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Erinnerungen an eine besondere Frau

PROJEKT TGG-Schüler zeigen Ausstellung unter dem Motto „Als Teletta noch ein Mädchen war“

Die zum Teil großformatigen Fotos sind noch bis zum 4. Juli in der Kundenhalle der OVB zu sehen. Sie verdeutlichen den Wandel der Gesellschaft – insbesondere aus Sicht der Frauen.

Von Wolfgang Malzahn

Foto von der Ausstellungseröffnung

Auch optisch gab es bei der Ausstellungs-Eröffnung in der OVB eine Zeitreise von 1850 bis 1960: Pia van Deest (von links), Mareike Lauts, Talea Kreienbrock, Jeniffer Hinrichs und Lena Schönsee demonstrierten mit ihren hübschen Kostümen den Wandel der Damenmode in dieser Zeitepoche.

LEER - So wahnsinnig lange ist das alles noch gar nicht her. Und trotzdem stellt man beim Betrachten der Bilder der Ausstellung „Als Teletta noch ein Mädchen war“ fest, wie unglaublich sich unsere Welt in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat. Acht Schüler und drei Lehrer des Teletta-Groß-Gymnasiums haben in einem Projekt eine sehenswerte Foto-Schau zusammengestellt und zugleich ein Stück Leeraner Zeitgeschichte dokumentiert.

Viel Beifall gab es für die Organisatoren bei der Eröffnung der Ausstellung in der Kundenhalle der OVB, wo die Fotos noch bis zum 4. Juli während der Geschäftszeiten zu sehen sind. In seinem Grußwort unterstrich Landrat Bernhard Bramlage, dass Teletta Groß als Namensgeberin der gleichnamigen Mädchenschule „eine besondere Frau“ gewesen sei: „Sie gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten dieser Stadt.“ Bramlages Dank galt den Machern der Ausstellung, die „große Kompetenz und ein gutes Händchen“ bewiesen hätten.

Foto von der Ausstellungseröffnung

Die TGG-Abiturientenklasse des Jahrgangs 1944 gehörte zu den Ehrengästen der Veran­staltung. Sie hatten ihre Prü­fungen im Keller bei Flieger­alarm geschrie­ben.

TGG-Leiter Hermann Visser, der nach der Begrüßung durch OVB-Vorstand Holger Franz auf die Geschichte der Schule einging, verwies auf eine Besonderheit: Wenn man den Namen der Schule im Internet suche, brauche man nur den Vornamen Teletta einzugeben; der sei weltweit einzigartig.

Das 1849 gegründete TGG gilt als eine der ältesten Mädchenschulen mit gymnasialem Anspruch im Nordwesten. Kaum jemand denke heute noch daran, dass dieses Gymnasium erst 1960 für Jungen geöffnet wurde. Hermann Visser: „Das TGG blieb immer ein mädchendominiertes Gymnasium – aber das UEG wurde es auch. Denn in der höheren Bildung haben die Frauen die Vorherrschaft übernommen.“ Visser untermauerte diese Aussage mit Zahlen: Von den 212 TGG-Abiturienten dieses Jahrgangs seien 112 Frauen, und von den aktuell 1314 Schülern seien 628 Jungen und 686 Mädchen.

Als ehemalige Schülerin des TGG berichtete die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) von ihrer Zeit am TGG: „Dass ich heute als Kind vom Land im Bundestag sitze, ist dem Privileg zu verdanken, dass ich das TGG besuchen konnte.“ Diese Einrichtung sei „mehr als eine Schule, vielmehr eine Bewegung, eine Idee von Freiheit, Gleichheit und Schwesterlichkeit“.

Ausstellung

Die Ausstellung „Als Teletta noch ein Mädchen war“ umfasst den Zeitraum von 1850 bis 1960 und zeigt typische Fotos aus diesen Epochen. „Das eine oder andere Motto soll provozieren, aber das ist auch so gewollt“, betonte Projektteilnehmer Martin Willers.

Für die Musik bei der Eröffnungsveranstaltung sorgten Mareike Bruns und Jannis Voigt.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 22. Juni 2011, S. 17 / Fotos: Malzahn

2011-06-26, mh