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Auch in diesem Jahr hieß es wieder für 4 Schüler von Frau Reents: Auf geht’s! Französischkenntnisse anwenden, weiter am KINEMA-Projekt arbeiten und Spaß haben, ab nach Jever zur Drittortbegegnung!
Nach rund zwei Stunden haben wir um 16:45 Uhr das so weit entfernte Jever erreicht. Schon mit Angst vor der zwei Sätze langen Vorstellungsrede im Bauch kamen wir dort an. Worauf wir uns schon gefreut haben? – Darauf, das Zimmer einzurichten, in dem wir jetzt die nächsten fünf Tage wohnen durften … Und wir waren positiv überrascht: Eine schöne und freundliche Jugendherberge empfing uns. Mit ein bisschen Verspätung kamen so gegen 20 Uhr auch unsere französischen Projektpartner in Jever an, wir kannten sie ja zum Teil schon von der Internetseite unseres Projektes: „Twinspace”.
Unsere Bäuche taten weh vor Hunger, zum Glück hat Rainer, der Küchenchef, uns gutes Essen gezaubert und wir konnten richtig zuschlagen. Nachdem wir uns kurz in einer kleinen Präsentation vorgestellt hatten, en français bien sûr, begann zwischen 22 und 23 Uhr die Nachtruhe in der Herberge, auch wenn die natürlich nicht ganz eingehalten wurde … Von der Arbeit wurden wir am Mittwoch noch verschont.
Am Donnerstag klingelte der Wecker ganz schön früh, um 8 Uhr gab es Frühstück und man musste sich schließlich mit vier Personen und nur einem Bad arrangieren, aber das war dann doch ganz schnell geregelt, auch für die nächsten Tage.
Nach dem Frühstück ging es dann mit allen zusammen in Richtung Innenstadt von Jever, denn dort stand das Mariengymnasium mit einigen Schüler für uns bereit, um uns in Kleingruppen durch den Ort der Drittortbegegnung zu führen und uns zu zeigen, was Jever ausmacht.
Als erstes haben wir uns das Schloss angesehen und den angrenzenden, wunderschönen Park, in dem die Pfauen und die kleinen Entenfamilien freudig herumlaufen, dann wurde noch ein Eis gegessen und die Jever-Brauerei wurde uns gezeigt. Auch einen Einblick in die Schule ermöglichten uns unsere „Tourguides”.
Danach ging es wieder zurück in die Herberge und dann ging auch die Atelierarbeit los, so saßen wir da, wir vier, zusammen mit unseren französischen Projektpartnern und nach leichten Anfangsschwierigkeiten haben wir die Gruppe noch einmal aufgeteilt und jede Teilgruppe hat an einer bestimmten Aufgaben gearbeitet, um später alles zusammenzutragen. Jeder Gruppe arbeitete an einem Laptop, um die eigenen Ergebnisse mit Bildern in einer Powerpoint-Präsentation festzuhalten. Doch auch die Technik hatte so ihre Tücken, so dauerte es gelegentlich ein wenig, bis wir wirklich die Ergebnisse hatten, die wir wollten.
Am Ende dieser Arbeitsphase war das Eis zwischen uns und den Franzosen gebrochen und es ging gemeinsam zum Abendessen. Doch vorher mussten wir unsere eigene Vorratskammer noch einmal auffüllen. Also zogen wir vier – Laura, Eske, Sara, Susann mit ihren Krücken – ups Unterarmgehhilfen - zu dem nahe liegenden ALDI. Mit vollen Händen ging es zur Kasse. Lautes Gelächter und komische Blicke der anderen Kunden waren stärk geprägt. „Oh, wo wir sind, wird alles aufgemischt!”, so waren Saras Worte. Doch wir waren zufrieden. Und anstatt nur Süßes zu kaufen, waren auch Äpfel, Weintrauben, Bananen und NEKTARINEN dabei, also doch auch gesund! Darauf folgte ein wirklich lustiger Abend mit den Franzosen und ins Bett ging es mit Sicherheit nicht schon um 23 Uhr!
