Anfang Juni wurden zum ersten Mal in der Leeraner Altstadt Stolpersteine verlegt.
Für die Schulgemeinschaft des Teletta-Groß-Gymnasiums war es ein besonderes Ereignis, weil an dieser Stelle an eine der letzten jüdischen Schülerinnen des TGG erinnert wurde:
Paula Aussen (geborene Aron) hatte Anfang des 20. Jahrhunderts das Oberlyzeum für Mädchen besucht.
Weder ihre Eltern, Louis und Karolina Aron, noch ihre Schwester Erna oder ihr Ehemann Alfred haben die Shoa überlebt; Paula wurde mit ihrer siebenjährigen Tochter Liesel und allen andern Familienangehörigen in Sobibor ermordet.
(siehe Aufsatz in der Broschüre).
Teilnehmer:innen des Seminarfaches „Jüdische Lebenswelten“ und der Arbeitsgemeinschaft „Detektive der Vergangenheit“ recherchierten die Schicksale der Familien Aron und Aussen anhand von Originalquellen und trugen die Lebensläufe vor.
Zeitgleich verlegte der Initiator der Kunstprojekts, Herr Günther Demnig, die kleinen Messingplatten vor dem Doppelhaus in Rathausstraße Nr. 22/24.
Die zukünftigen Klassen des 6. Jahrgangs übernehmen für dieseStolpersteine die Patenschaft.
Trotz starken Windes waren rund 150 Menschen gekommen, um der öffentlichen Veranstaltung beizuwohnen. Als besondere Ehrengäste durften wir die Nachkommen der Familie Aussen aus den Niederlanden begrüßen, den Großneffen Michiel Aussen mit seiner Mutter Benny und die Großcousine Carry Bosmann.
Ihnen haben wir Fotoabzüge aus dem Familienalbum zu verdanken,die Paula, Alfred und Liesel ein Gesicht geben. Einige ausgewählte Aufnahmen sind im Verwaltungstrakt ausgestellt.
Wir sind der Familie Aussen sehr dankbar, dass sie uns an ihrer Geschichte haben teilnehmen lassen.