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90 Minuten bis zum Abschlusszeugnis

SCHULE Abiturfeiern am Teletta-Groß-Gymnasium und Ubbo-Emmius-Gymnasium in Leer

Applaus gab es auch für Väter und Mütter, die ihre Kinder auf dem Weg bestärkt haben.

VON PHILIPP KOENEN

Der Abiturjahrgang 2008 des TGG

Ein wahrhaft großer Jahrgang: 135 Schüler des TGG erhielten in der Aula ihr Abschlusszeugnis. Da nicht alle Gäste im Saal einen Platz fanden, wurde die Veranstaltung auf Großleinwand im Flur übertragen.

LEER - Sieben Jahre haben sie bis hierher gebraucht, einige auch etwas länger. Was sind da schon 90 Minuten? Nur noch so lange wie ein Fußballspiel, hat der Direktor gerade erklärt, dann ist das Finale geschafft.

135 Abiturienten des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) in Leer warten an diesem Vormittag auf den krönenden Abschluss ihrer Schullaufbahn – das Reifezeugnis. Zeitgleich wird auch am benachbarten Ubbo-Emmius-Gymnasium (UEG) der Schlussakt eingeläutet; dort bekommen 90 Schüler das Abiturzeugnis. Damit stehen den jungen Leuten viele Türen offen.

UEG-Leiter Michael Müttel bei seiner Rede

UEG-Leiter Michael Müttel bei seiner Rede vor den Gästen in der Sporthalle des Gymnasiums.

Ein Fußballspiel lang – 90 Minuten Gelegenheiten. Zeit, um mit ironischer Distanz auf das zurückzuschauen, was war, und mit Mut nach vorn; Zeit für gute Ratschläge, beste Wünsche und herzlichen Dank.

UEG-Direktor Michael Müttel findet sich dabei in einer Doppelrolle wieder: als Leiter des Gymnasiums – und als Vater einer Tochter, die dort jetzt ihr Abitur gemacht hat. Er wünscht den Schülern viel Erfolg auf dem Weg, den sie nach der Schule gehen werden. „Ich bin mir sicher, dass wir Lehrer am Ubbo-Emmius-Gymnasium Ihnen geholfen haben, das Fundament dafür zu legen.“

Am TGG beschreibt Direktor Hermann Visser Schule als einen Ort, der nicht nur zum Lernen da ist: „Schule ist eben auch das Leben und Erwachsenwerden.“ Söhne und Töchter ermuntert er zum Applaus für die Eltern, die ihre Kinder auf diesem Weg bestärkt haben. Dafür bekommen Mütter und Väter aber auch etwas zurück, und zwar nicht nur das Bestehen der Abiturprüfung.

Gerade Abschlussfeiern sind immer wieder ein Beleg dafür, dass Schüler mehr beherrschen als Vokabeln, chemische Formeln und den Satz des Pythagoras. Auch an diesem Vormittag stellen junge Leute beim Rahmenprogramm mit Vorträgen und Musik an beiden Gymnasien unter Beweis, dass in ihrer Generation über das Schulwissen hinaus Witz, Kreativität und künstlerische Begabung steckt.

Kai Hagedorn und Friederike Linsmeier bei ihrer Rede

Ironisch und von den Mitschülern umjubelt: Kai Hage­dorn und Friederike Linsmeier hielten eine tolle Abitur­rede.

Am UEG etwa halten die Abiturienten Friederike Linsmeier und Kai Hagedorn eine fulminante Rede mit gut gesetzten Pointen, in der sie sowohl die Lehrer auf die Schippe nehmen – „Bei einigen haben wir sogar etwas gelernt“ –, als auch den eigenen Abiturjahrgang. Dort gebe es zwei Typen: den Gammlerus-Rumhängus sowie den Streberum-Fleißorus; letzteres eine Spezies, die sich vorzugsweise in der Nähe von Lehrern aufhalte.

Walter Herrenbrück vom goldenen Abiturjahrgang 1958 weiß gleich, dass es nicht leicht sein wird, mit dieser Abi-Rede gleichzuziehen. Doch was die beiden Schüler an Ironie und Dynamik zu bieten hatten, gleicht er mit Klugheit aus. Und mit Lebenserfahrung, die lehrt, dass es kein Nachteil sein muss, nicht direkt ans Ziel zu kommen: „Umwege erweitern die Ortskenntnis.“

Abi an TGG und UEG

Hanno Kossen vor dem TGG

Hanno Kossen ist der beste Abiturient am TGG. Er spielte dort auch in der Bigband.

Am TGG haben 135 Schüler das Abitur gemacht. Es war einer der größten Jahrgänge an der Schule. 13 Abgänger schafften ein Einser-Abi. Die beste Note (1,3) erzielte Hanno Kossen aus Hilkenborg in Westoverledingen. Gestern ist er 19 Jahre alt geworden. „Ich werde nach London gehen“, sagt er. In der englischen Hauptstadt wird er ab September am University College London studieren – Chemie mit einer Fremdsprache (Französisch). Hanno Kossen erhielt den Hauptpreis des TGG für die beste Gesamtleistung.

Für hervorragende Leistungen wurden am TGG außerdem folgende Schüler ausgezeichnet: Ingrid Keiser in Physik; Arne Baumann und Hanno Kossen in Chemie; Aisha Degen in Französisch; Judith Engel in Religion.

Am UEG schafften 90 Schüler den Abschluss. Der Abi-Jahrgang 2008 erzielte dabei einen herausragenden Notendurchschnitt von 2,51. Gleich 21 Schüler dieses leistungsstarken Jahrgangs hatten nach der Abitur-Prüfung eine Eins vor dem Komma; in einem Fall wurde sogar eine glatte 1,0 erreicht (die OZ berichtete).

Auszeichnungen für hervorragende Leistungen erhielten am UEG: Willeke Schmidt in Französisch; Sonja Tülp in Mathematik; Menno Müller in Physik; Tomke Müttel in Chemie; Torsten Wietoska in Sport; Lisa Walper in Biologie.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 30. Juni 2008, S. 12

2008-06-30,