Am nächsten Morgen, nach einer recht kurzen Nacht, ging es in den frühen Morgenstunden zum Frühstück. Gestärkt durch nahrhaftes Müsli, frische Brötchen und zu guter letzt einer Tasse Kaffe haben wir uns wieder an die Atelierarbeit gemacht. An diesem Tag ging es schon viel schneller voran, da man sich durch immer besser werdende Sprachkenntnisse flüssiger unterhalten konnte und so die Arbeit leichter und vor allem mit mehr Spaß von der Hand ging.
Mit großer Vorfreude besuchten wir dann das einzige und sehr extravagante Kino in Jever, welches aussieht wie ein großes, gemütliches Wohnzimmer. Da es ein Ein-Mann-Betrieb ist, dauerte es einige Zeit, bis der Film „Töte mich” nach einigen Komplikationen anfing. Dieser Kinobesuch hat sich echt gelohnt, und es war spannend anschließend mit der Hauptdarstellerin Maria Dragus, die auch erst 17 Jahre alt ist, zu sprechen! Mit großem Vergnügen war sie bereit, all unsere Fragen zum Film und darüber hinaus zu beantworten. Sogar in der NWZ wurden wir erwähnt, und auf dem Foto sieht man Eske neben Maria Dragus (Artikel vom 05.06.2012).
Wir, die deutschen sowie französischen Schüler, machten uns auf den Weg zur Jugendherberge. Doch vorher erfolgte noch ein kleiner Abstecher zum Edeka-Markt, denn Eske war mittlerweile nektarinensüchtig und brauchte dringend Nachschub. Bedauerlicherweise besuchten unsere Lehrkräfte mit Maria Dragus an diesem Abend ein schickes Restaurant (wir waren ganz schön neidisch), was der Grund dafür war, dass wir keine Aufsichtsperson mehr hatten. Somit konnten wir unserer Laune freien Lauf lassen, ohne Rücksicht auf Verluste. Mit guter Musik und großem Gelächter verbrachten wir unseren Abend mit einer Mischung aus deutsch-französischem Stil.
Und dieser Abend wurde noch länger als der erste. Auch die Zeit bis zum Frühstück wurde ein wenig verlängert, doch halb 9 war uns natürlich immer noch zu früh. Nach dem Frühstück ging es gleich wieder in den Konferenzraum und unsere Texte mussten noch einmal ordentlich überarbeitet werden. Wir Deutsche setzen uns jeweils mit einem Franzosen bzw. mit einer Französin zusammen und korrigierten unsere Texte gegenseitig auf Grammatik. Und dann war es schon fast geschafft, mit unseren Texten waren wir zufrieden, mit der mittlerweile fertig gestellten Präsentation auch, doch die Aussprache, an der musste noch gearbeitet werden.
Die französische Lehrerin, Madame Dumouchel machte mit uns Deutschen Aussprache-Training, doch leider gab es nichts zu korrigieren, ein Glück für uns, denn die deutsche Sprache bewies uns in dieser Zeit, dass sie eindeutig schwieriger zu erlernen ist. Wörter wie „Konsequenzen”, oder „Gefangenenlager” bereiteten unseren französischen Partnern große Schwierigkeiten. Geschätzte 1000 Mal wiederholten sie ihren Text und vor allem die schwierigen Wörter, denn der Abend der Vorstellung rückte immer näher. Den kompletten Vormittag arbeiteten wir durch bis wir dann noch einmal ordentlich Freizeit hatten. Mit unseren Karteikarten mit Text verging auch diese Zeit wie im Flug. Schließlich trafen wir uns, um noch einmal die komplette Präsentation durchzugehen. Sogar eine Choreographie wurde noch einmal kräftig geübt, bis dann um 16:00 Uhr die Generalprobe begann. Alles verlief super und unsere Aufregung stieg immer mehr.
Schnell in die Zimmer und schick machen für den „großen Abend”. Mit Rock, Kleid, „Blusenkleid” von Eske, Bluse, Pumps und Susanns Krücken waren wir top gestylt und alles konnte beginnen. Aber Fotos, die durften natürlich nicht fehlen. Und was wäre ein besserer Augenblick gewesen, als vor der Präsentation. Schnell rannte Laura los, holte ihre Kamera und ratsch, die Perlonstrumpfhose war kaputt. Ein riesengroßes Loch mit Laufmaschen entstand. PEINLICH. Es blieb keine Zeit mehr eine neue anzuziehen. Was soll’s. An der Präsentation änderte sich dadurch nichts, außer vielleicht, dass großes Gelächter entstand. Alles hat super geklappt, Greg ließ Eske nicht im Regen stehen und Frau Reents waren stolz auf uns. Gott sei Dank, Ziel erreicht!
