Eine etwas andere Schule

Im Rahmen des Religionsunterrichts hatte sich die Klasse 9bm einen Film über ein Kinderhospiz angesehen. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich danach beeindruckt von den verschiedenen Hilfsmitteln und Techniken, mit denen die Pflegekräfte versuchten, den schwerkranken Kindern und Jugendlichen Linderung zu verschaffen. Mehrmals hieß es: „Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt“. Noch mehr aber bewunderte der Kurs die Zuwendung, die das Personal seinen kleinen und größeren Patientinnen und Patienten zuteil werden ließ.

Eine Woche später brachte ein Schüler des Religionskurses eine Einladung zum Besuch der Greta-Schoon-Schule, einer Förderschule in Leer, mit: Seine Mutter würde uns dort gern herumführen und uns vieles zeigen und erklären. Der Kurs nahm die Einladung gerne an, und einige Wochen später fanden wir uns in einem Klassenraum der Schule wieder, in dem gerade kein Unterricht stattfand. Wir staunten: Der Raum war für weniger als zehn Schülerinnen und Schüler da; die Einrichtung war aber umfangreicher als in den Klassenräumen des TGGs. So befand sich an einer Seite eine komplette Küchenzeile. Im Nebenraum befand sich ein großes Kissen, in das man sich komplett hineinwickeln und darin eine Auszeit nehmen konnte. Hier keimten erste Gedanken auf wie: „Das sollten wir auch am TGG haben.“

Nach diesen ersten Eindrücken folgte ein Gang durch die Schule. Mehrfach wurden wir von Schülern oder Lehrkräften angesprochen: „Hallo! Wer seid denn ihr?“ – „Moin! Was macht ihr denn hier?“ Dieses Interesse freute uns sehr und wir fühlten uns noch mehr willkommen geheißen. Wir besuchten nun keine Klassenräume mehr, sondern Räume mit speziellen Funktionen wie einen Werkraum, Speiseräume und ein neu eingerichtetes Bad. Unterwegs trafen wir auf einen Jungen, der vor sich ein elektronisches Board hatte, mit dessen Hilfe er kommunizieren konnte. Ein solches hatten wir schon im Film gesehen. Er war einverstanden, uns die Funktionsweise zu zeigen, und suchte sich eine Taste aus. Nach dem Drücken ertönte „Essen“ – um kurz nach zwölf Uhr nicht überraschend.

Nach einer knappen Stunde bedankten und verabschiedeten wir uns. Vielleicht ergeben sich nach diesem ersten Besuch weitere Berührungspunkte zwischen diesen beiden unterschiedlichen Schulen – wer weiß?

I. Börchers, Wege und Ziele der Greta-Schoon-Schule