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Einige Schüler des Teletta-Groß-Gymnasiums zeigen selbstentworfene Informationstafeln über die Leeraner Jüdin Liesel Aussen.
LEER / TIM - Mit dem Ziel, mehr über ehemalige jüdische Mitbewohner und die heutige jüdische Kultur zu erfahren, startete Claudia Lax, Lehrerin am Teletta-Groß-Gymnasium, bereits im November eine Ausstellung. Das Projekt „Eine Blume namens Heimat – auf den Spuren unserer ehemaligen jüdischen Mitbewohner“ ist nun vom Gymnasium ins Leeraner Rathaus gewandert. Dort stellen noch bis Ende Juni Schüler eines Seminarfachs und einer Arbeitsgemeinschaft die Geschichte zweier Juden vor. Es geht um Karl Polak, einen der wenigen Leeraner Juden, der Auschwitz überlebt hat, und die Jüdin Liesel Aussen.
„Immer da, wo es möglich war, haben wir versucht, zu Überlebenden beziehungsweise zu den nachfolgenden Generationen Kontakte zu knüpfen“, schreibt Lehrerin Claudia Lax über die Ausstellung, die in der Jüdischen Woche am 23. Mai eröffnet worden ist. Die Exponate bestehen aus Fotografien, Texten, Bildern und Hörspielen.
In den vergangenen zwei Jahren haben die Schüler laut Claudia Lax versucht, Einzelschicksale aus Originalquellen aus dem Stadtarchiv Leer und dem Staatsarchiv Aurich zu recherchieren. Besonders die Suche nach Spuren von Liesel Aussen habe sich dabei schwierig gestaltet. „Wir hatten lange keine Fotodokumente von Aussen“, so Lax. Deshalb sei sie besonders glücklich, dass zu dem Cousin und zu der Großcousine von Liesel Aussen Kontakte geknüpft werden konnten. Durch ein kleines erhaltenes Porträtbild konnte der Leeraner Jüdin ein Gesicht gegeben werden. „Die Schüler haben diese Aufnahme im Raster vergrößert und die Einzelteile wie ein Puzzle zusammengesetzt und aufgeklebt“, berichtet Lax. Die Suche nach Spuren von Liesel Aussen führte die Schüler des TGG auch zur niederländischen Gedenkstätte in Westerbork und in das angegliederte Archiv.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 4. Juni 2011, S. 21
2011-06-09, mh