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Schüler als Rettungsschwimmer: „Besser als Urlaub“

JUGEND Sieben Gymnasiasten aus Leer ziehen nach Einsätzen für die DLRG in den Sommerferien positives Fazit

Die Erfahrungen hätten sie nicht nur fachlich, sondern auch persönlich vorangebracht. Die Elftklässler hatten ruhigere, aber auch turbulente Zeiten.

Von Julia Engel

Foto der Rettungsschwimmer des TGG

Ausschließlich positive Eindrücke nehmen die jungen Lee­ra­ner Rettungsschwimmer um Lehrer Johannes Winckler (links) von ihren Nordsee-Einsätzen in den Sommerferien mit (v. l.): Tim Juniel, Bianca Harms, Christiane Hummelsiep, Vanessa Oltrop, Teelke de Vries und Elisa-Marie Scheffel. Unterstützt wurden sie von Lions-Club-Vertreterin Roswitha Hermanns-Zilse und DLRG-Einsatzleiter Bernd Edler.

LANDKREIS LEER - In den Sommerferien auf die faule Haut legen? Keine Option für sieben Elftklässler des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) in Leer. Sie haben die schulfreie Zeit in diesem Sommer für einen ganz besonderen „Urlaub“ genutzt: als Rettungsschwimmer im Einsatz an der Küste.

Den Grundstein für den verantwortungsvollen Ferienjob hatten Christiane Hummelsiep, Teelke de Vries, Vanessa Oltrop, Elisa-Marie Scheffel, Bianca Harms, Rena Feenders und Tim Juniel noch in der zehnten Klasse mit dem Erwerb des Rettungsschwimmabzeichens Silber in der AG „Erste Hilfe und Rettungsschwimmen“ von DLRG-Ausbilder und TGG-Lehrer Johannes Winckler gelegt (die OZ berichtete).

„Es freut mich unheimlich, dass ich erstmals Jugendliche für den Küsteneinsatz begeistern konnte – und mit welch positiven Eindrücken sie jetzt zurück sind“, so Winckler. In gemütlicher Runde tauschten die 16- und 17-Jährigen jetzt ihre Erfahrungen aus. Mit dabei waren auch Bernd Edler, Einsatzleiter Nordsee im Zentralen Wasserrettungsdienst Küste der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der die Einsätze der Leeraner Schüler koordinierte, und Roswitha Hermanns-Zilse vom Lions Club Leer-Evenburg, der finanzielle Unterstützung für die Ausrüstung der Nachwuchsretter leistete.

Das Fazit der Schüler fiel durchweg positiv aus. Tim Juniel, der drei Wochen an den Stränden im Wangerland, in Bensersiel und auf Borkum verbrachte, berichtet von einer guten Mischung aus Zeit für Übungen, wenn gerade nicht so viel los gewesen sei, und turbulenteren Phasen. „Besonders auf Borkum waren die Strände immer rappelvoll“, beschreibt der 16-Jährige. „Dann steht man entweder mit dem Fernglas an der Wasserkante oder beantwortet auf der Wache die Fragen der Badegäste.“

Vanessa Oltrop und Elisa-Marie Scheffel waren unter anderem in Cuxhaven im Einsatz: „Wir hatten nicht nur die Schwimmer im Blick, sondern bei Ebbe auch die Wattwanderer und Pferdekutschen nach Neuwerk und haben so viel über Wattrettung erfahren.“ Bernd Edler ergänzt, dass zum typischen Tagesablauf als Rettungsschwimmer natürlich auch das Hissen und Einholen der Badeflaggen, Pflaster kleben und das Austeilen von Kindersucharmbändern gehörten.

Doch nicht nur fachlich, auch für sich persönlich konnten die Schüler einiges mitnehmen. „Man lernt beispielsweise, Wetterlagen und gefährliche Situationen rechtzeitig einzuschätzen“, beschreibt Tim Juniel. „Und man wird selbstständiger“, findet Vanessa Oltrop, die mit den Rettungseinsätzen Erfahrungen für das Medizinstudium sammeln möchte.

Natürlich dürfe trotz der verantwortungsvollen Aufgaben – oder gerade deswegen – die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen und da seien die Schüler in den DLRG-Teams stets auf ein gutes Miteinander gestoßen. Die neuen Kontakte wolle man aufrechterhalten und sich so bald wie möglich für den Einsatz im nächsten Sommer anmelden, sind sich die Jugendlichen einig. „Das ist besser als Urlaub“, sagen sie.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 12. September 2018, S. 19 / Foto: Engel

2018-09-18,