und fördern die Fähigkeit, Aufgaben und Problemstellungen
selbstständig und lösungsorientiert zu bearbeiten.
Die Beschäftigung mit politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen
Strukturen, Ereignissen und Prozessen der Vergangenheit ermöglicht die Entwicklung eines
Geschichtsbewusstseins. Dieses bietet Hilfe zur Standortfindung, Standortbestimmung und
Teilhabe am demokratischen und sozialen Rechtsstaat, in der gegenwärtigen Gesellschaft
und in einer sich schnell verändernden Welt.
- fächerübergreifende Projekte eingebunden in den
Unterrichtsfächern Erdkunde, Politik-Wirtschaft sowie Geschichte;
ggf. kann die Lerngruppe auch Fragestellungen
behandeln, die Themen des Religionsunterrichts bzw.
der Werte und Normen-Unterrichtsstunden berühren und miteinander verzahnt werden.
- Exkursionen und Einbindung außerschulischer Lernorte
(Exkursionen zu Gedenkstätten, Museen, Ausstellungen, politischen Institutionen und
Archiven etc.)
- Erarbeitung von Lösungsansätzen für zumeist aktuelle
gesellschaftliche Problemfragen: Im Idealfall können Teams von 2-3
Fachlehrkräften der B-Fächer ihren thematischen Rahmen für die Unterrichts-Progression
im Laufe der vier Schuljahre selber setzen; sie entwickeln pro Schul(halb-)jahr
eine moralisch-ethische/politische/gegenwartsbezogene Problemstellung
bzw. Leitfrage, die fächerübergreifend bzw. fächerergänzend behandelt werden soll
(z. B.: Wie ist ein gemeinsames Europa zu
gestalten?; Gründe, Konsequenzen und Diskussion von Lösungsansätzen für den
gegenwärtigen Terrorismus; Strategien zur Lösung der aktuellen Flüchtlingskrise;
Problematische deutsch-polnische Beziehungen im Verlauf der Jahrhunderte bis heute;
Friedenspolitik; Von untergegangen Welten und modernen Utopien etc.).
Die Komplexität der jeweiligen Themenbereiche wird im Verlauf der Lernprogression
gesteigert; nach einer Einführungsphase mit „Mini-Projekt(en)“ zur Schulung der
fachspezifischen Arbeitsmethoden im 7. Jahrgang, wird in den höheren Jahrgangsstufen
der geographische Raum, den die Lerngruppe analytisch betrachtet, stetig vergrößert
(Deutschland – Europa – die Welt); der Horizont wird im wahrsten Sinne des Wortes
von Jahr zu Jahr erweitert!
7. Jahrgang
Einführungsphase frei nach dem Motto:
„Die Reise um die Welt beginnt!“
- Exkursion zum Klimahaus in Bremerhaven als denkbare
Auftaktveranstaltung zur Motivation und/oder
intensiven (Nach-)Aufbereitung der Themenkomplexe Auswirkungen der
Klimaveränderung auf die Lebensweisen der Menschen; Umweltschädigende Folgewirkungen
des Massentourismus etc.; Alternative oder Ergänzung:
Besuch des Auswanderer- bzw. Einwandererhauses in
Bremerhaven zum Themenkomplex: Lösungen der Flüchtlingskrise
- Einführung in die fachspezifischen Arbeitsweisen des
Historikers, Politologen und Geographen durch integrative Projekte zu den
Themenkomplexen …
- wie z. B.
Jerusalem
- Trumps Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels (als Einführung)
- Eine analytische Betrachtung des schwierigen Verhältnisses zwischen
Palästinensern und Israelis (Geschichte)
- Das Problem der Wasserversorgung Konfliktregion (Erdkunde)
- Die Zweistaaten-Lösung zur Überwindung des Nahostkonflikts?!? (Politik)
- oder
Breslau (im Falle einer Schwerpunktsetzung
„Deutsch-Polnische Beziehungen“)
- Einladung nach Wrocław, die Kulturhauptstadt Europas 2016 (Einführung)
- „Als Wrocław noch Breslau hieß“: eine kurze Stadtgeschichte (Geschichte)
- Wirtschaftsstandort Wrocław Heute (Politik-Wirtschaft bzw. Geographie)
- Tourismus in Wrocław (Politik)
- Polen und seine Rolle in der EU
- oder
Palmyra (im Falle einer Schwerpunktsetzung
„Terrorismus“)
- Das Leben in Palmyra in der Antike (Geschichte)
- Zerstörung des UNESCO-Weltkulturerbes durch die Terrororganisation
IS (Politik)
- Herausforderung Flüchtlingsströme aus Syrien als Herausforderung
für die BRD und für die EU in der Gegenwart (Erdkunde)
Beispiele von Modulen in den höheren Jahrgängen
- Klasse 8: Das niederländisch-deutsche Grenzgebiet
Ems-Dollart: eine Region mit Zukunft?
- Klasse 9: Vom Schlachtfeld zur Nachbarschaft: das
deutsch-niederländische Verhältnis im Verlauf des letzten Jahrhunderts /
Vorbereitung und Durchführung einer Exkursion nach Ysselsteyn zum
Soldatenfriedhof in Kooperation mit einer niederländischen Klasse
- Klasse 10: Fallbeispiel der Kolonialpolitik und
deren Folgewirkungen für die Gegenwart: Was ist aus der ehemals wichtigsten Kolonie
der Niederlande Indonesien geworden?
Claudia Lax, Dezember 2017
2018-02-11,
bo