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Blutige „Hexenjagd“ begeisterte in der Arena-Bühne des TGG

KULTUR Die Theaterwerkstatt des Teletta-Groß-Gymnasiums präsentiert eine Inszenierung des Dramas von Arthur Miller

Dabei zeigten die Schülerinnen und Schüler ein intensives Spiel.

Von Karin Eden

Aufführungsfoto

Sind sie mit dem Teufel im Bunde oder spielen sie nur? Die Schauspieler zeigten allesamt gute Leistungen.

LEER - Große Erfolge feiert derzeit das Stück „Hexenjagd“, das die Theaterwerkstatt des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) in Leer aufführt. 120 Zuschauer passen in die zu einer Arena-Bühne umfunktionierte Aula, bisher war jeder Abend ausverkauft. Die Zuschauer erwartet keine leichte Kost, das Drama von Arthur Miller ist „hochpolitisch“, kündigte Regisseur Stefan Störmer vor der Aufführung an. Miller schrieb das Stück in der „McCarthy-Ära“, als zwischen 1947 und 1956 in Amerika Kommunisten gejagt wurden, wie in dem Theaterstück die Hexen.

Viel Einsatz zeigen die Akteure bei den Aufführungen in Leer. Zwar wirken sie etwas verloren auf der weiten, mit weißer Plastikfolie ausgeschlagenen Fläche. Doch das passt zum Stück, denn die Figuren sind allesamt verloren – die einen als Hexen denunziert, die anderen als treue Gefolgsleute der Ankläger und auch jene Standhaften, die sich widersetzen und damit dem Tode geweiht sind. Verlorene Seelen, wohin man blickt. Der Hexenwahn aus der amerikanischen Kolonialzeit ist ein Gleichnis für jede Art von Massenwahn und Kollektivhysterie. „Hexenjagd“ ist kein Stück für zarte Gemüter, nichts für einen amüsanten Abend.

Über drei Stunden lang verfolgten die Zuschauer gebannt das intensive Spiel, wurden Zeugen von Diffamierungen, von Rachsucht und Hass, von verschmähter Liebe und falscher Freundschaft. Die Schauspieler zeigten allesamt gute Leistungen, schrien sich oft die Seele aus dem Leib, litten, stritten, hassten und liebten. Sie hatten es nicht leicht auf der zu drei Seiten offenen Arena-Bühne, meisterten diese Aufgabe jedoch souverän. Nur die Akustik litt gelegentlich, wenn die Darsteller in die entgegengesetzte Richtung sprachen. Dennoch konnte man dem Geschehen gut folgen. Wies die Inszenierung auch manche Längen auf, war das Publikum doch sehr beeindruckt und spendete langanhaltenden Applaus.

Aufgrund der großen Nachfrage wurden zwei weitere Aufführungstermine angesetzt, für die es noch Karten gibt – Freitag, 28. März, sowie Mittwoch, 2. April, jeweils um 19.30 Uhr in der Aula des TGG in Leer. Einlass ist ab 19 Uhr.

Die Darsteller

Folgende Personen spielen mit: Dennis Diekmann, Jessica Brahms, Luisa Kohlmann, Dominik Ibach, Markus Teumis, Hendrik Tülp, Zoé Krey, Swarje Lilly Boekhoff, Anke Hinderks, Anna-Lena Boelmann, Felix Koch Ramos, Lisa Zuidema, Lina Ehmen, Malinde Busemann, Malte Salie, Tjarko Meinders, Kea Roth, Hauke Folkerts, Frederike Boekhoff, Patrick Schoone und Franziska Tülp. Die Regie führte Stefan Störmer.

Aus der Ostfriesen-Zeitung vom 13. März 2014, S. 20 / Foto: Eden

2014-03-13,