Gedenken an die Opfer der Shoah

Die jüngsten Teilnehmerinnen unter ihnen luden im Anschluss an die Veranstaltung Herrn Claus-Peter Horst zu sich in die AG-Stunde ein. Sie wollten dem neu gewählten Bürgermeister ihre Recherchen über die Biographie eines der Opfer des NS-Regimes zeigen, dessen Namen sie zuvor selbst vorgetragen hatten: Liesel Aussen. Das Schicksal des jüdischen Mädchens aus Leer, das im Alter von nur sieben Jahren mit den Eltern und Großeltern nach Sobibor deportiert und im Vernichtungslager ermordet worden war, hatte sie besonders berührt. Mit Dokumenten aus dem Stadtarchiv und Plänen des Katasteramtes hatten Limar, Irma, Isabella und Emma die Odyssee der Familie Aussen nachgezeichnet und einen begründeten Gestaltungsplan des zukünftigen Liesel-Aussen-Platzes erarbeitet. Ziel ist es, einen Erinnerungsort mit aufklärenden Info-Tafeln, ästhetischem Denkmal und grünen „Ruheoasen“ zu errichten, der die kommenden Generationen anspricht und zum Nachdenken anregt. Insbesondere Kinder sollten ermutigt werden, sich mit diesem Teil der Geschichte ihres Wohnortes auseinanderzusetzen. Zeitgleich wäre es schön, den Platz ökologisch nachhaltig anzulegen.

Herr Claus-Peter Horst zeigte sich von den Ausarbeitungen beeindruckt. Auch wenn sich nicht alle Wünsche aus finanziellen bzw. infrastrukturellen Gründen verwirklichen ließen, so sagte er seine Unterstützung bei der Realisierung einzelner Ideen zu, um einen würdigen Erinnerungsort in der Stadtmitte zu etablieren.