Glücklicherweise hatte sie das Ganze so organisiert, dass wir als Erstes präsentieren durften und somit unsere Aufregung als erstes verloren und uns dann schön zurücklehnen konnten. Doch vorher musste Lauras Strumpfhose noch so zerrissen werden, dass es aussah, als müsste es so. Absolut zerfetzt! Doch dann alle Blicke nach vorne.
Total beeindruckt waren wir, als wir sahen, was die anderen Gruppen auf die Beine gestellt hatten: Tolle Ergebnisse sind herausgekommen, wirklich BOMBE, wie „Est-ce que” immer sagte! Eine Stunde später, also so gegen 21:00 Uhr, waren alle Gruppen durch, Frau Reents sagte noch ein Schlusswort und dann konnte der Abend so richtig beginnen.
Wir verschwanden schnell in unsere Zimmer, schmissen unsere Klamotten in die Koffer, drehten die Musik voll auf und hatten einfach nur Spaß. Eine Lehrerin fühlte sich leicht gestört von uns, also Musik für zwei Minuten ein wenig runter drehen und dann ging es weiter. Eigentlich war schon längst Nachtruhe, doch so was galt doch nicht für uns! :D Das Gute-Nacht-Sagen von Frau Reents artete noch einmal richtig aus und das Atelier 1 veranstaltete noch eine Party, ganz geheim, mit geschlossenen Fenstern! Und unter Aufsicht! Aus „One night in Ibiza” wurde „One night in Jever”. „Schlafen wurde überbewertet, das kann man auch zu Hause!”, so hieß letzten Endes unser Motto!!
Am nächsten Morgen wurden dann glatt die Wecker überhört, fünf Minuten hatten wir vier, um uns frisch zu machen. Pas de problème! Pünktlich zum Frühstück um halb 8 waren wir fertig. Noch einmal das leckere Frühstück genießen, ein Lunchpaket zusammenstellen und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Erst von den Franzosen, dann von Rainer, dem Küchenchef, von der Jugendherberge, von Jever.
Lange stand der Bus noch vorne, umgeben von uns Deutschen. Mit einer riesigen Laola-Welle und tüchtigem Hupen verließen die Franzosen und Französinnen uns nach 4 ½ Tagen. Man hatte sich gerade eingelebt und sich daran gewöhnt viel Französisch zu sprechen und dann nahm alles sein Ende schon viel schneller. Um kurz nach 9 Uhr rollte der Bus mit winkenden Schülern und Lehrern los. Eine halbe Stunde später machten auch wir uns dann auf den Weg. Alle Deutschen liefen zusammen zum Bahnhof. Dann trennten sich unsere Wege. Bis auf die Rasteder-Gruppe stiegen alle noch in einen Schienenersatzverkehr-Bus ein und fuhren nach Oldenburg. Dort gingen dann alle ihren geraden Weg Richtung Heimat. 1 ½ Stunden hatten wir noch Aufenthalt im Oldenburger Bahnhof, doch mit leckerem Kakao, Milchkaffee und unseren Brötchen vergingen auch die ganz schnell. Und zum Mittagessen waren wir dann wieder zu Hause. Mit Müdigkeit, guter Laune und viel zu erzählen trafen wir in Leer wieder auf unsere Familien.
Und wir alle sagen: „Das hat sich gelohnt! Was für tolle Tage!!!”
Vielen, vielen Dank an den Elternverein, der uns kräftig finanziell unterstützt hat, und ein noch ein viel größerer Dank an unserer Lehrerin Frau Reents, die uns die fünf Tage nahezu perfekt gemacht hat. DANKE!
Eske Hilbrands und Laura Nie aus der 10a sowie Sara Hensel und Susann Schnieder aus der 10d
2012-07-18, bo