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Von Petra Herterich
Sie schossen sich bis zum Bundesfinale.
LEER - „Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“ – diese Fußballweisheit galt jetzt auch für die Mädchen-Mannschaft des Teletta-Groß-Gymnasiums. „Fünf Lattenschüsse, neun Pfostentreffer – wir hatten so’n Pech“, stöhnt Saskia Keil. Nach nur einem gewonnenen Spiel – das aber mit 7:0 – , vier Unentschieden und drei Niederlagen belegte die Truppe von Trainer Helmut Borgmann beim Bundesfinale der Schulmannschaften Platz 12 (die OZ berichtete).
Um überhaupt so weit zu kommen, mussten die TGG-Fußballerinnen vier Turniere gewinnen: vom Kreisentscheid in Leer bis zum Landesfinale. Das war das Ticket zur deutschen Meisterschaft in Rust – im Schwarzwald, wo der Europa-Park steht. Auf dessen Gelände waren die Mädchen auch untergebracht. Dort spielten die zehn Mädchen aus den sechsten, siebten und achten Klassen des Leeraner Gymnasiums jetzt für Niedersachsen. „Wir hatten echt Frust nach den verlorenen Spielen. Der ging erst gar nicht wieder weg“, erzählt Mira Wißmann. Doch schließlich verflog er förmlich – die Mädchen fuhren Achterbahn im Europa-Park.
Und immerhin: Im Gegensatz zu den Jungs haben es die Mädchen dieses Jahr immerhin bis zum Bundesentscheid geschafft. „Die Jungs meinen immer, dass Mädchen schlechter Fußball spielen, aber jetzt sind sie erstmal still“, freut sich Britta Hainke. „Vielleicht sollten wir mal gegen die Jungs antreten“, sagt sie. „Nee, lieber nicht, sonst verletzen wir die noch“, gibt Saskia Keil zu bedenken.
Trainer Helmut Borgmann, den seine Mädels nur „Beate Uhse“ nennen – „Weil er mal zufällig vor einem Sexshop stand und wir gleich ein Foto gemacht haben“ – findet seine Truppe „ganz klasse“. „Auch wenn die das Foto gleich meiner Frau geschickt haben“, sagt er lachend. „Die Mädchen halten gut zusammen, hier und da ist mal ein bisschen Zickenalarm, aber sonst ist das eine tolle Mannschaft“, betont der Trainer. Borgmann trainiert auch die Jungs am TGG. Mit ihnen war er ebenfalls vor zwei Jahren beim Bundesentscheid, der damals in Berlin stattfand. „Die Mädchen spielen anders“, findet der Trainer. „Die spielen technisch sauberer, foulen weniger, spielen nicht so brutal wie die Jungs manchmal.“ Und für die Mädchen ist ohnehin klar, dass der Frauenfußball der bessere ist. „Die Frauen sind schließlich Weltmeister, nicht die Männer“, stellt Saskia klar. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 15. Oktober 2008, S. 16
2008-10-23, bo